Turbulente Wochen

  

Ich muss an dieser Stelle ein paar Sätze in eigener Sache anbringen. Ich geriet als Chefredakteur dieser Zeitung in den vergangenen Wochen ins Kreuzfeuer der Kritik. Das passiert und bringt die Arbeit mit sich. Da die nötigen Erläuterungen den Rahmen an dieser Stelle aber bei Weitem sprengen würden, verweise ich auf die Stellungnahme der Redaktion und die gemeinsame Stellungnahme von Hannes Niederkofler, Bruno Wolf, Roland Griessmair und mir auf Seite acht dieser PZ-Ausgabe. Die von Roland Griessmair in Bezug auf den PZ-Artikel über das 160-Jahr-Jubiläum der Feuerwehr Bruneck verfasste Richtigstellung wurde nach einer ehrlichen und offenen Absprache mit Griessmair nicht veröffentlicht, weil das zum einen nicht eingefordert wurde und zum anderen dieses Dokument der PZ-Redaktion gar nicht übermittelt wurde. 

 

Turbulente Wochen – allerdings in positiver Hinsicht - erlebte hingegen Jannik Sinner. Er schwebt derzeit auf einen wahren Erfolgswelle und ist seit wenigen Wochen auch die neue Nummer eins am weltweiten Tennishimmel. Er wurde am elften Juni 2024 in seiner Heimatgemeinde Sexten groß gefeiert. Mit allem Drum und Dran. Die gesamte Dorfgemeinschaft hieß den „Sextner Bui“ willkommen und Gemeinde sowie viele Vereine bereiteten dem Tennisstar einen weltmeisterlichen Empfang. Ursprünglich sollte diese Feier schon kurz nach dem großartigen Triumpf bei den Australian Open im Jänner stattfinden, aber der äußerst tragische Unfall von Monika Tschurtschenthaler und ihren beiden Söhnen Matthäus und Kassian machten ein Fest im Jänner dieses Jahres geradezu unmöglich. Es war insofern richtig, mit diesem Fest zuzuwarten. Zudem passte es im heurigen Juni ohnehin besser, da der Sextner nun auch die neue Nummer eins der Weltrangliste ist. Es ist anzunehmen, dass Sinner – sollte er kein Verletzungspech erleiden – für geraume Zeit am Zenit des Tennisfirmaments stehen wird.    

 

Die Weichen dafür hat er schon im Kindesalter gestellt. Seine Eltern unterstützten ihn nach Kräften und weise Tennislehrer wiesen ihm den Weg. Mit Erfolg! Mit 13 Jahren zog er von zu Hause weg. Er ging in das Trainingscenter „Piatti Tennis“ im ligurischen Bordighera, um den Tennisolymp zu erobern. Nur zehn Jahre später steht er ganz oben. Und er hat nicht die sonst üblichen Starallüren mit auf den Weg genommen. Der Sextner „Bui“ ist der geblieben, der er früher war. Er hat keine Berührungsängste, gibt sich bescheiden, ist familien- und heimatverbunden. Besonders die Kinder und Jugendliche liegen ihm am Herzen. Das alles wurde auch in Sexten mit Freude aufgenommen. Mit dieser sympathischen Einstellung, dem unbestritten sportlichen Talent und dem guten Instinkt hat er die Weichen für eine ganz große Tenniszukunft gestellt. Diese möchte er anlässlich der olympischen Sommerspiele noch einmal untermauern. Ein olympischer Sieg wäre dann auch die absolute Krönung des bereits Gekrönten! 

 

Tatsache ist, dass der Tennissport dank Sinner in aller Munde ist. Diese Sportart erlebt einen wahren Höhenflug. Dem muss man Rechnung tragen und auch den Tennissport entsprechend fördern. Denn eine regelmäßige körperliche Aktivität kann viel zur Prävention beitragen. Der Sport fördert darüber hinaus den Leistungswillen, Ausdauer und Durchsetzungsvermögen. Er hat auch eine wichtige gesellschaftspolitische Bedeutung, weil auf diese Weise wichtige Werte wie Toleranz, Fairness und Menschlichkeit vermittelt werden. Davon können wir – in Zeiten wie diesen – nicht genug haben!

 

           

Ihr Reinhard Weger
     

 

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