Vor kurzem fand die Vollversammlung des Bildungsweg Pustertal – kurz Biwep – statt. „Der Verein ist unverzichtbar und wird in diesem Sinne weitergeführt“, so Vorsitzender Herbert Denicolò. Durch ständige Vernetzungsarbeit sollen Strukturen geschaffen werden, die den Bedürfnissen und Lebensumständen der Lernenden entgegenkommt. Geschäftsführerin Irmgard Pörnbacher unterstrich die Aktualität des „virtuellen Bildungshauses“.
Biwep-Vorsitzender Herbert Denicoló
Derzeit leisten insgesamt 29 Bildungsausschüsse in den Pustertaler Gemeinden Bildungsarbeit. Damit ihre unverzichtbaren Initiativen aktiv bleiben, werden sie in der bürokratischen Bewältigung ihrer Aufgaben unterstützt, bei der Durchführung ihrer vielfältigen Tätigkeit inhaltlich, methodisch und organisatorisch begleitet und motiviert, innovative Wege der Weiterbildung zu beschreiten. Dies geschieht sowohl im direkten Kontakt mit den Verantwortlichen auf Orts- und Gemeindeebene als auch in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Weiterbildung in der Landesverwaltung. Die Interessen der Peripherie stehen dabei immer im Mittelpunkt.
Stärkung der Familien
Was zunächst über Jahre hinweg pionierhaft aufgebaut worden ist, erweist sich inzwischen als beispielhaft für den Aufbau von Familienservice-Stellen auf Landesebene: Familienbildung und Familienselbsthilfe, Schaffung eines familienfreundlichen Lebensumfeldes und die Verbesserung von Rahmenbedingungen für das Familienleben. Die bestens eingeführten Dienste und Dienstleistungen werden fortgeführt: Netzwerken als Grundhaltung und Methode; Begleitung von Familienbildungsprojekten vor Ort. Ein Produkt dieser Netzwerkarbeit ist die Broschüre „Familienwege“, die zwei Mal im Jahr herausgegeben wird und einen Überblick über die Veranstaltungen im Bereich Familienbildung im Pustertal gibt. Im Jahr 2015 wurden 143 Veranstaltungen gesammelt und veröffentlicht.
Bündnis für die Familie
Auch in diesem Bereich werden familienrelevante Themen und Anliegen in Zusammenarbeit mit Unternehmen, Gemeinden, Bildungseinrichtungen und Elterninitiativen aufgegriffen und durch bezirksweite Netzwerkarbeit zu verschiedenen „Endprodukten“ verarbeitet: Beispiel dafür ist die Informationsplattform www.kinderzeit.bz, die einen Überblick über die Betreuungs- und Bildungsangebote im Pustertal für Kinder bis zum 14. Lebensjahr gibt. Im Rahmen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf soll die Kinderbetreuung als anregender und wertvoller Bildungs- und Lebensort für Kinder gesehen werden. Die dazugehörige Broschüre „Kinderzeit – Bambinopoli“, die 2016 das vierte Mal mit mehr als 100 Angeboten erschienen ist, bietet dazu einen visuellen Überblick. Bei den regelmäßigen bezirks- und landesweiten Netzwerk- und Bündnistreffen geht es um Austausch über aktuelle Entwicklungen im Bereich Familie.
Im Jahr 2014 wurde das "Netzwerk Kinderbetreuung Pustertal" gegründet. Die Plattform dafür bietet der Bildungsweg Pustertal im Rahmen des Bündnis für Familie. Die Gründungsmitglieder, darunter Anbieter von Kinderbetreuung sowie öffentliche Institutionen, haben sich zusammengeschlossen für mehr Vernetzung, Entwicklung und Verbesserungen im Bereich der Kinder- und Jugendbetreuung. Beim letzten Netzwerktreffen im Oktober 2015 waren sich die einzelnen Arbeitsgruppen über folgende Ziele einig: finanzielle Rahmenbedingungen, Festlegung von pädagogischen Richtlinien und Standards für die Strukturqualität vonseiten der Landesverwaltung.
Forum Sonnenburg
Dieses Experten-Forum greift ein bis zweimal im Jahr gesellschaftsrelevante Themen auf, lässt sie von ausgewiesenen Persönlichkeiten bearbeiten und vertieft sie mit Akteuren auf Bezirks- und Landesebene. Letzthin stattgefunden haben die Foren „Familie unter Druck“ und „Zukunft der Bildung in den Gemeinden“.
Als Mitglied im Landes-Familienbeirat ist das Bündnis für Familie, vertreten durch die Geschäftsführerin von Biwep Dr. Irmgard Pörnbacher, eine Brücke zur Politik. Anliegen der Familien können so auf politische Ebene weitergetragen werden. Als Vertretung im Auditrat „familieundberuf“ wird auch der Aspekt Arbeit und Familie weiterentwickelt. Immer um die Wichtigkeit der Bildung zu unterstreichen. Ganz im Sinne des lebenslangen Lernens.
Helga Blasbichler