Antholz ist ein Kleinod. Vor allem im Winter. Wenn nämlich die weltbesten Biathleten ins Tal kommen. Dann wird es so richtig laut. Kein Wunder bei über 60.000 Fans in einer Weltcup-Woche (21. bis 24. Jänner 2016). Die bringen richtig viel Geld ins Tal. Das merkt man auch. Der Biathlonsport hat das Tal verändert. 

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Der nächste Biathlon-Weltcup steht unmittelbar bevor. Vom 21. bis zum 24. Jänner 2016 steigt das große Spektakel in der Südtirol-Arena. Die Vorbereitungen sind nahezu abgeschlossen. Die Antholzer haben gut vorgearbeitet, wie gleich mehrfach der PZ gegenüber bestätigt wurde. „Der Biathlon-Tross kann kommen“, heißt es dann auch aus dem Biathlon-Zentrum. Erwartet werden über 300 Sportler aus der ganzen Welt und über 60.000 Fans. Die kommen vor allem aus Deutschland, den nordischen Ländern und natürlich aus Südtirol. In den letzten Jahren wurde viel unternommen, um auch den heimischen Gästen den Biathlonsport näher zu bringen. Da die heimischen Biathleten heuer bereits für einige großartige Erfolge gesorgt haben, ist die Spannung natürlich umso größer. 

  

Fokus auf heimische Biathleten

Vor allem auf Dorothea Wierer blickt das ganze Land. Die hübsche Sportlerin hat heuer ja schon einige Ausrufezeichen gesetzt und bewiesen, dass sie ganz vorne mit dabei sein kann. „Wenn sie am Schießstand das Gehirn ausschaltet,“, wie der „Schnauzer“, alias Pepi Tischler in der letzten PZ-Ausgabe so treffend formulierte. Doch auch Karin Oberhofer und Federica Sanfilippo sind immer für Überraschungen gut. Lukas Hofer und Dominik Windisch bei den Männern sin die weiteren Leistungsträger. Sie alle zählen heuer in Antholz zum engeren Favoritenkreis. Bleibt zu hoffen, dass vor heimischem Publikum der sprichwörtliche „Knopf“ auch tatsächlich aufgeht. Es wäre die Krönung einer unvergesslichen Biathlon-Woche. 

Denn in Antholz wird seit jeher ordentlich gefeiert. Das Tal ist bekannt für seine nahezu unbegrenzte Gastfreundschaft. Es wird behauptet, dass in den vielen Jahrzehnten des hochkarätigen Biathlonsports noch niemals ein „Gestrandeter“ auf der Straße liegen geblieben wäre. Alle haben irgendwie den Weg in ein Bett gefunden. Für den Bürgermeister ist das schon mal ein gutes Omen. 

Denn die großartige Stimmung im Zeltfest der Biathlon-Arena und auch im Dorf steht auch heuer wieder an der Tagesordnung. So manche Sicherheitsbedenken werden für diesen Anlass zwar an der Garderobe abgelegt, aber dafür machen die örtlichen Vereine einen guten Schnitt. In finanzieller Hinsicht, versteht sich. Und das kommt ja auch wiederum der Allgemeinheit zugute. Somit schließt sich der Kreis wieder.   

 

Impulsgeber Biathlonsport

Das Antholzertal wäre ohne den Biathlonsport kaum mehr vorstellbar. Der Sport hat den Wohlstand gebracht. Er hat das Tal auf vielerlei Weise geprägt. In gesellschaftlicher genauso wie in wirtschaftlicher Hinsicht. Der Kopf und die Seele des größten Südtiroler Wintersportereignisses war aber ohne Zweifel Paul Zingele. Der gewiefte Allrounder aus dem Antholzertal lancierte Ende der Sechzigerjahre die Idee, Langlauf und „Jagdsport“ miteinander zu verbinden. Beim Heer fand er wohlwollende Unterstützer und bei der Jägerschaft ein offenes Tor. Der Biathlon-Sport war geboren. Und Antholz war die Wiege dazu. Viele Jahre, ja sogar Jahrzehnte, baute Zingerle als OK-Chef, Biathlon-Papst und Biathlon-Präsident in Personalunion das Ganze auf, bis die Rennen sogar international Beachtung fanden. Die Biathlon-Weltcups wurden immer wichtiger, was letztlich in die Gründung der internationalen Biathlon-Union (IBU) mündete. Biathlon der übrigens der einzige Skisport, der nicht von der Fédération Internationale de Ski (FIS) reglementiert wird. 

