Unsere Events - unsere Freiwilligen

  

In unserem Land sind Abertausende von Freiwilligen im Einsatz. Fundierte Erhebungen gehen davon aus, dass in Südtirol rund 212.000 Menschen regelmäßig mindestens einem Ehrenamt nachgehen. Viele von ihnen sind sogar bei verschiedenen Vereinen, Verbänden, Genossenschaften und entsprechenden Strukturen ehrenamtlich aktiv. Das Feuerwehr-, Katastrophenschutz- und Zivilschutzwesen würde ohne das Heer der Freiwilligen gar nicht funktionieren. Im Bereich des Sports und der Freizeitgestaltung sind ebenfalls viele Ehrenamtliche mit vollem Einsatz dabei. Das hat man auch bei den jüngsten alpinen Wintersportveranstaltungen im Pustertal gesehen, wo sich wiederum viele Hunderte Menschen ins Zeug gelegt haben. Allein für den Biathlon-Weltcup in Antholz wurden rund 1.100 Freiwillige aufgeboten. Die Liste ließe sich noch beliebig fortsetzen. Die akute Pandemie-Zeit habe ebenfalls auf eindrucksvolle Art und Weise gezeigt, wie wertvoll das bürgerschaftliche und ehrenamtliche Engagement ist. Noch bevor die öffentliche Hand erste Maßnahmen umgesetzt hatte, waren schon viele Ehrenamtliche und Vereine aktiv.   

 

Unser Land ist ohne die vielen Freiwilligen gar nicht vorstellbar. Es wäre zum Scheitern verurteilt. Viele wichtige Errungenschaften unseres täglichen, durchaus bequemen Lebens wären ohne die Ehrenamtlichen nicht mehr möglich. Würde es brennen, käme in vielen Ortschaften keine oder erst sehr spät die Feuerwehr und beim Hochwasser wären die Betroffenen auf sich allein gestellt. Bei Naturkatastrophen müssten die Menschen selber nach dem Rechten schauen. Bedürftige müssten häufiger hungern und alte Menschen wären öfters auf sich allein gestellt. Kinderbetreuung, Musik, Trainingseinheiten, Kultur, Tradition, Vereinsleben usw. wäre nicht mehr oder nur für gut betuchte Mitbürgerinnen und Mitbürger möglich. Es ist daher ungemein wichtig, den Wert des Ehrenamtes nicht nur als ökonomischen Wert zu beziffern, sondern ihn auch auf der menschlichen Basis wertzuschätzen. Wer sich nämlich freiwillig und ohne Geld zu fordern engagiert, der hat zumindest unsere uneingeschränkte Wertschätzung und Hochachtung verdient. Rechnet man nämlich die vielen ehrenamtlichen Stunden in Form eines Bruttodurchschnittslohnes hoch, dann ergibt das eine schier astronomische Ziffer. Der wirtschaftliche Wert ist schlicht nicht bezahlbar. 

 

Dennoch müssen auch die Schattenseiten aufgezeigt werden. Vor allem die ausufernde Bürokratie, aber auch Haftung und Versicherungsfragen sorgen für Unsicherheiten bei Mitgliedern und Vereinsverantwortlichen. Die Nutzung von digitalen Diensten, SPID, PEC und digitale Unterschrift sind halt nicht jederfraus- und -manns Sache. Doch ohne diese Voraussetzungen ist kein Zugang in das famose italienische Register für den dritten Sektor mehr möglich. Da muss das Land dringend nachbessern. Buchhaltung, Bilanzerstellung und steuerliche Aspekte stellen ebenfalls neue Baustellen dar. Die rechtliche Situation, Konventionen mit der öffentlichen Hand, Vertragswesen, Ausschreibungen, Risikobewertung, Versicherungsschutz und Veranstaltungsmanagement kommen noch hinzu. Wir brauchen also eine konkrete Handreichung, damit den Ehrenamtlichen das Leben nicht zu sehr erschwert wird. Denn die Menschen, die sich ehrenamtlich für die Gesellschaft aktiv einsetzen, sind das Beste, was wir haben. Das gilt es zu erhalten! Ohne Kompromisse!

 

 

Reinhard Weger

 

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