Roberts Kür

 

  

Am Ende hat es dann doch geklappt. Im zweiten Anlauf wurde der rührige Prettauer Bürgermeister Mag. FH Robert Alexander Steger MBA mit einer satten Mehrheit auf den Präsidentenstuhl der Bezirksgemeinschaft Pustertal gehievt. Mit 25 Ja-Stimmen, bei zwei Nein-Stimmen und sieben Enthaltungen ging ein Wahlkrimi zu Ende, der die Bürgermeister des Pustertales wochenlang in Atem hielt und diese wichtige politische Institution an den Rand einer veritablen Krise brachte. Den Weg für die Lösung und den versöhnlichen Abschluss machte aber Stegers ursprünglicher Herausforderer, der St. Lorenzner Josef Gräber, frei, der am Abend vor dem entscheidenden Wahlgang seine Kandidatur als Präsident zurückzog. Nicht ohne seiner Enttäuschung Ausdruck zu verleihen. Am Ende dankte ihm Steger für sein „konsequentes Verhalten“.  

 

Die Wahl des neuen Talschaftspräsidenten ist ein Vertrauensvorschuss, dem er nun gerecht werden muss. Er muss die offenen Gräben wieder zuschütten und im Sinne der Sache moderierend einwirken. Er werde sich ehrlich darum bemühen, wie zu vernehmen war. Wer Steger kennt, der weiß, dass er wohl mit ehrlichem Ehrgeiz zu Werke gehen wird. Genauso was die Situation der Frauen betrifft. Im Zuge des Wahlganges wurde nämlich bemängelt, dass weder die Ladiner noch die Frauen in der obersten Chefetage vertreten seien. Die Forderung nach einer Vizepräsidentin – am besten noch ladinischer Zunge – wurde laut. Das kam nicht von ungefähr. Denn die Zusammensetzung des neuen Ausschusses ergab, dass mit Rita Moling für den Unterbezirk Gadertal eine Frau mit im Boot war, die beide Anforderungen erfüllte. 

 

Da Steger seinen Auserkorenen Friedl Mittermair als Vize nicht über die Klippen springen lassen konnte und wollte, gab er schließlich das Versprechen, dass er sich darum bemühen werde, den Ausschuss aufzustocken und eine Frau und eine ladinische Vertretung mit der Vizepräsidentschaft zu betrauen – sofern das rechtlich möglich sei. In der Folge nutzte er aber auch die Gelegenheit, um darauf hinzuweisen, dass die Frauen im neuen Ausschuss der Bezirksgemeinschaft keinesfalls unterrepräsentiert seien. Immerhin seien von vier Ausschussmitgliedern zwei Frauen mit dabei. Mit dieser Aussage hat er sich beim weiblichen Geschlecht wohl kaum Zusatzlorbeeren erarbeitet. Nichtsdestotrotz ist es höchst an der Zeit, nach vorne zu blicken und die Ärmel hochzukrempeln. Es gibt nämlich viel zu tun. Vor allem im sozialen und umwelttechnischen Bereich. Die großen Herausforderungen lassen sich ohnehin nur gemeinsam und mit vereinten Kräften stemmen. Gerade in dieser Hinsicht ist der neue Präsident der Bezirksgemeinschaft nun besonders gefordert. 

 

     

Ihr Reinhard Weger

 

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