Die Rettungsstation des Weißen Kreuzes in Luttach platzt aus allen Nähten. Es ist Handlungsbedarf angesagt, um die beengte Situation zu lösen. Deshalb ist laut Sektionsleiter Werner Auer ein Umbau schlicht unumgänglich. Er hofft, dass noch heuer mit dem Zubau begonnen werden kann. Sicher ist das aber noch nicht. Es fehlt noch ein Teil des benötigten Geldes.
Die Freiwilligen des Weißen Kreuzes in Luttach. Die Helfer kommen aus den Gemeinden Ahrntal, Mühlwald, Prettau und Sand.
Derzeit fehlt noch die fixe Zusage für einen notwendigen Landesbeitrag, um den Bau endlich angehen zu können. Sektionsleiter Werner Auer ist dennoch zuversichtlich. Er hofft, dass der Zubau noch heuer ausgeschrieben und begonnen werden kann. Die Sektion des Weißen Kreuzes bräuchte den Zubau nämlich dringend. Derzeit hat der Verein 70 freiwillige Helfer, die aus den Gemeinden Ahrntal, Prettau, Sand in Taufers und Mühlwald kommen. Diese Leute werden alle dringend gebraucht, um die vielseitigen Rettungsdienste aufrechtzuerhalten. Es werden nämlich nicht nur Einsätze bei Unfällen und medizinischen Notfällen gefahren, sondern auch die Patiententransporte (z.B. Dialysepatienten) fordern die Retter rund um die Uhr. Im Winter muss auch die Pistenrettung in den Skigebieten abgedeckt werden, die seit drei Jahren dem Weißen Kreuz obliegt.
Vielfältige Arbeit
Zu den 70 Freiwilligen der Sektion im Ahrntal gehören noch fünf Angestellte im Sommer und deren neun im Winter. Es werden aber immer noch Leute gesucht, sagt Auer. Eine Ausbildung der Stufe A ist der Anfang – mit Einführungsgespräch und Probezeit. Laufende Fortbildungskurse und Schulungen sind Voraussetzung, um dabei bleiben zu können. Bei belastenden Einsätzen steht ein Psychologenteam bereit, Gespräche in der Gruppe werden regelmäßig geführt, um auch traumatische Erlebnisse verarbeiten zu können. Im Jahr 2014 haben die Helfer/Innen immerhin 41.707 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet: freiwillig und unbezahlt!
Der Sektionsleiter hebt besonders die hervorragende Zusammenarbeit mit den anderen Blaulichtorganisationen wie Feuerwehr, Bergrettung und den Behörden - Polizei und Carabinieri - hervor. Allerdings sind die logistischen und organisatorischen Aufgaben im beengten Raum im aktuellen Sitz oft sehr mühsam. Deshalb hat er beim Plan des Umbaus nun deutlich den Druck erhöht.
Unsichere Situation
Dem Bürgermeister der Gemeinde Ahrntal, Helmut Klammer, liegt der Bau besonders am Herzen. „Allerdings ist mit der neuen Gemeindefinanzierung alles noch etwas unsicher“, bedauert er. Das Projekt kommt laut letzter Planung auf eine Gesamtinvestition von 1.175.000 Euro. Davon wurden im Jahr 2014 bereits 380 000 Euro und ein Jahr später noch einmal 140.000 Euro vom Land zugesagt. Eine zusätzliche Unterstützung von 175.000 Euro wurde dagegen zwar mündlich versprochen, aber derartige Versprechen sind in der Politik oft nicht viel Wert. Daher will Bürgermeister Klammer „unbedingt dran bleiben und diese zusätzliche Subvention ins Tal holen“, wie er der PZ gegenüber aufzeigte. Wegen dieser unsicheren Finanzierungssituation ist der Baubeginn jedoch noch offen. Darüber hinaus gibt es laut Klammer auch Probleme mit der Finanzierung der geplanten Waschbox. Der Kostenvorschlag hierfür beläuft sich auf weitere 140.000 Euro. Die Waschbox zu streichen, ist aber auch keine Option. „Wegen der hohen hygienischen Bestimmungen sind wir darauf schlicht angewiesen“, so Auer. Davon ist auch Bürgermeister Klammer überzeugt. Er führt auch ins Feld, dass „so eine Waschbox auch von den Freiwilligen Feuerwehren des Tales genutzt werden könnte“. Die Waschbox soll unbedingt im Zuge des Zubaus realisiert werden. Der Grund dafür liegt auf der Hand: „Später wird es sicherlich noch schwieriger werden“, ist Klammer überzeugt.
Nachbargemeinden zahlen mit
Um den Umbau finanzieren zu können, wurden auch die umliegenden Gemeinden um Unterstützung gebeten. Die Gemeinde Sand in Taufers unter dem damaligen Bürgermeister Helmut Innerbichler stellte sich aber quer. Die Sandner verweigerten den Beitrag, wären aber Indiskretionen zufolge bereit gewesen, den Helfern des Weißen Kreuzes im Zuge der Realisierung der neuen Sandner Feuerwehrhalle dort eine neue Bleibe zu geben. Doch das wiederum stieß bei den Ahrntalern auf wenig Gegenliebe. Mittlerweile ist in Sand in Taufers aber Siegfried Steinmair am Ruder und dieser hat nun eine Zusage über 75.000 Euro gegeben. Mühlwald und Prettau werden ebenfalls ihren Beitrag leisten. Der Mühlwalder Bürgermeister Paul Niederbrunner hat vor allem die ehrenamtliche Arbeit der freiwilligen Mitarbeiter hervorgehoben und deswegen 30.000 Euro aus der Gemeindekasse locker gemacht. In der Gemeinde Prettau beläuft sich der im Haushalt vorgesehene Beitrag für den Zubau vorläufig auf 20.000 Euro. Wie aber der fehlende Restbetrag aufgebracht werden kann, steht freilich noch in den Sternen. Ob das Land wirklich einspringt, muss sich nämlich erst noch zeigen.
mg