Im Kindergarten von Stegen lautete der pädagogische Schwerpunkt in diesem Arbeitsjahr „Wir reisen mit den Kindern in die Tierwelt“. Die Kinder hatten einen Mordsspaß und lehrreich war das Ganze in jedem Fall. 

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Gerade das Thema „Tiere“ beschäftigt jedes Jahr viele Kinder. Einige erleben daheim ein eigenes Haustier, wie Katze, Hund, Hamster, Meerschweinchen, Vögel, Fische. Doch auch im Kindergarten, wenn Kinder ihr Haustier mitnehmen, sind die tierischen Begleiter rasch im Mittelpunkt des Geschehens. Früher war der Umgang mit Tieren noch alltäglich. Heute ist das anders. Nur noch einige wenige Kinder erleben Kühe und Pferde, Hennen oder Schafe am Bauernhof. Dennoch bringen viele Kinder großes Interesse und Begeisterung für die Tiere auf. Daher beschloss die Kindergarten-Gemeinschaft von Stegen, diesen Interessen der Kinder nachzugehen. Immer wieder wurden verschiedene Tiere zum Schwerpunkt der Gespräche gemacht. Im Herbst bekam die Kinderschar Besuch von zwei kleinen Mäusen und auch der Igel wurde zum Thema. Pferde, Schafe und die Kuh folgten bei weiteren Gesprächen und Erzählungen. Die vier Gesellen der „Bremer Stadtmusikanten“ - Esel, Katze, Hund und Hahn - wurden in allen drei Gruppen zum Schwerpunkt im Monat März und April. Im Mai wurde hingegen der Werdegang von der Raupe hin zum Schmetterling aktiv verfolgt. Darüber hinaus kam eine Imkerin zu Besuch, die über ihre Arbeit mit den Bienen erzählte. Die gefiederten Begleiter mussten allerdings draußen bleiben. Verständlich!

 

Pfotentreff

Gleich neben dem Kindergarten von Stegen hat die Familie Burkhardt ihr Reich. Sie sind übrigens die Hauptverantwortlichen des Vereins „Pfotentreff“ und führen eine Hundeschule. Wahre Experten auf ihrem Gebiet. Im Herbst liefen im angrenzenden Garten junge Welpen herum. Klarer Fall, dass das die Neugierde der Kindergartenkinder hervorrief. Deshalb wurden bereits im Oktober erste Kontakte geknüpft und ein Besucher vereinbart. Am 23. April war es dann so weit! Nach einigen anfänglichen organisatorischen Schwierigkeiten konnte das Projekt gestartet werden. Gleich fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statteten den Kindern von zehn bis 11.30 Uhr einen Besuch ab. In dieser Zeit erzählten Daniela Lasta und Marion Messner den Kindern viele interessante Details über das Verhalten und Leben von Mensch und Hund. Sie berichteten über die „Sprache“ der Hunde, also davon, wie sich Hunde uns Menschen mitteilen können: die Bedeutung des Schwanzwedelns, das Knurren, das Aufstellen der Ohren, das Beinheben und noch vieles mehr. Bereits am Vormittag kamen drei Hunde auf Besuch. Die Kinder konnten Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei den Tieren feststellen, wie Aussehen, Größe, Farbe, Fell, Ohren, Schwanz, Pfoten und Gebell. Natürlich berichteten die Kinder ganz aufgeregt von ihren Erlebnissen mit Hunden. Manche hatten natürlich auch Angst und waren unsicher. Doch das legte sich schnell. In jedem Fall war es eine wertvolle Erfahrung. 

 

Praktische Erfahrung

Am Nachmittag stand dann der praktische Teil mit den Hunden und ihren Besitzern auf dem Plan. Eltern und Kinder, die den direkten Kontakt mit den Tieren scheuten, hatten die Gelegenheit, nach dem Mittagessen nach Hause zu gehen. Jedoch das Gegenteil traf ein! An diesem Tag blieben fast alle 65 Kinder im Kindergarten, um dieses Ereignis nicht zu versäumen. Ganz aufgeregt wurden gleich neun Hundebesitzer mit ihren Tieren erwartet. Somit konnte der direkte Kontakt mit den Tieren optimal hergestellt werden. Die Kinder konnten sich unter der Aufsicht der Experten den Hunden nähern, durften sie streicheln, sie füttern oder ganz einfach nur daneben stehen. Besonders beeindruckt waren alle Kinder vom Können der Hunde: Diese liefen Slalom, sprangen über Hindernisse, krochen durch Tunnels, spürten versteckte Kinder auf, machten Männchen und tanzten auf zwei Pfoten. Besonders begeistert waren alle von „Mona Lisa“ - diese Hündin war ein wahrer „Zirkusartist“. Sie zeigte fantastische Kunststücke, wie die Rolle auf dem Boden, sprang auf den Rücken ihres Frauchens, konnte trösten, Männchen machen, auf zwei Pfoten tanzen, Würstchen schnappen und noch vieles mehr. Besonders beeindruckt hat auch das gemeinsame „Singen“ mit der Besitzerin des Kinderliedes „Hänschen klein“- das Gejaule war dabei wohl die zweite Stimme!

  

Lernen fürs Leben

Dieser aufschlussreiche Kindergartentag verging wie im Flug. Viel zu schnell. Mit besonderen Eindrücken und unterschiedlichen persönlichen Erfahrungen gingen die Kinder und Mitarbeiter/innen nach Hause. Einige Kinder konnten ihre Angst überwinden und näherten sich mutig mit tatkräftiger Unterstützung dem einen oder anderen Tier. Im Anschluss daran bedankten sich die pädagogischen Fachkräfte bei den Mitgliedern des Vereines „Pfotentreff“ für ihren Besuch im Stegener Kindergarten. Mit viel Einsatz, Begeisterung, professionellen Können und Wissen, sowie einfühlsamem Umgang mit Mensch und Tier haben sie den Kindern einen lehrreichen und schönen Tag geschenkt.

Miriam Breitenberger

 

 

 

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