Der Amateur-Sportverein Vintl (ASV) hatte am achten und neunten August gleich doppelten Grund zum Feiern: Zum einen konnte man auf eine 50-jährige Tätigkeit zurückblicken und zum anderen wurde die neue Sportzone in Obervintl eingeweiht. Die PZ war bei der Einweihungsfeier dabei.

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Zahlreiche Besucher waren bei der Eröffnungs- und Jubiläumsfeier zugegen.   Foto: Duschan Tomic

Die Feierlichkeiten begannen am achten August ganz standesgemäß mit einem Kleinfeldfußballturnier, bei dem Mannschaften aus den vier Fraktionen der Gemeinde Vintl mit dabei waren. Im Anschluss daran fand ein Freundschaftsspiel der ersten Mannschaft gegen ehemalige Spieler des ASV Vintl statt. Abends wurde dann im Festzelt zu den Klängen der Gruppe „Tiroler Wind“ getanzt.

 

Die schönste Nebensache der Welt

Der neunte August wurde mit einem Gottesdienst in der neuen Sportzone eingeläutet. Die Messe wurde von Pfarrer Hans Gruber und Missionar Konrad Forer gehalten. Letzterer gratulierte dem ASV zu seinem langjährigen Bestehen und zur neuen Sportzone und rief mit dem Ausspruch „mens sana in corpore sano“ zur körperlichen Betätigung auf. Er bewertete den Sport als Mittel, Menschen zu verbinden und Hass und Rassismus auszumerzen. Seine Predigt beendete er schließlich mit den Worten „Fußball ist die schönste Nebensache der Welt“ - ein Pfarrer mit Durchblick.

Der Gottesdienst wurde, ebenso wie die darauffolgenden Feierlichkeiten, von den „Blechmasters“, bestehend aus einigen Mitgliedern der Musikkappelle Vintl, musikalisch umrahmt.

 

Dankesworte

Nach der Messe ergriff der Präsident des ASV, Walter Salcher, das Wort. In seiner Ansprache dankte er allen, die den Bau des Sportplatzes und somit diese Feier ermöglicht hatten. Er sprach besonders allen ehemaligen Mitgliedern, allen Ehrengästen, den am Bau beteiligten Firmen, den Grundbesitzern, dem Gemeinderatsmitglied Hartmann Radmüller und dem Bürgermeister Dr. Walter Huber seinen Dank aus.

Dieser bezeichnete den neuen Sportplatz als „Bereicherung für das Dorf“, da Sport wohl eine der sinnvollsten Freizeitbeschäftigungen speziell für die Jugend sei. Salcher vergaß auch nicht, den Sponsoren – allen voran der örtlichen Raiffeisenkasse – zu danken. Raika-Obmann Hermann Weissteiner gratulierte dann auch zum Bau der gelungenen Sportstätte. Dies kann als Indiz dafür gewertet werden, dass die Bande zwischen Bank und Verein noch lange intakt sein dürften.

Krönender Höhepunkt der Feier war die Ehrung einiger verdienter ehemaliger Mitglieder, die maßgeblich zur Gründung und zum Erhalt des ASV beigetragen hatten: Josef Niedermair, Josef Seebacher und Georg Knollseisen wurden für ihre Verdienste als Gründungsmitglieder und der ehemalige Bürgermeister Rudolf Cerbaro wurde für seine Tätigkeit als langjähriger Präsident des Sportvereins gewürdigt.

 

Familienolympiade und Festbetrieb

Die offizielle Einweihungszeremonie endete schließlich mit dem Durchschneiden des Eröffnungsbandes durch den Bürgermeister. Danach ging man zum geselligen Teil der Feier über: Während sich die Kinder im Rahmen einer Familienolympiade an verschiedenen Sportarten versuchen konnten, sorgten im Festzelt die „2 Man Group für Unterhaltung und viele fleißige Helfer für das leibliche Wohl der Besucher.

Nach zwei gelungenen Festtagen blieb den Helfern noch das Aufräumen, das aber dank des Einsatzes aller Beteiligten schnell von der Hand ging. Die Arbeit im Sportverein indes geht weiter, damit die Gemeinde Vintl auch weiterhin eine Institution aufweisen kann, in der sich Jung und Alt treffen und sportlich betätigen können.                  aw

 

Die neue Anlage

In der neuen Sportzone in Obervintl wurde ein 100x60 Meter großer Sportplatz mit Kunstrasen errichtet. Dort werden die Trainingseinheiten der ersten Mannschaft des ASV Vintl Raiffeisen sowie die Trainingseinheiten und Spiele aller Jugendmannschaften stattfinden. Ebenso können – sollte der Sportplatz in Weitental nicht bespielbar sein – Meisterschaften der ersten Mannschaft ausgetragen werden.

