Die Schützenkompanie „Anton Steger“ aus Bruneck feierte vor zehn Tagen das 40-jährige Gründungsfest. Mit allem Drum und Dran. Dabei wurde eine neue Sturmfahne feierlich eingeweiht.
Johann Winding, der Hauptmann der rührigen Kompanie, war darauf erpicht, dass alles wie am Schnürchen klappte. Tat es dann auch. Zumindest das Allermeiste. Höhepunkt des Jubiläumsfestes war der Einzug zur heiligen Messe am Sonntag. Da hatte auch der Wettergott endlich ein Einsehen. Eine Stunde vor der Messe riss die Wolkendecke auf und die Sonne schickte zögerlich ihre ersten Boten des Tages aus. Die Feldmesse vor der Brunecker Hauptpfarrkirche war gerettet. Dabei wurde auch die neue Fahne von Fahnenpatin Resi Eisath Kreutzer an die Kompanie übergeben. Mit stolz geschwellter Brust nahm sie der junge Fähnrich entgegen. Ist ja schließlich kein alltäglicher Akt. Die Schützenkompanie von Nussdorf Debant wurde zur Ehrenkompanie auserkoren und die Burschen feuerten eine Ehrensalve ab. Durchaus gekonnt! Denn nur ein einziger Schuss lag gerade mal etwas außerhalb des Halls.
Ehre den Gefallenen
Im Rahmen der wirklich würdigen Messfeier wurde auch ein Kranz zu Ehren aller im Krieg Gefallener niedergelegt. Ein kleines Malheur passierte dann aber doch, zumal sich die Eucharistiefeier auf dem Kirchplatz abwickelte. Doch da mangelt es an adäquaten Orten, wo man einen Kranz würdig niederlegen könnte. Die Schützen behalfen sich damit, den Kranz vor der Kirche zu deponieren. Da blieb er jedoch anschließend den ganzen Tag. Das wiederum rief gar einige vierbeinige Artgenossen - gemeint sind die Hunde - auf den Plan, die prompt ihr Hinterpfötchen hoben. Das wurde der PZ von einigen Lesern zugetragen. Unabhängig davon, dass zu den Hundchen normalerweise auch Herrchen gehören… Aber lassen wir das! In jedem Fall wäre es wohl ratsamer gewesen, den Kranz entweder nach der Zeremonie an einen anderen Ort zu bringen (z. B. in den Waldfriedhof) oder ihn an der Kirchenmauer aufzuhängen. Dann würde er auch nicht mit Hundepisse getränkt. Denn das haben sich die Gefallenen wirklich nicht verdient.
Noch ein Wort zum italienischen Kaplan. Der war auf dei Schützen offenbar nicht gut zu sprechen. Don Renzo hatte nämlich für 11 Uhr seine italienischen Schäfchen zur Messe geladen. Da wollte er freie Bahn und vor allem Sicht haben. Bereits 20 Minuten vor der Messe mahnte er den Demontiertrupp zur Eile. In der ihm eigenen Art. Das veranlasste einen der Aufräumer zur bissigen Bemerkung, ob er denn „etwas gegen die deutsche Bevölkerung“ habe, um es einmal recht diplomatisch auszudrücken. Eine Antwort darauf gab es natürlich nicht. Am Ende war der Kirchplatz rechtzeitig frei und die Stimmung gerettet.
A propos Stimmung: Das Jubiläumsfest im Tschurtschenthaler Park soll gut gelaufen sein. Neben der neuen Fahne ein weiteres passendes Jubiläumsgeschenk!
rewe