Der Lichtblick
Seit dem heutigen Mittwoch (07.04.2021) greifen neue Bestimmungen, die vorläufig bis zum 30.04.2021 gelten. Damit sollen die Regelungen in den Schulen, für den Handel, den Tourismus und die Gastronomie weiter gelockert werden. Auch das Verlassen der Heimatgemeinde ist wieder erlaubt. Von 5.00 bis 22.00 Uhr sind damit Bewegungen im ganzen Land ohne Eigenerklärungen wieder möglich. Das Landesgebiet darf hingegen nur aufgrund von nachgewiesenen Arbeitserfordernissen, Gesundheitsgründen oder dringend notwendigen Gründen und mit Eigenerklärung verlassen werden. Diese Voraussetzungen gelten auch für das Verlassen der eigenen Wohnung während der nächtlichen Ausgangssperre von 22 bis 5 Uhr morgens. Jenen Personen, die nicht in Südtirol ansässig sind, bleibt es weiterhin verboten, ihre Zweitwohnungen im Land aufzusuchen.
Besonders wichtig ist, dass mit dem Ende der Osterferien nun fast die gesamte Schulgemeinschaft wieder in den Präsenzunterricht übergeht. Damit endet auch eine lange Durststrecke für die Schülerinnen und Schüler der Ober- und Berufsschulen – zumindest bis zu einer maxi-
malen Klassengröße von 75 Prozent. Allerdings müssen alle Schülerinnen und Schüler, die in den Präsenzunterricht übertreten, die sogenannten Nasenflügeltests über sich ergehen lassen. Wer das nicht macht muss weiterhin im Fernunterricht verbleiben. Dieser wird allerdings nicht rund um die Uhr angeboten, sondern nur zeitweilig, weil die Lehrerinnen und Lehrer ja den Präsenzunterricht organisieren müssen.
Gerade in Bezug auf die Nasenflügeltests haben sich an den vergangenen Wochenenden einige Situationen ergeben, die zum Nachdenken anregen sollen. So haben „Spaziergänger“ gegen die bestehenden Regelungen in verschiedenen Städten und Orten „protestiert“ und haben dabei die geltenden Bestimmungen bewusst und provokativ in den Wind geschlagen. Dass dabei allerhand Widersprüche zum Besten gegeben wurden, muss aufgezeigt werden. So meinen die einen, dass das Virus gar nicht existiere und die anderen sind wiederum überzeugt, dass es schlicht harmlos sei. Die vielen Toten, das unsagbare Leid in den Familien und die Auswirkungen der Krise kann man aber nicht einfach wegleugnen und die zum Teil zutiefst antidemokratische Gesinnung dieser kleinen Minderheit auch nicht. Dass im Takt der „Spaziergänger“ dann auch noch politisch extreme Einstellungen mitschwingen, wird hingenommen. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Protestierer ein gemeinsames Feindbild haben: Politik und Medien.
Das ist eine gefährliche Entwicklung, die Ernst zu nehmen ist. Wir müssen aber vor allem die Gunst der Stunde nutzen und dem Lichtblick mit aller Macht entgegenstreben, der sich nun endlich auftut. Mit Zuversicht und Vertrauen – auch wenn das Vertrauen in Bezug auf die politischen Verantwortlichen in den letzten Monaten doch einige Dellen abbekommen hat. Unseren Kindern und allen Mitmenschen zuliebe!
Ihr Reinhard Weger