Die Tipworld und ihre Zukunft

  

Am kommenden Wochenende sowie am Montag und Dienstag (vom sechsten bis zum neunten April 2024) steht wieder die Tipworld an. Die Fachmesse hat sich zu einer der beliebtesten Messen im Lande entwickelt und wird heuer in der 44. Auflage organisiert. Während am Wochenende die Familien auf ihre Kosten kommen sollen, stehen die Wochentage vor allem dem Fachpublikum zur Verfügung. Passend dazu gibt es ein abgestimmtes Rahmenprogramm, wobei die wirtschaftlichen Fachverbände eine tragende Rolle spielen. Das Unternehmerforum Bruneck organisiert eine Tagung, der Südtiroler Wirtschaftsring, der Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol und der Hoteliers- und Gastwirteverband halten ihre jeweiligen Bezirksversammlungen bzw. Bezirkssitzungen ab. 

 

Die Anzahl der Ausstellenden ist aber leider rückläufig. Während seinerzeit noch bis zu 400 Ausstellerbetriebe mit dabei waren, wurden heuer Stände an 160 Unternehmen, Institutionen und Verbände zugewiesen. Das mag sicherlich mit dem Zeichen der neuen Marketing-Zeit zu tun zu haben, aber die Gründe liegen tiefer. Die Zeiten ändern sich und die Aussteller müssen sich aber dennoch wohl fühlen. Sie müssen umsorgt werden. Ein Kunststück, das nicht immer leicht ist. Heute ist die Messe Bozen mit viel Engagement mit dabei, aber die zunehmende „Professionalisierung“ drängt den „menschlichen“ Aspekt etwas auf die Seite. Das gilt auch für das Rahmenprogramm. Es bräuchte aber beides. Denn das Herzstück einer derartigen Fachmesse sind die Ausstellenden selbst. 

 

Die Kombination aus einem Messewochenende mit Festzeltcharakter und den beiden folgenden Fachbesuchertagen, machen nämlich die Besonderheit dieser so wichtigen Wirtschaftsveranstaltung letzlich aus. Neben einem umfangreichen Branchenmix, den man vor allem durch viele Ausstellende erhält, braucht es auch ein Rahmen- und Veranstaltungsprogramm, das möglichst viele Menschen anspricht. Eine Idee wäre auch ein Jahresmotto, das – gewissermaßen als „rote Linie“ mitgeführt werden könnte. Das war schon im Jahr 1979 ein Thema, als der Brunecker Getränkehändler Hans Huber die ehrgeizige Idee hatte, im Pustertal eine eigene Fachausstellung für Gastronomie und Hotellerie zu organisieren. Mit im Boot war übrigens von Anfang an sein Mitarbeiter und zugleich rechte Hand, Josef Raffin. Die Messe nahm damals mit gerade einmal elf Ausstellern im Kolpinghaus in Bruneck seien Anfang. Was für eine Entwicklung! 

 

Die Herausforderungen der Zukunft sind für Messeveranstalter und Unternehmen jedenfalls groß. Denn die Markt- und Wettbewerbsdynamik ist zunehmend großen Änderungen unterworfen. Vor allem die Globalisierung und die Digitalisierung schreiten rasant voran und das Internet hat neue Spielregeln im Umgang mit Kundinnen und Kunden gesetzt. Doch wie lassen sich Ausstellende und Besucher auf das Neue begeistern? Das ist die Frage, welche von den Messeexperten konkret beantwortet werden muss. Es wird in jedem Fall einen Mix zwischen analogen und digitalen Messeaufritten, sowie die Hinführung der Messe zu einer Plattformen für Interaktionen und Netzwerktätigkeiten brauchen. Die Nachhaltigkeit im Messeablauf ist ohnehin selbstverständlich geworden. Doch wir müssen uns auch die Frage stellen, wie ein Mehrwert für die Besucherinnen und Besucher geschaffen werden kann. Auf diese Weise kann die Zukunft der beliebtesten Pustertaler Fachmesse langfristig abgesichert werden. 

     

      

Ihr Reinhard Weger
     

 

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