Nach dem tragischen und bis heute nicht ganz aufgeklärten Tod von Zingerle in Moskau folgte Franz Rieder als Chef des Antholzer Biathlon-Zentrums. In dessen Fußstapfen trat dann Gottlieb Taschler, der noch immer in Amt und Würden sitzt. Er kämpft derzeit auch an der Dopingfront, zumal ihm die Staatsanwaltschaft von Bozen vorwirft, seinem Sohn Daniel dabei geholfen zu haben, den Kontakt mit dem umstrittenen und überführten „Doping-Arzt“ Michele Ferrari hergestellt zu haben. Taschler beteuert seine Unschuld. Unter Gottlieb Taschler wurde die Biathlon-Arena massiv ausgebaut und um wichtige Infrastrukturen erweitert. Heute gilt die Arena als eine der modernsten der Welt. 

Alle drei Präsidenten haben im Laufe ihres Wirkens erfolgreiche Weltcuprennen und Weltmeisterschaften ausgerichtet. Die Bewerbung um die WM im Jahr 2019 ging ganz knapp verloren, aber die Antholzer – so ist zu vernehmen – wollen nicht aufgeben und bewerben sich für die Folgeveranstaltung. 

 

Wirtschaftlicher Mehrwert

Die Antholzer Bevölkerung hat seit jeher den Biathlonsport mitgetragen. Da gab es eigentlich zu keiner Zeit so etwas wie Widerstand. Jeder im Tal wusste, dass Biathlon und Antholz zusammengehören. Wie der Hochgall. So hat sich im Laufe der Jahrzehnte ein beliebtes Urlaubsziel gemausert, das nun auch in der Ferienregion Kronplatz eine wohlige Nestwärme gefunden hat. 

Vor allem im Winter hat das Tal viel zu bieten. Das Biathlon-Zentrum, Langlauf in ganz Antholz, Skifahren beim Riepenlift in Mittertal oder auf dem naheliegenden Kronplatz. Dazu ausgedehnte Wanderungen vor allem in der umfangreichen See-Region. Auch Kulturliebhaber kommen beim Besuch der gotischen Kirche von St. Walburg in Antholz Niedertal oder der kunsthistorischen Kirche zum Hl. Georg in Antholz Mittertal auf ihre Kosten.

Die Möglichkeiten der Beherbergung in Anholz ist so vielfältig wie das Tal selbst. Hotels mit dem höchsten Komfort, bis hin zu Ferienwohnungen, Pensionen, Campingplätzen und Residences, sowie dem Urlaub auf dem Bauernhof finden alle das Passende für den Geldbeutel. Als Fazit kann aufgezeigt werden, dass sich das Antholzertal dank dem Biathlonsport zu einem Vorzeigetal entwickelt hat. In jeder Hinsicht.      

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Fanclub Hofer Montal

 

Biathlon-Weltcup in Antholz - Das Wettkampfprogramm

21.01.2016: Sprint der Frauen ab 14.30 Uhr

22. 01.2016: Sprint der Männer ab 14.30 Uhr

23.01.2016: Verfolgung der Frauen ab 13.15 Uhr sowie Verfolgung der Männer ab 15.30 Uhr

24.01.2016: Staffel der Frauen ab 11.30 Uhr sowie Staffel der Männer ab 14.40 Uhr

 

 

 

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