Ein echter Hoffnungsschimmer

  

Das Ärgste rund um das Corona-Virus ist wohl – hoffentlich dauerhaft –vorbei, aber die Auswirkungen werden noch lange nachhallen. Mit heutigem Datum (09.06.2020) wurden in Südtirol 2.602 Personen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Es wurde viel getestet. Aber gerade in Bezug auf die Testreihen gibt es einiges zu sagen. Denn dort ging nicht alles glatt.  Allerdings gibt es ein Spannungsfeld bei den jeweiligen Interessen. Wichtig für die Gesundheitspolitik sind – wie Dr. Rudolf Gruber zu Recht aufzeigt – verlässliche Aussagen über die akute Bedrohung. Für den Einzelnen ist hingegen wichtig zu wissen, ob er bereits einen entsprechenden Schutz, also Immunität, aufweist. In beiden Fällen müssen verlässliche Aussagen getroffen werden – und das ist nicht immer leicht. 

 

Was hingegen die Situation in den heimischen Krankenhäusern betrifft, so dürfte wohl mehr als klar sein, dass die peripheren Strukturen dringend benötigt werden. Gerade im Pustertal konnte die Wichtigkeit des perfekten Zusammenwirkens zwischen den beiden Spitälern von Bruneck und Innichen eindrucksvoll aufgezeigt werden. Unter der Führung von kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort wurde Großartiges geleistet und täglich Leben gerettet – unter zum Teil widrigen Umständen. Das gilt es im Hinterkopf zu behalten, sobald die Bürokraten mit den Streichstiften wieder Überwasser bekommen sollten. Und noch etwas: 233 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sanitätsbetriebes, 12 Basisärzte und zwei Kinderärzte haben sich landesweit mit dem neuartigen Virus infiziert.   

 

Die Patientenlage konnte allerdings nachhaltig verbessert werden. Die Situation in den Sanitätsstrukturen und Altersheimen hat sich nachhaltig entspannt: Sieben Personen wurden noch in den normalen Abteilungen der sieben Krankenhäuser, den vertragsgebundenen Kliniken sowie der Covid-19-Einrichtung in Gossensaß versorgt. 17 Personen gelten als Verdachtsfälle und werden ebenfalls in den Einrichtungen des Südtiroler Sanitätsbetriebes betreut. In der Covid-Intensivstation im Landeskrankenhaus Bozen wird noch eine an Covid-19 erkrankte Person behandelt. Eine weitere Person wird weiterhin auf der Intensivstation in der Universitätsklinik Innsbruck versorgt. Leider sind in den Krankenhäusern bis dato 175 mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Personen verstorben. Die Südtiroler Seniorenwohnheime haben weitere 117 Tote gemeldet. Die Dunkelziffer freilich ist um einiges höher. 

 

Es gibt dennoch Hoffnung auf bessere Zeiten. Die brauchen wir auch, da die kommenden Wochen, Monate und Jahre viele Anforderungen bringen und noch mehr Anstrengungen erfordern werden. Dabei spielen neben dem Land vor allem die Gemeinden eine tragende Rolle. Vor allem Letztere sind das erste und somit auch wichtigste politisch-administrative Bindeglied zu den Menschen. Insofern ist es wichtig, gerade dort die Weichen für einen erfolgreichen Neustart richtig zu legen. Mit Optimismus und gutem Willen voran zu gehen. Denn der Optimismus kann die beste Medizin sein!                      

 

       

Reinhard Weger

 

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