Die Feuerwehr der Stadt Bruneck hat am Josefitag ihre 152. Jahreshauptversammlung abgehalten. Dabei wurde auf ein einsatzreiches Jahr zurückgeblickt und ein Blick auf die bevorstehenden Herausforderungen geworfen. Insgesamt wurden im abgelaufenen Jahr 91 Personen und fünf Tiere gerettet. Schwerpunktthema des heurigen Jahres sind Einsätze rund um die Eisenbahn. Der aus Altersgründen im Vorjahr aus dem aktiven Dienst geschiedene Bruno Tasser wurde zum Ehrenkommandanten der Wehr ernannt. Heini Großrubatscher und Günther Gremes wurden hingegen zu Ehrenzugskommandanten ernannt.

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Die Brände haben im abgelaufenen Jahr stark zugenommen. Auch neun Großbrände gab es.        mt

Ein Blick auf die Einsatzstatistik macht eines deutlich: Die Arbeit geht für die Wehrmänner der Brunecker Feuerwehr nie aus. Insgesamt wurden im Jahr 2015 exakt 381 Einsätze gefahren. „Ein vergleichsweise ruhiges Jahr“ wurde bilanziert. Das ist darauf zurückzuführen, dass es im abgelaufenen Jahr kaum größere oder längere Unwettereinsätze zu fahren galt. Jedenfalls vergeht kaum ein Tag ohne Einsätze. Am meisten davon gab es am 23. April 2015 mit gleich sechs Einsätzen. Der längste Einsatz dauerte übrigens ganze achteinhalb Stunden, wie Schriftführer Martin Tinkhauser eruiert hat. Diesbezüglich gebührt natürlich in erster Linie den Wehrleuten, aber auch deren Familien und vor allem den Arbeitgebern ein dickes Dankeschön für das stets große Verständnis. Denn ohne das Wohlwollen der Partnerinnen, Familien und Arbeitgeber wäre ein so umfassender, aber auf Freiwilligkeit aufgebauter Dienst nicht zu bewältigen. 

 

Wieder mehr Brände

Im Jahr 2015 wurde eine deutliche Zunahme der Brände registriert. Die Feuerwehr Bruneck wurde zu insgesamt 58 Bränden alarmiert. Das waren immerhin 21 mehr als im Jahr 2014. Wenn man sich die Brandstatistik im Detail anschaut, fällt sofort ins Auge, dass auch die Anzahl der Großbrände zugenommen hat. Vom ersten Jänner bis 31. Dezember 2015 wurden immerhin neun Großbrände registriert, wo die Feuerwehr Bruneck involviert war. Drei Mittel- und 46 Kleinbrände komplettieren die Statistik. 

Exakt 307 Alarmierungen entfielen im Jahr 2015 auf technische Einsätze. Das waren dann zehn weniger als 2014. Hervorzuheben ist dabei der Einsatz zur Evakuierung der Großraumturnhalle Campus, aber auch mehrere größere Unfälle. Zwei große, sieben mittlere und 298 kleine technische Notlagen galt es zu bewältigen. 

 

Zahlreiche Menschen gerettet

Allein bei den Brandeinsätzen scheinen in der Einsatzstatistik 19 gerettete Personen und ein gerettetes Tier auf. Dabei ging es oftmals um Sekunden, die über Tod oder Leben entschieden. 72 Personen und vier Tiere wurden hingegen im Rahmen der technischen Einsätze gerettet. Dabei stechen vor allem die vielen Einsätze bei den Türöffnungen hervor, wobei es immer häufiger vorkommt, dass vor allem ältere Mitmenschen in absoluten Notlagen hinter einer geschlossenen Tür verletzt liegen. Auch da kommt es stets auf jede Minute an. Die Aufzugsöffnungen, die ebenfalls mit einer stattlichen Anzahl zu Buche schlagen, werden von den Brunecker Wehrmännern ebenfalls nie unterschätzt. Nicht selten kommt es nämlich vor, dass die im Aufzug eingeschlossenen Personen gegen Panikattacken mit folgendem Atemnotstand anzukämpfen hatten. Da ist dann auch schnelles und präzises Arbeiten gefordert. 

