Ehre dem Ehrenamt
In der aktuellen PZ haben wir die verschiedenen Jubiläumsfeiern unserer rührigen Feuerwehren in den Fokus gerückt. Ganz bewusst! Im Sinne: Ehre, wem Ehre gebührt. Denn was unsere Feuerwehrleute, Zivilschützer und Rettungskräfte leisten, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Denn sie sind es, die stets an vorderster Front stehen, wenn es brennt, Verkehrsunfälle zu verzeichnen und Menschen in Not sind. Darüber hinaus werden sie immer mehr und intensiver gefordert, wenn Natur- und Wetterkatastrophen zuschlagen. Es ist anzunehmen, dass dies in Zukunft immer häufiger und mit größerer Intensität passieren wird.
Es ist dem hohen Ausbildungsstand und der ungebrochenen Einsatzsatzbereitschaft zu verdanken, dass dieser wertvolle Dienst von den vielen Ehrenamtlichen überhaupt auf diesem unbestritten hohen Niveau geleistet werden kann. Dafür gebührt ihnen unsere uneingeschränkte Dankbarkeit und Unterstützung. Auf allen Ebenen! Denn der Wert des Ehrenamtes ist mit Geld gar nicht aufzuwiegen. Er ist schlicht unbezahlbar – in jeder Hinsicht. Ohne die vielen Frauen und Männer in den unterschiedlichen Zivilschutzdiensten würde auch unsere Gesellschaft nicht funktionieren.
Die Zivilschützer dürfen aber nicht ausgelaugt und deren Engagement missbraucht werden. Immer wieder werden sie nämlich für Arbeiten herangezogen, die keinesfalls in ihre Kompetenzbereiche gehören. Da braucht es ein Umdenken, damit der Bogen samt Belastungsgrenze nicht überspannt wird. Die öffentliche Hand ihrerseits muss alles dafür tun, damit den Zivilschützern ihre Arbeit so umfassend wie möglich erleichtert wird. Dazu zählt ein angemessener personeller, technischer und struktureller Ausrüstungsstand. Es braucht also ausreichend moderne sowie technisch angemessene Einsatzfahrzeuge und -geräte, funktionelle Einsatzzentralen und entsprechende Personalressourcen. Der Kitt, der das alles zusammenhält, ist die emotionale Bindung, also die Freude am ehrenamtlichen Dienst. Damit diese Freude nicht getrübt wird, braucht es neben der Unterstützung auf allen Ebenen auch eine gelebte Kameradschaft und ein vitales Vereinsleben.
Nicht alles werden die Zivilschützer meistern können, was noch auf uns zukommen wird. Es gibt noch große Lücken im Zivilschutz-System. Nur ein Beispiel: Großflächige, tiefgründige Rutschungen und komplexe Massenbewegungen können mit den derzeitigen technischen Mitteln nicht oder nur unzureichend abgesichert werden. Diese Lücke gilt es umgehend zu schließen. Der Asita-Verband hat vor kurzem gemeinsam mit der Südtiroler Landesverwaltung und den Gemeinden Abtei, Corvara und Wengen eine Tagung über die Herstellung von Überwachungssystemen und Monitoring von Massenbewegungen mit über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern organisiert – mit interessanten Erkenntnissen. Daran gilt es anzuknüpfen!
Zum Schluss noch ein großer Dank an unsere Feuerwehren, Retter und Zivilschützer, die rund um die Uhr und bei jedem Wetter für uns da sind. Danke dafür und bitte weitermachen!
Reinhard Weger