30 Jahre PZ

  

Die Pustertaler Zeitung wurde vor exakt 30 Jahren aus der Taufe gehoben. Die erste Ausgabe  erschien am 10. November 1989. In derselben Nacht (vom 9. auf den 10. November 1989) war die Berliner Mauer gefallen. Beide Ereignisse stehen für den Fall von Barrieren. Während im ersten Fall politische Mauern in sich zusammenstürzten, wurden im zweiten Fall medienpolitische Hürden pulverisiert. 

 

Erster Direktor und Chefredakteur der PZ war Willy Pöder, der maßgeblich am Aufbau und Erfolg der Zeitung beteiligt war. Er hat die Zeitung geprägt wie kein anderer und arbeitet als Chefreporter noch heute aktiv mit. In November 2013 trat er den verdienten Ruhestand an und übergab die Kapitänsbinde an den Verfasser dieser Zeilen. Seit ihrer Gründung erscheint die Zeitung regelmäßig, vierzehntäglich, in Farbe und in einer Auflage zwischen 16.000 und 18.000 Stück. Die PZ war südtirolweit die erste Bezirkszeitung überhaupt, die im 14-Tage-Rhythmus erscheint. Andere zogen dann nach. Im Laufe der 30 Jahre gab es immer wieder konkrete Versuche, der PZ wirtschaftlich das Wasser abzugraben, die aber stets ins Leere gingen.  

 

Bemerkenswert ist zweifellos, dass die Pustertaler Zeitung zu keinem Zeitpunkt um Förderungen seitens der öffentlichen Hand angesucht hat. Die PZ bestritt ihre finanziellen Herausforderungen stets aus dem selbst Erwirtschafteten, also aus Werbeanzeigen und Abos. Sogar beim Ankauf von Radio Holiday im Jahr 1999 wurde keine Aufstockung des Eigenkapitals vorgenommen, obschon die finanzielle Belastung durch die Kreditaufnahme erheblich war. In der Brunecker Oberstadt, wo die PZ seit ihrer Gründung den Sitz hat, wurde in der Folge auch das Radio integriert, wobei neue Räumlichkeiten angemietet und große Investitionen getätigt wurden. Rund 1,2 Millionen Euro wurden investiert ohne auch nur einen Cent aus dem Steuersäckel der öffentlichen Hand zu beziehen. Das war auch bewusst so gewollt und ist dem intakten und persönlichen Verhältnis zu den Werbepartnern geschuldet. Denn diese schätzen eine informative Zeitung als Werbeträger - selbst in Krisenzeiten. Das war stets der große Rückhalt der PZ.  

 

Der Erfolg ist auch auf den unermüdlichen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückzuführen, die keine Mühen scheuten, im Sinne der Sache einzustehen und dabei mitunter auch weit über das gebotene Arbeitsmaß hinauswirkten. Am wichtigsten für eine Zeitung sind aber zweifellos die Leserinnen und Leser. Ohne sie wäre auch die PZ nichts. Sie haben das Blatt zu einem Erfolgsprojekt werden lassen, welches im Wesentlichen auf die lokale Kompetenz, die journalistische Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit fußt. Dass die Zeitung außerdem auch die kleinen Dinge des Lebens beachtet, lokal präsent ist, in Farbe gedruckt sich einer attraktiven Bildsprache bedient, dürften nebst des handlichen Formats (A4), des gefälligen Designs und der guten Lesbarkeit die Grundsteine für den dauerhaften Erfolg sein. Wer diese Wertemauer durchbricht, bringt letztlich das ganze Haus zum Einsturz. 

 

In dieser Hinsicht möchten wir weiterarbeiten. Gemeinsam mit Ihnen. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, den Werbepartnern sowie den Mitarbeitern, aber auch den Verlegern für das großartige Engagement zu danken. Ihnen liebe Leserinnen und Leser danke ich in besonderem Maße für die großartige Treue, verbunden mit einer Bitte: Bleiben Sie uns gewogen! Wir werden unser Bestes versuchen!

 

        

Reinhard Weger

 

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