Nun ist es fix: In Niederdorf (1.506 Einwohner) muss im Mai 2016 der Gemeinderat neu bestimmt werden. Die Krise war ausgebrochen, nachdem die beiden Referenten Marta Lasta Klettenhammer und Martin Bachmann (beide von der Bürgerliste „Für’s Dorf“) ihre Ämter niedergelegt hatten.
Kurt Ploner
In der Folge war es Bürgermeister Kurt Ploner („Niederdorf bewegen“) nicht gelungen, die vakanten Positionen zu besetzen und eine Mehrheit für einen neuen Gemeindeausschuss zu bekommen. Die Bürgerliste „Für’s Dorf“ unter der Regie von Hubert Trenker war zu keiner Zusammenarbeit mehr bereit und auch die SVP zierte sich. Das zeichnete sich aber schon Wochen zuvor ab. Denn in Niederdorf können einige „Köpfe nicht miteinander“, wie immer wieder ins Feld geführt wird.
"Unmoralisches Angebot" zieht nicht
Denn die Angebote an die Liste „Für’s Dorf“ und die SVP waren fast schon unmoralisch. Zuerst zwei Referenten, dann sogar die Mehrheit im Ausschuss und zu guter Letzt hat sich sogar Vize-Bürgermeister Günther Wisthaler selbst aus dem Rennen genommen und seien Posten angeboten. „Wir haben wirklich das Maximum angeboten. Mehr war schlicht nicht mehr möglich“, so Wisthaler. Er und Ploner hätten alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Neuwahlen doch noch verhindern zu können. Dennoch blieben die Fronten verhärtet. Gleich mehrfach blitzte Ploner mit seinen Vorschlägen ab. „Niemand von uns war bereit, unter Ploner mitzuarbeiten“, erklärte Hubert Trenker immer wieder.
Sehr zum Ärger der Niederdorfer. Denn dort macht sich nun Unmut über den Zwist breit. „Wir brauchen nicht Bozner Verhältnisse“, ist immer wieder zu hören. Damit wird wohl auf den Umstand hingewiesen, dass im Dorf gleich vier Listen um die Wählergunst buhlen. Ob das bei den anstehenden Wahlen auch noch der Fall sein wird, muss sich noch zeigen. Ploner will jedenfalls selbst und mit seiner Liste wieder antreten. Bis dahin hat aber erst einmal der Kommissar das Wort. Genau wie vor 37 Jahren. Der damalige Kommissar wurde dann allerdings Bürgermeister für die folgenden 32 Jahre. Die Rede geht von Johann Passler.
rewe