 

Aus- und Weiterbildung

Damit diese große Fülle an Einsätzen bewältigt werden kann, ist eine gediegene Aus- und Weiterbildung das Um und Auf. Das ist auch schon allein deshalb wichtig, damit die Geräte und Fahrzeuge optimal bedient werden können. Denn ein Gerät kann nur so gut sein, wie der Mensch dahinter. Dem Kommando der Feuerwehr Bruneck ist auch die Vermeidung von Unfällen ein absolut wichtiges Anliegen. Doch das muss immer wieder auf das Neue geprobt werden, damit auch in den stressigsten Situationen der Blick für die Sicherheit nie eingetrübt wird. 

Insgesamt wurden im Jahr 2015 51 große Übungen abgehalten und daneben eine ganze Reihe an Übungen im kleineren Kreis. Der mobile Katastrophen-Hilfszug der Feuerwehr Bruneck absolvierte darüber hinaus eine mehrtägige Katastrophenschutzübung mit den Kollegen in Cavallino Treporti (VE). In einem von der Gemeinde und den örtlichen Zivilschutzbehörden ausgemachten Areal konnte die Feuerwehr Bruneck dazu beitragen, die Folgen zweier großer Sturmereignisse zu beseitigen und dabei ein umfangreiches technisches Übungsprogramm durchziehen. Es war eine Herausforderung, aber es hat zwischen Vorbereitung und Durchführung viele wertvolle Erkenntnisse gebracht. 

Die vielen Arbeitsstunden lassen sich gar nicht mehr zählen. Allein für die Einsätze wurden über 5.300 Stunden aufgebracht. Diese Anzahl müsste um ein Vielfaches erweitert werden, wenn sämtliche Sitzungen, die täglichen Arbeiten in der Feuerwache, die vielen Treffen der Arbeitsgruppen, die Vorbereitungsarbeiten, die Reinigung der Feuerwache, usw. dazugerechnet würden. In jedem Fall steht der Bevölkerung von Bruneck und weit darüber hinaus ein schlagkräftiges Team das ganze Jahr über rund um die Uhr stets einsatzbereit zur Verfügung. Ganz im Sinne des Leitspruchs: „Dem Feuer und allen anderen Gefahren zum Trutz, dem Nächsten zum Schutz“.     

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Die größte Ehre - Bruno Tasser zum Ehrenkommandanten ernannt

Heini Großrubatscher und Günther Gremes sind Ehrenzugskommandanten

 

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Kdt. Reinhard Weger, Ehrenkommandant Bruno Tasser und Vize-Kommandant Christof Hauser      mt

 

Die einer der Höhepunkte der Jahreshauptversammlung der Stadtfeuerwehr Bruneck war die Ehrung verdienter Kameraden. So erhielt Daniel Marcher für seine 15jährige Mitgliedschaft das Verdienstkreuz in Bronze. Kurt Conrater, Karl Forer und Paul Neumair wurden hingegen für 25 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit bei der Feuerwehr mit dem Verdienstkreuz in Silber ausgezeichnet. Hans Hitthaler wird anlässlich des Bezirkstages der Unterpustertaler Feuerwehren an diesem Wochenende in Weissenbach für seine 40jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.

 

Höchste Ehrung

Die jeweils höchste Ehrung, welche die Feuerwehr Bruneck vergibt, wurde dagegen an Bruno Tasser, Heini Großrubatscher und Günther Gremes verliehen. Tasser wurde für sein vielfältiges Wirken zum Ehrenkommandanten ernannt, Großrubatscher und Gremes hingegen zu Ehrenzugskommandanten. 

Tasser war 25 Jahre lang der Vize-Kommandant der Feuerwehr Bruneck. Die drei haben jedoch – gemeinsam mit allen anderen – die Feuerwehr Bruneck über viele Jahrzehnte hinweg geprägt. 

Bruno Tasser war so etwas wie ein „gerader Michl“ und scheut auch nicht davor zurück, klar seine Meinung zu artikulieren. Er hat auch das Feuerwehrwesen maßgeblich geprägt und war für viele – auch in ganz Europa - ein wichtiger Ratgeber. Einschneidende Ereignisse waren vor allem der Neubau der Feuerwache (1992), die erste Feuerwehr-Sternfahrt (1991) oder das Hotel „La Perla“ in Corvara. Das brannte gleich dreimal ab, wobei Tasser jedes Mal im Einsatz war. Beim ersten Brand noch als jungen, spritziger Atemschutzgeräteträger und dann in den jeweiligen Führungspositionen. Tasser gilt nicht umsonst als Atemschutzpionier, hat er doch verschiedene wichtige Entwicklungen auf diesem Gebiet vorweggenommen. 

