Herausforderungen zukunftsfähig meistern
Vor kurzem fanden drei Veranstaltungen unter dem Motto „Treffpunkt Wirtschaft“ statt. Dabei tourten die beiden Landesreferenten Philipp Achammer und Arnold Schuler durch das ganze Land, um allen interessierten Wirtschaftsvertretern Rede und Antwort zu stehen. Dabei zeigte sich, dass es Gesprächsbedarf gibt – und zwar nicht zu knapp! Denn wie soll die regionale Nahversorgung vor Ort gestärkt werden, um die Attraktivität von Ortschaften nachhaltig zu steigern? Wie soll dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden? Wie soll angesichts von Rohstoffknappheit, Lieferengpässen und Preissteigerungen auf globale Herausforderungen lokal reagiert werden? Das sind Fragen, die ans Eingemachte gehen und dringend klarer Antworten bedürfen. Das wurde auch beim Treffpunkt in der Intercable-Arena in Bruneck mehr als deutlich.
Die zunehmenden Herausforderungen müssen jedenfalls gezielt angegangen werden. Mit halbgaren Lösungen ist niemandem mehr gedient. Wenn im Jahr 2030 in Südtirol rund 30.000 Arbeitskräfte fehlen werden, wie eine Studie der Handelskammer Bozen ergeben hat, dann ist dringender Handlungsbedarf gegeben. Wir müssen die Arbeit anders organisieren, viel flexibler im wirtschaftlichen Handeln und attraktiver in der Arbeitswelt werden. Denn die Vereinbarkeit von sozialem, familiärem und wirtschaftlichem Leben wird immer mehr eingefordert werden. Zur Sicherung der Arbeitsplätze gehört aber auch die Schaffung von leistbarem Wohnraum – auch für unsere Bediensteten. Da gibt es noch einiges umzusetzen.
Ein großes Problem stellen darüber hinaus die Landesrichtpreise und öffentlichen Ausschreibungen dar, die wegen der viel zu niedrig angesetzten Richtpreise immer öfters leer ausgehen. In dieser Hinsicht ist es wenig hilfreich, wenn die hohe Landespolitik den heißen Stein vor sich herschiebt – das wird das Problem nicht lösen. Vielmehr müssen die Preise flexibler gestaltet und vor allem schneller angepasst werden. Alles andere führt in die Sackgasse. Denn jede leer ausgegangene Ausschreibung verursacht einen zeitlichen und in der Folge auch finanziellen Mehraufwand. Das wiederum können wir uns in Zeiten wie diesen nun wirklich nicht leisten!
Was die Zukunft betrifft, wird es ein grenzenloses Wachstum nicht mehr geben können. Vielmehr müssen wir auf Qualität und vor allem auf die Sicherung unseres Wohlbefindens setzen. Das impliziert aber nicht allein den monetären Wohlstand! Es gilt vielmehr, die Herausforderungen der Zukunft mit Hausverstand, Klugheit, Innovationsgeist und großem Engagement ganzheitlich und ressourcenorientiert zu meistern.
Ihr Reinhard Weger