Am vergangen Montag Abend wurde im Rahmen einer Bürgerversammlung im Josef-Resch-Haus über die Unterbringung von 40 Flüchtlingen in der Innichner Druso-Kasene ausgiebig diskutiert. Das Haus war zum Bersten gefüllt und zum Teil waren die Gemüter durchwegs überhitzt. Bürgermeisterin Rosmarie Burgmann bedauerte, dass die Informationen über die Unterbringung der Flüchtlinge „verfrüht“ an die Öffentlichkeit gelangten.  Denn die Vorgangsweise hätte ursprünglich eine andere sein sollen: Als nämlich die Landesverwaltung der Gemeinde mitteilte, in der aufgelassenen Druso-Kaserne 40 Flüchtlinge unterbringen zu wollen, schlug das im Gemeindehaus wie eine Bombe ein. „Wir waren sehr überrascht, zumal die Struktur durchwegs sanierungsbedürftig ist“, so die Bürgermeister. Da die Gemeindeverwalter auch um die Brisanz dieses Themas wussten, wollten sie sämtliche Haushalte mittels Brief darüber aus erster Hand informieren.

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Den vielen Rednern am Podium war die Brisanz des Themas durchaus bewusst. Sie suchten daher auch den gemeinsamen Schulterschluss.                      albi

 

 

Informations-Panne

Das ging aber gründlich schief. Denn: Einige „Übereifrige“ stellten kurzerhand den Brief von Soziallandesrätin Martha Stocker ins Netz. Die Nachricht verbreitete sich daraufhin wie ein Lauffeuer im Dorf. Es war buchstäblich Feuer am Dach. Bürgermeisterin Burgmann bedauerte dann auch, dass damit auch gezielt Fehl- und Falschinformationen geschürt wurden. Eilig wurde daraufhin eine Bürgerversammlung einberufen, um Klartext zu reden. Denn hinter jedem Flüchtling steht eben immer auch ein Mensch mit seinen Schicksalen. Darüber hinaus gab Burgmann zu bedenken, dass man noch nicht vorhersehen kann, wie sich das "Grenzmanagement" Österreichs auf die Grenzgemeinde Innichen auswirken wird. Sie appellierte an Stocker, „zumindest den Sommer abzuwarten und erst danach Flüchtlinge, die in Italien um Asyl angesucht haben, nach Innichen zu schicken“. Derzeit wird diese Bitte der Bürgermeisterin auf Landesregierungsebene diskutiert, wie der PZ zugetragen wurde.

 

Wohin mit den Menschen?

Das Kalkül von Burgmann ist jedenfalls klar. Sie muss Zeit gewinnen. Mehr Zeit für Vorbereitungen und im Sommer dürfte sich auch herausstellen, wie sich die Flüchtlingsströme auch im Pustertal bewegen. Denn noch ist nicht klar, was genau passieren wird. Darüber hinaus wird auch kolportiert, dass man die Flüchtlinge lieber nach der Sommersaison in Innichen einquartieren möchte. Zudem möchte man die 40 Flüchtlinge auf mehrere Gemeinden im Hochpustertal unterbringen. Sexten, Niederdorf bis ins Gsiesertal, Innichen und Toblach. In Toblach zum Beispiel gäbe es ein Gebäude im Besitz des Vatikans bzw. eine Jugendherberge, die dafür geeignet scheint.

Aus Platzgründen bringen wir in der nächsten PZ einen ausführlichen Stimmungsbericht über die Bürgerversammlung in Innichen, wobei auch verschiedene Akteure zu Wort kommen werden.        

albi

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