 

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Grünther Gremes und Heini Großrubatscher    mt

 

Viele technische Einsätze

Besonders gefordert war die Brunecker Wehr stets bei großen Unfällen und technischen Notlagen. So wurden einmal im Zweijahres-Rhythmus drei schwere Bus-Unfälle mit vielen Toten abgearbeitet. Bei allen drei war Bruno Tasser an vorderster Front. Wie wichtig ein ruhiger Blick ist, erwies sich auch anlässlich eines schweren Lastwagenunfalls in Percha vor vielen Jahren. 

Die Straßenpolizei wollte die Feuerwehrleute schon verschicken, als unter dem Führerhaus des umgekippten LKW ein kleiner Fuß bemerkt wurde. Leider konnte das Kind nur mehr tot geborgen werden. Beim Aufbau des Notarztdienstes leistet die Feuerwehr Bruneck ebenfalls Pionierarbeit, wobei der damalige Kommandant Heiner Nicolussi-Leck und eben Bruno Tasser die treibenden Kräfte waren. Noch heute sind in den Reihen der Brunecker Wehrmänner verschiedene Ärzte und eine ganze Reihe an ausgebildeten Rettungssanitätern zu finden, die gerade in Extremsituationen wertvolle Arbeit leisten. Denn nicht immer ist ein Notarzt schnell griffbereit und es gibt Einsatzfelder (z. B. im Chemieeinsatz oder bei unsicheren Lagen), wo die Feuerwehr auf sich allein gestellt ist. 

 

Aufbau Katastrophenhilfszug

Die Feuerwehr Bruneck war darüber hinaus die erste Wehr im gesamten Alpenraum, welche einen voll funktionstüchtigen und sogar autark agierenden Katastrophenhilfszug vorhält. Dieser ist innerhalb von maximal drei Stunden komplett abmarschbereit. Dieser Hilfszug wurde auch schon mehrfach eingesetzt, sowohl bei Erdbeben-, als auch Hochwasserkatastrophen. 

Ein absolutes Schmuckstück ist darüber hinaus die Ausarbeitung des Containersystems, welches Tasser maßgeblich mitgeprägt hat und mittlerweile von vielen Feuerwehren im In- und Ausland in den Dienst gestellt wird. Die Container können auf kleine Basisfahrzeuge schnell und unkompliziert verladen werden, was dazu führt, dass die Effizienz im Feuerwehreinsatz maßgeblich gesteigert werden kann. Darüber hinaus können viele Kosten eingespart werden, weil nicht für jeden Detailbereich ein eigenes Fahrzeug angekauft werden muss. 

Fakt ist, dass viele feuerwehrtechnische Entwicklungen in den Reihen der Feuerwehr Bruneck geboren und mitgeprägt wurden. Einer dieser Männer waren Bruno Tasser, aber auch Heini Großrubatscher und Günther Gremes. Tasser Bruno sagte einmal, als Vize-Kommandant muss man vor allem eines haben: Zeit! Und das ist auch heutzutage ein überaus wertvolles Gut! Daher danke an alle drei, dass sie so viel Zeit aufgebracht haben. Zum Wohl der Brunecker Feuerwehr und vor allem zum Wohl des Nächsten. Danke dafür!    

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Jugendgruppe

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Brunecker Feuerwehr wurden auch vier Kameraden in die Wehr aufgenommen. Bernhard Franz, Markus Huber und Fabian Pedevilla kommen von der vereinseigenen Jugendgruppe und Lukas Klammer stieß hingegen von einer anderen Feuerwehr zu den Kameraden aus Bruneck. Die Feuerwehr Bruneck hat nun auch beschlossen, die Jugendgruppe weiter auszubauen. Wenn also junge Burschen im Alter ab 10 Jahren Interesse haben, aktiv mitzumachen, können sie sich umgehend beim Jugendbetreuer Walter Eisath unter der Rufnummer +39 348 8411105 melden.           

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