Im Rahmen der 45. Mitgliederversammlung des Verbandes der Sportvereine Südtirols (VSS) wurde Obmann Günther Andergassen für weitere vier Jahre im Amt bestätigt. Damit sind Willy Marinoni und Jochen Schenk, die beide von verschiedener Seite als Präsidenten ins Spiel gebracht wurden, ausgebremst worden.
VSS-Obmann Günther Andergasse, die Trainer des Jahres (Paul Forrer und Sabrina Da Col) sowie Landesrätin Martha Stocker
Am Ende war es nur noch eine Formsache: Obmann Andergassen und sein Vize Much Pichler wurden per Akklamation in ihren Ämtern bestätigt. Beide stehen seit 1999 an der Spitze des Verbandes. Bereits im Vorfeld wurden die Bezirksvertreter gekürt, die den VSS-Vorstand komplettieren. Für das Pustertal wurde Willy Marinoni bereits zum zweiten Mal gewählt. Die Gadertaler Vereine werden hingegen von Richard Nagler im Landesgremium vertreten.
Gerade Marinoni bzw. auch Jochen Schenk wurden im Vorfeld der VSS-Landeswahlen als mögliche Nachfolger von Andergassen gehandelt. „Es brauche eine frische Brise“, wurde von verschiedener Seite gefordert. Am Ende blieb es beim bisherigen Führungs-Duo. Wohl auch, weil sowohl Marinoni als auch Schenk nicht den König vom Thron stoßen wollten.
Kritisch gegen Versicherung
Kritisch sieht man im Verband die von Gesundheitslandesrätin Martha Stocker ins Spiel gebrachte globale Pflichtversicherung für sportliche Betätigung. „Wir sprechen uns klar gegen eine solche Pflichtversicherung für den Freizeitsport, also für den Sport im Allgemeinen, aus“, so Obmann Andergassen. Es könne nicht sein, dass der Freizeitsport zu einem Risiko abgestempelt werde. Er regte darüber hinaus an, den sportmedizinischen Dienst in Kombination mit anderen Fachdiensten zu echten Gesundheitszentren weiterzuentwickeln.
rewe
Infobox
Der VSS als Vertreter der deutsch- und ladinischsprachigen Sportvereine Südtirols ist mit rund 85.500 Aktiven der mitgliederstärkste Verband Südtirols. Er umfasst 17 verschiedene Sportreferate. Mit 521 Vereinen und 1.133 Sektionen hat der Verband einen neuen Höchststand erreicht. An den verschiedenen VSS-Wettkämpfen nahmen 2014 mehr als 16.500 Sportler teil. Für die Förderung dieser Sportprogramme und für die Aus- und Weiterbildung gab der VSS 2014 rund 715.000 Euro aus.