Bibliotheken hören auf, sich lediglich an Zahlen zu messen, weil sie längst wissen, dass sie mehr sind als reine Medienverleihstellen, nämlich Orte der Begegnung und der kreativ-kulturellen Entfaltung, die mitunter auch „good vibrations“ aussenden. Heuer lässt die Bibliothek Hans Glauber ihre Nutzerinnen und Nutzer zu Wort kommen und präsentiert damit - nach dem Vorbild der Bibliothek Schlandersburg - einen etwas anderen Jahresbericht.
Andreas Walder und Markus Kofler anlässlich des großen Symposiums im Vorjahr
Vorweggeschickt sei nur, dass 2015 für die Bibliothek Hans Glauber wiederum ein sehr lebendiges und bewegtes Jahr war, in dem es einen Zuwachs an Besuchern und im dichten Veranstaltungsprogramm einige nennenswerte Höhepunkte gab. Es war die ORF-Korrespondentin Mathilde Schwabeneder zu Gast, die über die Rolle der Frauen in der Mafia sprach oder etwa der Medien- und Kommunikationsexperte Peter Hensinger, der die Auswirkungen der digitalen Sozialisierung und der damit verbundenen Strahlenbelastung durch WLAN ins Visier nahm. Für besondere kulturelle Gipfelpunkte sorgte das Projekt DolomitArt, das unter anderem den berühmten Nichtschul-Besucher Andrè Stern, den Extrembergsteiger und Philosoph Hans Peter Eisendle sowie zahlreiche Künstler zu Gast hatte und auf der Terrasse der Bibliothek eine LandArt-Skulptur in Form eines Ahorn-Samens entstehen ließ, die dem Dolomiten UNESCO Welterbe und Hans Glauber eine Hommage erweist. Die Einweihungsperformance von Roberta Rio hat zudem viele beeindruckt. Ebenfalls auf der Terrasse fand das Konzert der Gruppe „Ago and friends“ statt, das für angeregte Stimmung mit spontanen Tanzeinlagen sorgte. Genussmomente und berührende Begegnungen bescherte hingegen das interkulturelle Mittagessen mit moldawischen, holländischen, indischen und bulgarischen Mitbürgern sowie Sternekoch Chris Oberhammer. Nachdenklich stimmte der Vortrag über den Islamischen Staat mit Curti Covi.
Ausblick
Es ist dies nur eine Auswahl an Veranstaltungen und man darf wiederum gespannt sein, was das Jahr 2016 zu bieten hat. Den Jahreswechsel begleitete bereits eine beeindruckende Ausstellung des aus Südtirol stammenden Reisefotografen Udo Bernhart, die noch bis April zu sehen ist. Im Juli ist wieder die Grande Dame der italienischen Literatur, Dacia Maraini zu Gast. Und für die kreativen Bibliotheksnutzer wird es einen 3D-Drucker-Workshop, eine Kunstbuchwerkstätte und einen Malwettbewerb im Rahmen von „DolomitArt“ geben.
es
Wolfgang Tauber
Ein Vertreter der männlichen Nutzer
Die Bibliothek ist eine gute Sache, sei es für Einheimische, sei es für Gäste, und ist mittlerweile in fast ganz Südtirol präsent. Man kann viele Medien, z.B. Zeitschriften, DVDs, Bücher usw. umsonst ausleihen und braucht sie daher nicht selbst anzuschaffen. Dabei ist das Angebot sehr groß und immer auf dem neuesten und aktuellen Stand. Ich finde, es ist auch eine super Sache, dass man, um eine Zeitung zu lesen, nicht in die Bar gehen muss, sondern völlig ungeniert und unkompliziert im Foyer der Bibliothek die Zeitung lesen kann. Mir sagt dabei auch die Diskretion zu, die das Foyer im Erdgeschoss bietet, Haupttrakt und Büro der Bibliothek befinden sich im 1. Stock. Wenn man hingegen eine konkrete Frage hat, kann man den OPAC zur Recherche nutzen oder wird auch vom Bibliothekspersonal gut beraten.
Iris Dapoz
Bücherfreundin, Mutter und Lehrperson
Die Bibliothek –ein Ort des Wissens, der Entspannung, ein Treffpunkt für Jung und Alt…
Bibliotheken hatten für mich schon immer etwas Anziehendes, etwas Faszinierendes; Bücher sind für mich gute Freunde und Wegbegleiter. Und so ist es nicht verwunderlich, dass ich die örtliche Bibliothek „Hans Glauber“ oft und gerne besuche. Abgesehen von den Büchern, Zeitschriften und Medien, die man dort lesen bzw. ausleihen kann, komme ich auch deswegen gerne in die Bibliothek, weil man immer wieder auf Menschen trifft, mit denen man sich kurz unterhalten kann. Das ist für mich auch wichtig: die Bibliothek als Treffpunkt. Auch meine Tochter geht sehr gerne in die Bibliothek, um sich Hörbücher anzuhören oder um ganz einfach in den verschiedenen Kinderbüchern zu schmökern. Mit meinen Schülerinnen und Schülern besuche ich die Bibliothek häufig: die Bibliothekarinnen sind immer bemüht Veranstaltungen für die Schülerinnen und Schüler zu organisieren und vorzubereiten. Von der Buchvorstellung über Methodentraining bis hin zu Begegnungen mit Autoren bietet die kombinierte Bibliothek viele Möglichkeiten, um mit Schülerinnen und Schülern zu arbeiten. Ebenso zu erwähnen sind die vielen verschiedenen Vorträge, die von der Bibliothek organisiert und von mir auch gerne besucht werden.
Ich möchte die Bibliothek in Toblach nicht missen!
Gudrun Petrik
Künstlerin, Poetin, Pendlerin
Sie bringt es poetisch zum Ausdruck:
…in 2 Worten:
GOOD VIBRATIONS
das seid Ihr (uns) - macht weiter so !!
viel Glück und flügelschlag aus Wien
from "the bridge__zwischen Toblach und Heimatfern"
Greti und Manfred Mitterhofer
Kunstraum Café Mitterhofer - Innichen
Die Bibliothek Toblach ist für uns etwas ganz Besonderes. Man merkt, dass das Bibliotheksteam, ganz besonders Edith und Manuela, ihre Arbeit mit Enthusiasmus, großer Freude und echter Kompetenz machen. Uns freut es natürlich sehr, dass Fotografie und Malerei seit Jahren einen besonderen Stellenwert im Jahresprogramm einnehmen und dass Ausstellungen und Kunst-Wettbewerbe regelmäßig stattfinden.
Ein Höhepunkt im letzten Jahr war das Projekt DolomitArt 2015. Kompliment an Bibliothek und Naturparkhaus „Drei Zinnen“ für dieses ganz besondere Projekt.
Die Bibliotheksräume sind freundlich und hell und das Medienangebot sehr umfangreich. Man fühlt sich wohl und kommt gerne wieder.
Rader Rosa und Familie
Die Vielseitigen
Die Bibliothek besitzt eine große Vielfalt an Aspekten und Angeboten, die wir für uns nutzen. Sie dient als Aufenthaltsort und schafft gleichzeitig Anreize und Impulse mit ihrer Vielfalt an Medien. Vor Ort wird man von den Mitarbeiterinnen vielseitig beraten, z.B. weiterführender oder ähnlicher Literatur, aber auch zu neueren Medien wie dem Ebook und zu Möglichkeiten der Onleihe erhält man Information und Beratung.
Interviews: Edith Strobl