Am sechsten Oktober gabe es im Restaurant der Feinkäserei „Capriz“ in Vintl ein ganz besonderes Treffen. Die 35 Flüchtlinge aus Westafrika, welche seit knapp drei Monaten im Fischerhaus in Vintl untergebracht sind, kochten für die Einheimischen. Rund 80 Gäste folgten der Einladung von Firmenchef Heiner Oberrauch. Darunter Landesrat Philipp Achammer, Vizebürgermeister Walter Lamprecht, Gemeinderat Hermann Radmüller, Caritas-Direktor Paolo Valente, hds-Präsident Walter Amort, Lodenwirt Manfred Profanter und der Musiker Eduard Demetz – um nur einige zu nennen.
Das Aufeinandertreffen der Kulturen ist jedenfalls geglückt. Zwar gab es anfangs einige Anlaufschwierigkeiten, die aber spätestens dann überwunden waren, als Hausherr Heiner Oberrauch zur Gitarre griff und das Willkommenslied anstimmte. Denn dass die Flüchtlinge in Vintl gut aufgenommen und willkommen sind, bewies auch eine Umfrage unter der örtlichen Bevölkerung. Die Vintler stimmten dabei mit großer Mehrheit dafür, dass die Flüchtlinge im Fischerhaus untergebracht werden. Als erste Gemeinde im Lande. „Auf dieses Verhalten bin ich stolz und ich wollte als Unternehmer ebenfalls einen Betrag leisten“, so Oberrauch der PZ gegenüber. Also lancierte er gemeinsam mit der Caritas, welche die Flüchtlinge betreute, und der Gemeinde die Idee des „kulinarischen Kennenlernens.“. Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen.
Insofern ist die Aktion weise gewählt. Letztlich geht es darum, Ängste und Unsicherheiten auf beiden Seiten abzubauen und dafür die menschliche Wertschätzung zu vertiefen. „Damit diese Wertschätzung auch in Zukunft Früchte trägt, muss man diesen Leuten eine Arbeit geben“, ist Oberrauch überzeugt. Er hat auch schon eine Idee, wie das zu bewerkstelligen wäre. In den nächsten Wochen wird sich zeigen, ob sich das auch umsetzen lässt. Denn allzu oft scheiterten die besten Ideen an der Hartnäckigkeit der kräftig wiehernden Amtsschimmel.
rewe