Daneben wurde noch ein Mehrzweckplatz mit Banden errichtet. Dieser kann im Sommer von Athleten unterschiedlichster Sportarten genutzt werden und dient im Winter als Spielfläche für Eishockey- oder Eisstocksportler, sofern die Temperaturen das Anlegen einer Natureisfläche zulassen. An beiden Plätzen wurde das Flutlicht mit dem LED-System ausgestattet, was die Stromspesen wesentlich reduziert. Auf der großzügigen Freifläche, die außerdem noch zur Verfügung stand, wurden ein Beachvolleyballplatz, ein Kiosk und ein großer Parkplatz errichtet.     aw

 

Im Gespräch mit ASV-Präsident Walter Salcher - Ein Blick zurück und nach vorne

 

PZ: Herr Salcher, der ASV wird heuer 50 Jahre alt. Wie haben sich der Sport und das Vereinsleben in den letzten Jahrzehnten entwickelt?

Walter Salcher: Waren es am Anfang zwei Sektionen – Sommer- und Wintersport –, umfasst der ASV mittlerweile fünf Sektionen: Fußball, Ski, Tennis, Yoseikan-Budo und 50plus Aktiv. Bis vor kurzem bestand auch noch die Sektion Stocksport, die aber aufgrund von mangelndem Interesse aufgelöst werden musste.

 

Welche Probleme gibt es heute im Unterschied zu früher?

Früher war es leichter, Ehrenamtliche zu finden, die dem Verein bzw. den Sektionen vorstanden. Gründe dafür, dass heute viele diese Aufgabe nicht mehr übernehmen wollen, sind sicher die großen bürokratischen Auflagen und die Verantwortung, die mit derartigen Ämtern einhergeht.

 

Welche sind die wichtigsten Ziele des ASV?

Ziel des ASV Vintl ist in erster Linie die Erhaltung der fünf Sektionen. Außerdem wollen wir weiterhin offen gegenüber neuen Sportarten und Sektionen sein. In jeder Sektion, außer der Sektion 50plus Aktiv, steht die Jugendförderung im Vordergrund. Dies war in den letzten 50 Jahren schon so und muss unbedingt weiterhin das prioritäre Ziel sein, denn nur so kann ein Verein auch über Jahrzehnte bestehen.

Eine Herausforderung für die Verantwortlichen ist es immer wieder, den Ausgleich zwischen Ein- und Ausgaben herzustellen. Mit den Beiträgen seitens des Landes, der Gemeinde, des Hauptsponsors und der vielen anderen Sponsoren ist uns dies bisher jedoch mehr oder weniger immer gelungen.

 

Wer darf die neue Anlage künftig nutzen? Ist sie nur für Vereine oder auch für Privatpersonen zugänglich?

Die Anlage wird in Zukunft sowohl den Vereinen als auch der Bevölkerung von Obervintl zur Verfügung stehen. Der Mehrzweckplatz und der Beachvolleyballplatz sind frei zugänglich und werden es bei entsprechender Einhaltung bestimmter Regeln auch bleiben. Der Sportplatz steht dem ASV Vintl Raiffeisen zur Verfügung. Die gesamte Anlage wird vom Platzwart des Sportvereines gepflegt.

 

Wie sieht die Jugendförderung des ASV aus?

Die Jugendförderung spielt natürlich in der Sektion Fußball die größte Rolle. Die Kinder aller vier Fraktionen können ab einem Alter von sechs Jahren dem Verein beitreten und es wird ihnen die Möglichkeit geboten, die Sportart Fußball mit gleichaltrigen Kindern und erfahrenen Trainern auszuüben sowie das Mannschaftsgefühl und den Umgang mit Siegen und Niederlagen zu erlernen. Ebenso werden in den Sektionen Ski und Tennis immer wieder Kinderkurse angeboten. Die Sektion Yoseikan-Budo schreibt ihre Kinderkurse gemeinsam mit den Verantwortlichen in Terenten aus.

Interview: Alexandra Wiegele

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