Am fünften Mai 1975 gründeten einige Ahrntaler Bergsteiger beim Schachenwirt in St. Johann den Bergrettungsdienst Ahrntal. Zum ersten Rettungsstellenleiter wurde Leonhard Wasserer ernannt, in dessen Gasthof auch das Materialdepot eingerichtet wurde. Sogleich begann die Truppe mit Übungen in Fels und Eis und schon bald kam es auch zu den ersten Einsätzen. Ein Rückblick.

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Zünftiger Festbetrieb bei der Bizathütte               Alois Steger

Die Entwicklung des Bergrettungswesens im Ahrntal ist eine sehr steile. Nach und nach wurden die Kursangebote erweitert, Funkgeräte und Personenrufempfänger angekauft und bereits im Jahr 1984 verfügte die Mannschaft über zwei  Einsatzfahrzeuge. Die Tätigkeit dehnte sich alsbald auf das Skigebiet auf dem Klausberg aus, wo auch der  Pistendienst übernommen wurde.

Der Bergrettungsdienst wurde zu einem wichtigen Faktor im Rettungswesen im Ahrntal. Im Jahr 1994 wurden bereits 20 Einsätze durchgeführt. Im Vorjahr mussten die 34 Männer und Frauen, die den freiwilligen Dienst versehen, bereits zu 52 Einsätzen ausrücken. Einige davon gestalteten sich sehr schwierig und verlangten den Bergretter/innen physisch und auch psychisch alles ab.

 

Jubiläumsfeier

Heuer wird das runde Jubiläum gefeiert. Mit allem Drum und Dran. Zur Feier der 40jährigen Tätigkeit hatte der Rettungsstellenleiter Oskar Lechner zur Bizathütte oberhalb von Steinhaus eingeladen, bei auch ein neues Einsatzfahrzeug eingeweiht werden konnte. Lechner berichtete über eine rege Spendenfreudigkeit der Bevölkerung und auch die öffentlichen Institutionen ließen sich nicht lumpen. Rund 80.000 Euro konnten auf diese Weise für das Fahrzeug eingebracht werden. Der Rest von 18.000 Euro wurde hingegen aus Eigenmitteln beigesteuert. Als Patin für das neue Auto konnte übrigens Christina Wasserer gewonnen werden. Sie ist die Tochter von Gründungsmitglied Leonhard Wasserer und somit für diese ehrenvolle Aufgabe absolut prädestiniert.      mg     

 

Nachgefragt: Rettungsstellenleiter Oskar Lechner

 

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PZ Herr Lechner, Sie haben von schwierigen Einsätzen im letzten Jahr berichtet. Wie sollen sich die Bergsportler in den Höhen verhalten?

Lechner: Wir weisen die Bergsportler immer wieder auf die richtigen Verhaltensregeln am Berg hin. Die Einhaltung derselben ist auch eine Hilfe für uns, um letztlich unnötige Einsätze vermeiden zu können. Nur gut ausgerüstet soll eine Bergtour in Angriff genommen werden, ohne allerdings unnötigen Ballast mitzuschleppen. Die Notfallausrüstung muss darüber hinaus in jedem Rucksack Platz finden!

Wie sollen Tourenplanung und Vorbereitung erledigt werden?

Die richtige Vorbereitung der Bergtour beginnt zu Hause anhand der Gebietskarte sowie einer Tourenbeschreibung. Informationen über den Schwierigkeitsgrad, Gipfelhöhe sowie Gehzeiten bei Hüttenwirten und Bergführern sind ebenfalls sehr wichtig. Darüber hinaus soll der Wetterbericht vor jeder Tour aufmerksam studiert werden. Die Wetterentwicklung im Laufe des Tages muss ebenfalls beobachtet werden und die Tour dieser auch angepasst werden.

Wie fit muss man sein, um in die Berge gehen zu können? 

Eine gute Gesundheit sollte Grundvoraussetzung für eine Bergtour sein. Eine Umkehr ist im Zweifelsfall immer die beste Lösung, denn der Weg ist das Ziel!

Wie wichtig ist es, das Ziel bekannt zu geben?

Sehr! Den Angehörigen oder den Gastgebern soll unbedingt das Ziel bekannt gegeben werden, um unnötige Suchaktionen zu vermeiden oder im Ernstfall Hilfe an den richtigen Ort anfordern zu können. 

Wie kann man am Berg Hilfe leisten?

Hilfeleisten am Berg soll eine Selbstverständlichkeit sein und  die Bergtour muss immer dem Schwächsten der Gruppe angepasst sein.

Interview: Monika Gruber

 

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