Die Fraktion Bruneck möchte das Areal des ehemaligen Rienzsportplatzes als Kinderspielplatz bzw. kleine Naherholungszone zur Verfügung stellen. Auch die Kosten für die Umwidmung gedenkt die Fraktion zu übernehmen. Angesichts der Umsetzung des Beschlusses des Gemeinderates, auf dem heutigen Areal des Eissportplatzes eine Wohnbauzone zu verwirklichen und der Notwendigkeit, in diesem Stadtteil einen Spielplatz und eine Naherholungszone zu errichten, befürwortet die Gemeinde die Bereitschaft der Fraktionsverwaltung, ihre Flächen für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. Die Gemeinde ist ferner bereit, die Führung der Naherholungszone zu übernehmen, denn die Naherholung muss in diesem Stadtteil eine wichtige Rolle spielen.
Auf dem Gelände des heutigen Eisstadions soll eine Wohnbauzone entstehen. Im Zuge eines gemeinsamen Ideenwettbewerbes soll aber die gesamte umliegende Zone durchleuchtet werden. rewe
Der Brunecker Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 30. September 2013 mit 30 Ja-, sechs Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen beschlossen, auf dem Gelände des heutigen Hockeystadions eine Wohnbauzone im Ausmaß von 5.027 Quadratmetern Fläche auszuweisen. Dies entspricht laut Bürgermeister Roland Griessmair den Grundsätzen für die Ausweisung von Wohnbauzonen, wie sie im Zuge der Überarbeitung des Bauleitplanes vom Gemeindeausschuss beschlossen wurden. Laut diesen Grundsätzen ist innerstädtische Um- und Weiterentwicklung der weiteren flächenmäßigen Ausdehnung des urbanen Raumes und damit verbunden der Reduzierung von landwirtschaftlich genutztem Kulturgrund zu bevorzugen.
Weiters soll die Wohnbauzone zu 100 Prozent dem geförderten Wohnbau, also Einheimischen - vorwiegend Familien - zur Verfügung gestellt werden. Es würden ca. 35 bis 40 neue Wohnungen entstehen. Gemessen am durchschnittlichen Bedarf an gefördertem Bauland entspricht dies ca. dem Bedarf von rund zwei bis drei Jahren. Die Einnahmen der Gemeindeverwaltung aus der Wohnbauzone werden, wie hinlänglich bekannt, zur Gänze für die Finanzierung der neuen Eissportanlage genutzt.
Wann soll die Umsetzung erfolgen?
Geht es nach Meinung des Fraktionsvorstehers Walter Harpf, sollte so schnell als möglich mit der Umsetzung der Naherholungszone am Rienzsportplatz begonnen werden. Das erfolgt wohl nicht ohne Hintergedanken. Stehen doch heuer im Spätherbst die Neuwahlen bei der Fraktion an…
Bürgermeister Griessmair kann dem Vorhaben aber dennoch viel abgewinnen, will aber eine Gesamtlösung. „Auch wenn wir uns grundsätzlich über die Bereitschaft der Fraktion freuen, erachten wir eine so rasche Umsetzung als zu verfrüht und überhastet“, so Griessmair.
Sowohl der Gemeindeausschuss als auch der Vorstand des HC Pustertal regten daher an, mit der Umsetzung dieses Vorhabens frühestens bei Fertigstellung des neuen Eisstadions zu beginnen. „Momentan wird der bestehende Sandplatz vor allem im Winter als Parkplatz für das Hockeystadion gebraucht und im Sommer wird er ebenfalls auf vielfache Weise genutzt“, ist von Seiten des HC Pustertal zu hören. Hinzu kommt, dass die vom Gemeinderat beschlossene Wohnbauzone erst nach der Verlegung der Eissportanlage verwirklicht werden kann, also frühestens zu Beginn der Saison 2018/19. „Wir haben also durchaus die Zeit, die bestmögliche Lösung zu suchen“, ist Griessmair überzeugt.
Gemeinde schlägt Ideenwettbewerb vor
Der Gemeindeausschuss schlägt der Fraktionsverwaltung die Durchführung eines Ideenwettbewerbes für die zukünftige Entwicklung des gesamten Stadtteils zwischen Tennishalle und Spielplatz oberhalb des Eisstadions vor. Dieses Areal umfasst eine Fläche von insgesamt 2,5Hektar. „Der Grundsatz von Ideenwettbewerben ist es, die beste städtebauliche Lösung zu finden. So wurden in der Vergangenheit für wesentlich isoliertere und reduziertere Aufgabenstellungen Ideenwettbewerbe durchgeführt, und es wurden durchwegs positive Erfahrungen gesammelt“, meint Griessmair. Zudem hat die Gemeinde erst kürzlich die Wiese rund um das Eisstadion erworben, womit nun die Fläche, welche Grundlage des Ideenwettbewerbes sein sollte, sogar auf knapp drei Hektar steigt.
Sämtliche Flächen zwischen heutiger Tennishalle und Spielplatz oberhalb des Hockeystadions sind im Eigentum der Fraktions-bzw. der Gemeindeverwaltung. Laut Auffassung des Gemeindeausschusses sollten die beiden öffentlichen Verwaltungen sinnvollerweise diesen gemeinsamen Weg beschreiten. „Ziel sollte es sein, eine Naherholungszone von höchster Qualität und eine Wohnbauzone von höchster Qualität zu schaffen und dabei gleichzeitig die Anlagen für den ruhenden Verkehr, für den öffentlichen Personennahverkehr und die Verkehrsadern dieses Areals zu optimieren“, so Griessmair. „Eine Neugestaltung eines so großen und wichtigen Areals unserer Stadt erfordert daher höchste Aufmerksamkeit und Umsicht.“ Auch die Anrainer sollten – wenn es nach dem Wunsch des Gemeindeausschusses geht - aktiv eingebunden werden.
Doch wer soll einen Ideenwettbewerb letztlich bezahlen? Auch dieses Problem ist geklärt. „Wir haben uns bereit erklärt, die Kosten für den Ideenwettbewerb zu übernehmen“, so der Bürgermeister der PZ gegenüber. Diese Entscheidung wurde der Fraktionsverwaltung schriftlich mitgeteilt. Bleibt abzuwarten, ob diese auf den Vorschlag der Gemeinde eingeht, oder ob sie einen eigenen Weg geht.
Ziel sei es jedenfalls, eine gemeinsame Vorgangsweise im Sinne aller Bürger einzuschlagen. Denn: „Es sollte unser gemeinsames Bestreben sein, die beste Lösung für die Weiterentwicklung dieser wichtigen Zone zu finden, wobei längerfristige Visionen unser Handeln leiten sollten“, ist Griessmair überzeugt. Im Grunde eine Selbstverständlichkeit. Aber so selbstverständlich sind die Dinge in der Rienzstadt halt auch wieder nicht.
rewe