Am elften Juli fand die 21. Auflage der von Kurt Ploner ins Leben gerufenen Radserie „Südtirol Dolomiti Superbike“ statt. Insgesamt waren 5.509 Teilnehmer am Start - das ist neuer Rekord. Überhaupt war das Langstreckenrennen heuer von vielen Überraschungen geprägt. Die größten lieferten wohl die heimischen Athleten, die mit Top-Resultaten aufhorchen ließen. 

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Foto: Harald Wisthaler

Kurt Ploner wirkt beim „Südtirol Dolomiti Superbike“ als OK-Chef und macht diesbezüglich – wie man hört – einen tadellosen Job. Unterstützt wird er dabei von vielen Mitarbeitern. „Allein wäre so eine Großveranstaltung schlicht nicht zu stemmen. Das wahre Kapital sind die Mitarbeiter und freiwilligen Helfer“, wird er nicht müde zu betonen. Er weiß, wovon er spricht. Denn als amtierender Bürgermeister ist er auch für die Sicherheit verantwortlich. „Wir tun alles, damit die vielen Teilnehmer heil im Ziel ankommen“, bringt er es auf den Punkt. Daher wird vor allem hinsichtlich der Absicherung der Strecken ein großer Aufwand betrieben. Der ist freilich nur zu bewältigen, weil sich alle aktiv einbringen. Die Feuerwehren des gesamten Hochpustertales, die Bergrettung, das Weiße Kreuz, die Exekutive, die Sportvereine, das Liftpersonal und andere freiwillige Helfer sorgen dafür, dass auch im Ernstfall so schnell wie möglich und gezielt geholfen werden kann. Dass diese Strategie die richtige ist, wurde am Renntag gleich mehrfach bewiesen: Gestürzte und verletzte Athleten konnten rasch und problemlos einer medizinischen Behandlung unterzogen werden. Allzu viel hatten die aufgebotenen Notärzte und Sanitäer aber gottlob nicht zu tun.  

 

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OK-Chef Kurt Ploner

 

Südtiroler dominieren auf kurzer Distanz

Heuer sorgten vor allem die heimischen Athleten für so manche Überraschung. Fabian Rabensteiner (Villanders) und Agnes Tschurtschenthaler (Sexten) siegten auf der kurzen Distanz über 60 km und 1.785 Höhenmeter. Rabensteiner kam nach 2:38:10 Stunden ins Ziel. Doch vor allem der Sieg von Tschurtschenthaler war eine echte Sensation – am meisten für sie selbst. Das Resultat ist umso bemerkenswerter, weil Tschurtschenthaler eigentlich keine Sportradlerin ist, sondern sich bisher vielmehr als Läuferin einen Namen gemacht hat. Das Superbike-Rennen war das erste Radrennen, das sie in ihrer Sportkarriere bestritten hat. Dass sie es dann gleich gewinnen würde, hatte wirklich niemand gedacht. Am wenigsten wohl ihre (professionellen) Mitkonkurrenten. Mit Ulrike Nischler (Felthurns) kam übrigens eine weitere „Hobby-Fahrerin“ auf das Treppchen. Sie landete überraschend auf dem dritten Platz und sorgte damit für einen weiteren Südtiroler Triumph.    

 

Helden der langen Distanz

Der Portugiese Tiago Ferreira und die Österreicherin Christina Kollmann haben die lange Distanz über 113 km und 3.357 Höhenmeter gewonnen. Bei den Herren setzte sich Ferreira zum ersten Mal souverän vor den früheren Siegern, dem Griechen Ilias Periklis (2014) und dem Tschechen Kristian Hynek (2013), durch. Der Portugiese beendete das Rennen nach 4:26:22 Stunden. 
Klaus Fontana (Olang) kam als guter Zwölfter ins Ziel, fünf Plätze vor dem Sarner Franz Hofer. Der unverwüstliche Andreas Laner aus Gais war mit seinen 45 Jahren ebenfalls eine echte Überraschung. Er kam als 21. ins Ziel und bewies damit einmal mehr seine gute Form. Hannes Pallhuber aus Antholz wurde als 23. gewertet wurde.  

