Die Bauarbeiten für die Errichtung der „Ausfahrt Bruneck Mitte“ an der Südumfahrung sind angelaufen. Der Spatenstich ist erfolgt. Im eisigen Feld bei Glühwein und kleinen Häppchen. Dafür sind die Kosten ein großer Brocken, wobei aber die Gemeinde gut aussteigt. Das Land übernimmt nämlich auch die Grundablöse. Einige Grundeigentümer sind aber mit der Informationspolitik des Landes gar nicht glücklich.

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Bauunternehmer Stefano Oberosler und Landesrat Cristian Tommasini           rewe

Die beiden Christians – die Rede geht von Christian Tomasini und Christian Tschurtschenthaler, also dem Landesrat und dem ehemalige Bürgermeister bzw. heutigen Landtagsabgeordneten – luden am 16. Januar zum Spatenstich. Und wenn Politiker zur Schaufel greifen, ist das in jedem Fall eine Botschaft. So oft kommt das ja nämlich nicht vor. Politiker haben ja eine natürliche Abscheu, sich „schmutzig“ zu machen… (sic!). Aber Spaß beiseite, lassen wir das!

In jedem Fall werden nun die Bagger auffahren. Zuerst muss das Grundstück umgegraben werden, um zu überprüfen, ob sich darunter nicht etwa eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg versteckt. Wäre dies der Fall, müsste der entsprechende Bereich zuerst bonifiziert werden. Bis Mitte 2017 soll dann die Anbindung der Brunecker Südumfahrung fertiggestellt sein. Damit sollen das Stadtzentrum von Bruneck, das Dorf Reischach, ganz besonders das Kronplatz-Skigebiet und die Reischacher Sportzone über eine einarmige Straßenverbindung erschlossen werden. Die Ausfahrt soll entlang der Pustertaler Staatsstraße (zirka zwischen Kilometer 32,4 und Kilometer 32,9) entstehen. Die Verbindungsstraße mündet dann in die Landesstraße nach Reischach (zirka bei Kilometer 1,2). Die Straße wird auf dem flachen Gelände errichtet, das sich zwischen der Osteinfahrt des Tunnels und der Brücke über die Rienz der Brunecker Umfahrung erstreckt.

 

Keine zweite Straßenverbindung?

Der zweite Verkehrsarm, der von vielen immer wieder gefordert wurde, wird vorläufig nicht realisiert. Es ist zu befürchten, dass es auch so bleibt. „Wir wollen erst nach dem Bau genau prüfen, ob weitere Maßnahmen notwendig sind. Dazu zählt unter Umständen auch die zweite Straßenschleife“, so der Direktor der Landesabteilung Gustavo Mischi. Nichtsdestotrotz ist die zweite verkehrstechnische Verästelung im Bauleitplan eingetragen.

Die geplanten Baukosten der ausgeschriebenen Arbeiten werden samt den Bauarbeiten, den technischen Spesen und der Mehrwertsteuer rund 5,5 Mio Euro betragen. Gerechnet hatte man in den Landesämtern mit wesentlich höheren Kosten, aber da es große Abschläge der ausführenden Bietergemeinschaft (Baggerunternehmen Ploner, Baufirma Oberrosler und Niederwieser Bau) gab, konnte das Land den Bitten von Bürgermeister Roland Griessmair nachkommen und auch die Ablöse des Grundes finanziell übernehmen. Diese Kosten werden zwischen 600.000 und 700.000 Euro liegen.

 

Bürger fordern Informationen

Am Rande des kleinen Festaktes zur Eröffnung der Baustelle forderten eine Handvoll Grundbesitzer mehr Informationen über die Ablöse des Grundes und die verkehrstechnische Erschließung ihrer Felder und Äcker während der Bauarbeiten. Da die Grundstücke erst nach dem Bau abgelöst werden (erst da steht genau fest, wie viel Grund überhaupt benötigt wird), müssen noch einige Zufahrten geklärt werden. Das soll in den nächsten Wochen im direkten Gespräch mit den jeweiligen Grundeigentümern geklärt werden. „Wir sind nicht gegen die Ausfahrt, wollen aber als Grundeigentümer schon umfassend informiert werden“, sagte einer der Betroffenen der PZ gegenüber.

Noch etwas: Ressortdirektor Paolo Montanger, der in Bruneck ebenfalls anwesend war, geht davon aus, dass sich die Verkehrsbelastungen durch die Bauarbeiten in Grenzen halten werden. Die Hauptstraße wird immer zweispurig offen bleiben und wird in Schleifen um die Baustelle herumgeführt. Es wird weder eine Ampel- noch eine Einbahnregelung geben.       

rewe

 

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