Liebe PZ-Leser, Anregungen für Ihre Sommerlektüre erhalten Sie in den Buchläden und in der Stadtbibliothek Bruneck. Die Fachfrauen für Sommerlektüre - Sonja Brunner, Michaela Grüner, Sonja Hartner und Evi Weissteiner - stellen dort auch gerne ganz individuelle Buchpakete zusammen. Zudem gibt es über die PZ immer wieder wertvolle Buchtipps. 

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Gluecksbuero

 

Für Himmelstürmer und Höllenreiter:

Andreas Izquierdo: Das Glücksbüro. Dumont 2013, 269 Seiten

Herr Glück arbeitet in einem riesigen Amt, er hat dort ein kleines Büro und bearbeitet Akten. Dabei ist er sehr genau und gewissenhaft. Diese Tätigkeit führt er nun schon seit über dreißig Jahren aus, er ist ja auch schon über 50 Jahre als. So weit, so gut. Doch Herr Glück wohnt auch im Amt, im Archiv hat er sich ein Schlafzimmer eingerichtet. Und er isst im Amt, es gibt dort nämlich eine Mensa. Abends, wenn niemand mehr da ist, kocht Herr Glück für sich. Natürlich weiß niemand davon. Herr Glück ist eigentlich mit seinem Leben sehr zufrieden. Er findet es gut so: überschaubar, ordentlich, geregelt. Was draußen in der Welt, sozusagen vor dem Eingang des riesigen Amtes passiert, interessiert ihn nicht.
Doch dann wird eines Tages ein Antrag abgegeben, der in kein Schema seines Amtes passt. Herr Glück fühlt sich zum ersten Mal in seinem Leben verunsichert. Als er auch noch die Frau hinter dem Antrag kennenlernt, verändert sich die Welt mit einem Schlage: Aus seinem Amt wird das Glücksbüro. Und er selbst erfährt zum ersten Mal im Leben, wie sich Glück anfühlt. Ein Buch, das mit der Figur des schrulligen Herrn Glück auf sympathische Weise der Frage nachgeht, was Glück ist und was es bedeutet, glücklich zu sein.

Empfohlen von Sonja Hartner. 

 

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Für Rucksacktouristen und Camper:

T. S. Easton: Ben Fletchers total geniale Maschen. Ueberreuter 2015, 317 Seiten

Ein Ladendiebstahl und ein paar Missverständnisse bringen Ben Fletcher mit dem Gesetz in Konflikt. Und so muss er Sozialstunden leisten und jede Menge Auflagen erfüllen – eine bescheuerter als die andere. Die völlig überforderte und überarbeitete Bewährungshelferin Claudia stellt Ben vier Kurse vor, von denen er einen aussuchen muss: Microsoft Office für Einsteiger, Autoreparatur mit Nigel Fletcher (= Bens völlig durchgeknallter Vater), Töpfern oder Stricken – eine schöne Wahl, vor die er gestellt wird! Ben wählt Stricken, weil Jessica Swallow, die schönste aller Englischlehrerinnen, den Kurs leitet - was sich danach allerdings als Druckfehler in der Broschüre entpuppt. Im Gegenzug entpuppt sich Ben als großartiger Stricker, der in jeder freien Minute die Stricknadeln zückt und die unglaublichsten Dinge zustande bringt. Er schafft es sogar bis zu den englischen Meisterschaften im Stricken. Zuerst gilt es aber, seinen Vater davon zu überzeugen, dass Stricken nicht nur etwas für Mädchen ist, seine Freunde auf dem rechten Weg zu halten und und und. In der Reihe „Bücher zu außergewöhnlichen Themen“ verdient „Ben Fletchers total geniale Maschen“ einen Ehrenplatz. Humorvoll, dabei nicht ohne Niveau ist dieser Jugendroman durchaus auch erwachsenen und nicht-strickenden Lesern zu empfehlen.

Empfohlen von Michaela Grüner.

 

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Für Balkonien-Liebhaber und Weitwanderer:

T. S. Easton: Ben Fletchers total geniale Maschen. Ueberreuter 2015, 317 Seiten

Im Schloss in Bad Grönenbach wird die Schlossherrin ermordet. Ihre  Leiche wird auf sehr makabere Weise wie ein Gemälde, das seit Jahren in Familienbesitz ist und eine Vorfahrin darstellt, arrangiert. Ihr Witwer, der Baron, verhält sich in der Folgezeit äußerst merkwürdig und verschwindet immer wieder im schlosseigenen Märchenwald, in welchem lebensgroße Figuren aus Märchen stehen. Kluftinger ist mit diesem Fall schwer beschäftigt und hat zusätzlich auch noch Familienstress: Sein Sohn heiratet, und er ist in die Hochzeitsvorbereitungen eingebunden - sofern er sich an die Vereinbarungen und Verabredungen erinnert. Sollte er allerdings einmal etwas vergessen, springt sein allzeit verhasster „Freund“, Doktor Langhammer, ein - sehr zum Missfallen von Kluftinger.

Ein wohldurchdachter neuer Fall mit interessanten Aspekten, und Kluftinger menschelt wieder so schön, sowohl im Privatleben als auch bei der Arbeit.

Das Buch gehört durchaus zu den Besseren seiner Gattung und sei all jenen empfohlen, welche gerne Provinzkrimis lesen.

Empfohlen von Evi Weissteiner

 

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Für Öko-Freaks und Wasserratten:

Emmi Itäranta: Der Geschmack von Wasser. Dtv, 2014, 337 Seiten

In der dunklen Zukunft, in der die junge Protagonistin Noria und ihre Freundin Sanja leben, ist das Wasser knapp, Öl gibt es nicht mehr und Kriege haben das Land zerstört. Das Militär hat die alleinige Macht über das Wasser und geht hart und ohne Gnade gegen „Wasserverbrechen" vor.

Noria ist nicht nur die Tochter des hiesigen Teemeisters Katio, sie ist auch seine Schülerin und fast fertig mit ihrer Ausbildung. Als ihr Vater ihr eine geheime Quelle zeigt, findet sich die junge Frau plötzlich in einem Zwiespalt wieder und längst lässt sich Gut von Böse, Richtig von Falsch nicht mehr so leicht unterscheiden. Die Trinkwasserknappheit nimmt zu und Noria entschließt sich zu einem schicksalhaften Schritt: Sie erzählt ihrer besten Freundin von der Quelle. Bald gibt es immer mehr Mitwisser und Noria gerät ins Visier des Militärs. So wie die Quelle birgt auch die Vergangenheit ihre Geheimnisse, und Noria begibt sich mit ihrer Freundin auf die gefährliche Suche nach der Wahrheit.

„Der Geschmack von Wasser“ ist die Geschichte einer wunderbaren Freundschaft zwischen zwei jungen Frauen. Die Autorin versteht es, brandheiße und aktuelle Themen – etwa den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt, um sie für die kommenden Generationen zu erhalten - auf intelligente Weise und in einer poetischen und bildreichen Sprache zu vermitteln.

Empfohlen von Sonja Brunner

  

 

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