Noch bis zu diesem Wochenende (10. Oktober) läuft das traditionelle Ernteschießen in St. Lorenzen. Es handelt sich um die 45. Auflage. Doch die Freude wird dadurch getrübt, dass der Geldhahn vom Land etwas zugedreht worden ist. Sehr zum Ärger der Schützen.

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Walther Thomaser, Martha Stocker: Aussprache unter vier Augen.  rewe

Der Schießstand in St. Lorenzen zählt zu den schönsten im Lande. Dank des uneingeschränkten Engagements von Oberschützenmeister Walther Thomaser und seiner Mitstreiter ist die Anlage perfekt in Schuss und ein Vorzeigebetrieb weit über Südtirols Grenzen hinaus. Das zeigt auch die starke Beteiligung vieler Ehrengäste aus nah und fern anlässlich der feierlichen Eröffnung des Ernteschießens. Der Schießstand verfügt über eine ganze Reihe an Schießständen für unterschiedliche Waffengattungen und Kaliber. Sogar verschiedene Ordnungshüter können dort ihre obligaten Schießübungen durchführen. Die Förster des Pustertales und Eisacktales absolvieren ihre Schießübungen ebenfalls in St. Lorenzen. Darüber hinaus werden dort auch die Jagdprüfungen abgenommen, was die Auslastung noch einmal steigert. Diese wird in St. Lorenzen folglich als überaus gut eingestuft. „Das spricht für den Verein und die Weitsicht der Vereinsführung“, bringt es Bürgermeister Martin Ausserdorfer auf den Punkt.  

 

Dunkle Wolken

Doch der Schein trügt. Es gibt nämlich ein großes Problem. Seit dem Abgang von Luis Durnwalder als Landeshauptmann fließen die benötigten Unterstützungsgelder nicht mehr so üppig wie gehabt. Auf der anderen Seite ist klar, dass eine derartige Struktur auf Dauer nicht ohne Landesbeiträge über Wasser gehalten werden kann. Die Mitglieder allein werden die finanziellen Belastungen nicht zu stemmen imstande sein. Genaue Zahlen werden zwar keine genannt, aber aus gut informierten Kreisen sickerte durch, dass rund die Hälfte weniger Beiträge fließen. Ein Aderlass, der kaum aufzufangen ist. Auch die Region hat vor zwei Jahren die Zuschüsse komplett gestrichen. Ein doppeltes Problem.

Im gesamten Land gibt es derzeit 61 Schießstände für Luftdruckgewehre, zwölf Freianlagen für Feuerwaffen und fünf geschlossene Feuerwaffenanlagen. St. Lorenzen fällt natürlich in die letzte Kategorie. Da die Sportschützenvereine aber erst im Vorjahr in das allgemeine Sportförderprogramm des Landes aufgenommen wurden, hapert es noch mit den Geldmitteln. Das weiß auch die zuständige Sportlandesrätin Martha Stocker. „Wir müssen noch einige Abstimmungsprobleme in den Griff bekommen“, meinte sie der PZ gegenüber. Die Landesrätin hat im Rahmen einer kurzen Unterredung in St. Lorenzen aber zugesichert, dass sie sich „der Sache annehmen“ werde. Sie will auch die Kriterien für die Beitragsvergabe noch einmal überdenken.

 

Künftige Vorhaben

Das ist auch notwendig. Denn im Schießstand in St. Lorenzen fallen einige Arbeiten an. Vor allem die Luftdruckgewehrstände müssten dringend saniert werden. Diese Arbeiten werden auf rund 80.000 geschätzt. In den nächsten beiden Jahren wird sich diesbezüglich laut Bürgermeister Ausserdorfer zwar nicht viel tun, aber „danach möchten wir das angehen“. Zuerst müsse die Judo-Halle realisiert werden, danach kommen die Luftdruckgewehr-Schützen dran. Die Gemeinde will ihren Beitrag leisten, doch auch das Land müsse mitziehen. „Tun wir“, versprach Stocker. Na also! Zumal der Schießstand für das Pustertal und weit darüber hinaus eine große Wichtigkeit eingenommen hat. Das zeigte die große Beteiligung am Ernteschießen einmal mehr. Anzumerken ist auch, dass der Schießsport in Südtirol eine lange Tradition aufzuweisen hat. Stocker sagte auch, dass in Zukunft „in erster Linie die zentralen Anlagen auf Bezirksebene gestärkt werden sollen und der Sportschützenverband durch seine Tätigkeit dafür sorgen wird, dass die Schießstände auch in Zukunft gut genutzt werden“. Das kann durchaus als Standortbestätigung für St. Lorenzen interpretiert werden. Thomaser und sein Team wird’s freuen!              

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