Ab und zu mag dem einen oder anderen aufmerksamen Beobachter ein Fischer in einem unserer Bäche aufgefallen sein, der mit ausschweifenden schwungvollen Bewegungen seine Angel durch die Lüfte schwingt. Ein Fliegenfischer. Diese Art des aktiven Angelns, die gerne als die Königsdisziplin gepriesen wird, kann auch bei uns im Pustertal in hervorragender Weise praktiziert werden.
Faszination Fliegenfischen…
Beim Fliegenfischen wird mit einer speziellen Rute und Rolle die Schnur durch ihr Eigengewicht mit schwungvollen Bewegungen in ellipsenförmigen Bewegungen aufgeschwungen um in der Folge in einer angepassten Spannung mit dem Köder auf das Wasser zu fallen. Die Wurftechnik ist die große Kunst und kann oftmals erst mit jahrelanger Übung perfekt eingesetzt werden. Dies damit die künstliche Fliege möglichst echt für den Fisch erscheint.
Den Köder bildet dabei eine Imitation einer Fliege oder Insekts in allen ihren Lebensstadien. So werden besonders Eintags-, Köcher-, und Steinfliegen vom Fliegenfischer oftmals selbst mit entsprechenden Fliegenbindetechniken hergestellt, eingesetzt. Es wird mit Nymphen, aufsteigenden Fliegen, Nassfliegen und Trockenfliegen - lebend oder spent - gefischt. In größeren Gewässern werden auch Streamer, also Imitationen kleiner Fische, zum Anbeißen der Raubfische verwendet.
Im Einklang mit der Natur
Der Fliegenfischer bewegt sich dabei langsam und bedächtig in Wathosen durch das Wasser und versucht den Bach zu lesen und die Strömungen zu verstehen, wo Fische auf Beute lauern könnten. Das aufmerksame Fliegenfischen erfordert eine gute Beobachtung und das Verständnis des Ökosystems Fluss oder Gebirgsbach. Dabei werden zu unterschiedlichen Tageszeiten die gerade fliegenden Insekten wahrgenommen und entsprechend eingesetzt. Immer in der Hoffnung, einen schönen Fisch zu landen. In unseren Bächen werden vorwiegend lachsartige Fische befischt, wie verschiedene Forellenarten (Bachforelle, Marmoriete Forelle und Regenbogenforelle), Äschen und Saiblinge.
Fliegenfischer betreiben meist das sogenannte „no kill“, für das auch ausgewiesene Fliegenstrecken in unseren Gewässern bereitgestellt werden. Dabei wird der Fisch schonend entnommen und wieder in seinen Lebensraum zurückgesetzt.
Diverse Vereine im Pustertal
Neben zahlreichen Fischervereinen, die teilweise eine jahrzehntelange Aktivität aufweisen, gibt es auch im Pustertal einige spezielle Fliegenfischervereine. So haben sich unter anderem vor mittlerweile drei Jahren auch einige Begeisterte des Flugangelns zum Verein „Brunicofly ASD“ zusammengeschlossen. Der Verein hat seinen Sitz in Bruneck und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Interessierten das Fliegenfischen in Wurfkursen beizubringen, den Leuten das Ökosystem „Fluss“ zu erläutern und zu erhalten, sowie in praktischen Kursen am Wasser die erlernten Techniken erfolgreich einzusetzen.
Natürlich kommt auch die Geselligkeit nicht zu kurz. So sind gemeinsame Fischereiausflüge im In- und Ausland ein fester Bestandteil der Clubaktivität. Die Beratung und die Bestellung geeigneter Ausrüstung und Materialien werden von erfahrenen Mitgliedern gestellt. Alle Aktivitäten zum Erlernen der Fliegenfischerei sind für die Mitglieder natürlich kostenlos. Die Beschaffung von Tageslizenzen und die Beratung zu den einzelnen Gewässerabschnitten ist außerdem ein Teil der gebotenen Leistungen.
Ein bescheidener Mitgliedsbeitrag, natürlich der Besitz der Fischerlizenz für die Provinz Bozen und man ist dabei. Der Club ist für alle Interessierten offen und freut sich über neue Mitglieder. Weitere Infos: www.brunicofly.it
Infos
Wer das Fliegenfischen aus nächster Nähe erfahren möchte, sollte sich einen wichtigen Termin vormerken. Es geht um den nächsten Wurfkurs am Sonntag, den dritten April um 10:00 Uhr im Thara in Kematen in Taufers. Das Material wird zur Verfügung gestellt. Anmeldungen sind erwünscht (www.brunicofly.it).
Pepi Costner