Die Tourismus-Reform hat in den vergangenen Wochen viel Staub aufgewirbelt. Seit dem vergangenen Jahr bastelt eine Arbeitsgruppe „Tourismus“ an der Reform. Als durchsickerte, dass die verschiedenen Tourismusverbände im Land auf insgesamt vier regionale Managementeinheiten (RME) zusammengestutzt werden sollen, gab es einen Aufschrei der direkt Betroffenen. Vor allem im Landesverband der Tourismusorganisationen (LTS) wurden immer wieder Zweifel an der Reform geäußert. Vor allem die Finanzierung der kleinen Tourismusvereine war den Damen und Herren nicht mehr sicher genug. Auch aus dem Hochpustertal, dem Hochabteital und Grödnertal kamen Proteste.
HGV-Präsident Manfred Pinzger stellte bei der Eröffnung des neuen HGV-Sitzes in Bruneck klar, dass „sich der Hoteliers- und Gastwirteverband bei der Reform der Tourismusorganisationen nicht quergelegt“ habe. Allerdings müsste die Tätigkeiten der Tourismusorganisationen besser aufeinander abgestimmt werden. „Das touristische Marketing muss effizienter gestaltet werden.“ Martin Huber, der Präsident der Ferienregion Kronplatz, sieht die Reform hingegen positiv. Doch auch ihm sind die Bedenken aus dem Hochpustertal nicht verborgen geblieben.
Als Kompromiss könnten nun fünf regionale Managementeinheiten entstehen. Damit behielten die Hochpustertaler ihre Unabhängigkeit und Hochabtei würde zu Gröden und nicht zum Pustertal geschlagen werden. Damit verliert zwar die angedachte „Dachmarke Pustertal“ etwas an Elan, aber Marina Crazzolara, die HGV-Gebietsobfrau des Gadertales, wirft auch ins Feld, dass „Alta Badia und Gröden aus mehrerlei Hinsicht wesentlich mehr Gemeinsamkeiten und Wurzeln haben, die in der gemeinsamen Kultur-Geschichte zu finden sind“. Die Reform sei eine Chance, beide ladinischen Täler noch enger zusammenzuführen. Das gelte auch für die Tourismusvermarktung. Diese Meinung teilt im Übrigen auch der „Tourismusverband Alta Badia“, wie der PZ gegenüber bestätigt wurde.
rewe