Mit dem Tag der heiligen drei Könige zogen auch die Standbetreiber am Brunecker Christkindlmarkt von dannen. Nach 42 Tagen intensiver Arbeit ist es Zeit, eine Bilanz zu ziehen. Die Organisatoren rund um das Brunecker Stadtmarketing sind vollauf zufrieden. „Der Brunecker Christkindlmarkt hat auch heuer wieder zahlreiche Besucher, sowohl Touristen, als auch vermehrt wieder Einheimische, angelockt“, bilanziert Michael Oberrauch, der neue Direktor, vom Stadtmarketing. Dieser ist zu diesem Erfolg eigentlich wie die Jungfrau zum Kinde gekommen – um eine weihnachtlich angehauchte Metapher zu verwenden. Denn der Christkindlmarkt wurde ja noch von Vorgängerin Myriam Lanz mit ihrem tatkräftigen Team abgewickelt. Lanz hat dem Stadtmarketing mit Jahresende den Rücken gekehrt. Doch darüber an anderer Stelle.
Die beiden Stände in der Oberstadt hoben sich angenehm ab und waren echt schön. Allerdings fristeten sie oft ein Mauerblümchendasein. Für das kommende Jahr braucht es Änderungen. rewe
Zwei Problembereiche
Die Aussteller haben sich großteils zufrieden über den Verlauf des Weihnachtsmarktes gezeigt. Das Geschäft brummte, lediglich die erste Woche war etwas mau, wie man hörte. Doch dann kamen die Touristen in Scharen und der Rubel rollte. Vor allem die kulinarischen Stände konnten aus dem Vollen schöpfen.
Allerdings wurden zwei Punkte bemängelt. Die Standbetrieber in der Oberstand lobten zwar unisono das ehrliche Engagement aller und hoben dabei auch den Tatendrang einiger lokaler Akteure, wie die Familie von Sternbach und von Zieglauer hervor, doch konnte das nicht hinwegtäuschen, dass vor allem an den Vormittagen an den Ständen überhaupt nichts los war. Eine Ausnahme war der Sternbach-Palais, wo diverse Veranstaltungen für ein ständiges Kommen und Gehen sorgten. An den beiden kulinarischen Ständen unmittelbar unterhalb der Mariensäule war bis in den frühen Nachmittag hinein kaum etwas los, wenn man einmal von den Wochenendetagen absieht. Zwar hat sich der unverwüstliche Hans Schwingshackl mit seinem Team (Dritte-Welt-Laden) und Thomas Peintner emsig bemüht, haben ein tolles kulinarisches Programm erstellt und dank der wirklich gelungenen Hütten von Lorenz von Sternbach echte Stimmung verbreitet, aber die Besuchermenge blieb großteils halt beschaulich. Wenn die Oberstadt weiter belebt werden soll, dann müssen unbedingt noch mindestens zwei bis drei zusätzliche Stände her. Sonst wird das nichts.
Kinderprogramm
Besonderes Augenmerk wird jedes Jahr auch dem Kinderprogramm gewidmet. Doch auch dieses ist noch ausbaufähig, wie der PZ von verschiedenen Eltern zugetragen wurde. Der Eislaufplatz zwischen Alte Turnhalle und Tourismusverein wurde zwar heuer auffallend viel genutzt und auch der Eisenbahnzug am Graben ist zu einem beliebten Treffpunkt geworden. „Es bräuchte aber noch das eine oder andere mehr von diesen Angeboten“, regte eine junge Mutter an. Das Fahrrad-Karussell beim „Pinta-Bichl“ wurde leider von vielen gar nicht wahrgenommen. Zu weit weg vom Schuss und viele Besucher dachten sich, dass der radelnde Wanderhirte gar nicht Christkindlmarkt gehörte. Sollte er wiederkommen, sollte zumindest die Sichtbarkeit gestärkt werden.
Summa summarum ist aber dennoch wieder alles gut verlaufen. Michael Oberrauch hat darüber hinaus festgestellt, dass immer mehr Einheimische den Weihnachtsmarkt besuchen. „Da tut sich etwas“, ist er überzeugt. Das ist auch wichtig, denn die versprochenen Busladungen voller Touristen schaffen es offenbar nicht bis in die Rienzstadt. Heuer waren die entsprechenden Busparkplätze nämlich meistens leer.
Nun sind die Stände abgebaut und auch die Engel in der Oberstandt sind in „himmlischere Sphären“ entrückt. Einer der Engel sogar schon etwas früher. Dem war der „tamische Tauferer-Wind“ irgendwann einfach zu viel. Na dann, bis zum nächsten Mal!
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Green Event
Der Brunecker Christkindlmarkt wurde auch in diesem Jahr wieder mit dem Prädikat „Green Event“ versehen. Das heißt nichts anderes, als dass besonderes Augenmerk auf die Umwelt gelegt wird. Ein durchwegs löbliches Ansinnen. Veranstalter und Ständebetreiber haben einen Verhaltenskodex ausgearbeitet, an den sich jeder halten sollte. Bei den vielen Lichtquellen wurde heuer gezielt auf den Einsatz von LED-Leuchtmitteln gesetzt, was den Stromverbrauch glatt um rund 70 Prozent reduziert hat. Die rund 500 Bäume, die für die Gestaltung des gesamten Marktareals verwendet wurden, kamen alle ausnahmslos aus den Wäldern des Zuständigkeitsgebietes des Forstinspektorates Bruneck. Kein einziger Baum wurde von außerhalb des Pustertales herangeschafft. Das ökologische Karussell in der Oberstadt rundete das Angebot ab.
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