Bei den Damen erreichte Kollmann nach 5:27:04 Stunden und mit einem Vorsprung von 7:16 Minuten auf Annabella Stropparo (ITA) als Erste das Ziel. 9:31 Minuten danach beendete Sosna Katazina aus Litauen das Rennen. Den letzten Anstieg auf die Plätzwiese hat die 27-jährige österreichische Staatsmeisterin, die ebenfalls zum ersten Mal am Dolomiti Superbike teilgenommen hat, „als brutal“ empfunden. Alexandra Hober aus Meran kam auf den undankbaren vierten Rang. Ein Ausrufezeichen hat Elisabeth Steger (Ahrntal) gesetzt: Sie kam eine knappe Minute nach der Siegerin als Zwölfte ins Ziel. Nach dem Rennen zogen sowohl Veranstalter als auch Teilnehmer ein positives Resümee. Die organisatorische Leistung war – wie immer – vorbildlich und die Sportler kamen einmal mehr auf ihre Kosten. Der wirtschaftliche Mehrwert dieser Großveranstaltung ist ebenfalls unbestritten. Einer erneuten Auflage des Rennens im nächsten Jahr steht also nichts im Wege! 

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Höhepunkte 

In der mittlerweile 21-jährigen Geschichte des „Südtirol Dolomiti Superbike“ waren bisher die Austragung der UCI-Mountainbike-Marathon-Weltmeisterschaft 2008, die Austragung der UCI-World-Series 2013 und der Abbruch des Rennens wegen Kälte, Regens und Schnees im Jahr 2004 die absoluten Höhepunkte. Ebenfalls besonders in Erinnerung bleiben wohl auch die Jahre 2006 und 2007, in denen das OK zwei Weltcuprennen organisierte.   

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Viele hielten durch   

Von den 5.509 Teilnehmern kamen letztlich 4.555 ins Ziel, davon 2.541 auf der langen Strecke. Das ist sicherlich auch auf die perfekten Witterungsverhältnisse zurückzuführen. Auch Landtagspräsident Robert Widmann, der seit den Anfängen bei allen Rennen mit dabei war, hielt durch. Er fuhr die lange Strecke und kam trotz einer Bänderverletzung ins Ziel - die Arbeit im Hohen Haus in Bozen härtet offenbar ab.    

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Rasante Entwicklung 

Im Jahr 1995 wurde das Langstreckenrennen in den Dolomiten zum ersten Mal ausgetragen. Waren bei der ersten Ausgabe noch 650 Teilnehmer am Start, so waren es heuer fast neunmal so viele und noch einmal 1000 mehr als im vorigen Jahr. Mit 5.509 Athletinnen und Athleten aus 40 Nationen erreichte die Veranstaltung somit einen neuen Teilnehmerrekord. Das wurde ganz bewusst so gesteuert, um mit den Mehreinnahmen letztlich auch die sinkenden Sponsorengelder zu kompensieren. Diese Rechnung ist voll aufgegangen. Trotzdem lamentierten vor allem jene Radler, die trotz Anfrage nicht berücksichtigt werden konnten. Diesbezüglich bleibt OK-Chef Kurt Ploner aber hart: „Wir haben alles getan, um den gut 5.500 Teilnehmern eine tolle Atmosphäre zu bieten. Noch mehr Teilnehmer können wir unter den aktuellen Umständen aber nicht berücksichtigen“, stellte er klar. Schon bei 1.000 zusätzlichen Teilnehmern müssten die gesamten Dienstleistungen verstärkt werden, zumal man „als Veranstalter ja immer vom schlimmsten Fall ausgehen muss“, wie Ploner aufzeigte. Da müsse man auch für einen möglichen Rennabbruch stets gewappnet sein. So geschehen im Jahr 2004, als das Rennen tatsächlich wegen eines massiven und plötzlichen Wettersturzes abgebrochen werden musste, da sich die Radler urplötzlich im tiefsten Winter wiederfanden.            

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