Im Rahmen des heurigen Stadtfestes wird ein neuer Verein einen Stand in der Oberstadt bei der Mariensäule betreiben. "Die Verzogenen" ist ein gemeinnütziger Verein, der heuer gegründet wurde und alle Einnahmen vom Stadtfest der Südtiroler Krebshilfe spenden wird.
Carmen Tasser
"Die Verzogenen" werden in der Oberstadt sowohl Speisen als auch Getränke anbieten, die ganz dem Thema der Verknüpfung von Ausland und Heimat entsprechen. Chinesisch, thailändisch, aber auch klassisch gewürzte Fleisch-Spießchen werden angeboten. Dazu gibt es Spiralkartoffeln, die ein optisches und geschmackliches Highlight für Groß und Klein sind.
Für alle Naschkatzen werden typisch amerikanische Cupcakes angeboten, die größtenteils aus Südtiroler Produkten zubereitet werden. An Getränken werden die üblichen Leckereien angeboten, zusätzlich aber auch hausgemachte Säfte und Eistees sowie verschiedenste Cocktails und ein Aperitif mit kleinen Snacks. All dies kann in Liegestühlen mit dazu passenden Tischchen genossen werden.
Interview mit Carmen Tasser: Gründungsmitglied der "Verzogenen"
PZ: Carmen, wie seit ihr auf die Idee gekommen euren Verein zu gründen und warum genau „Die Verzogenen“?
Tasser: Die Idee war eigentlich ein Teil des Stadtfestes zu werden, um einen Grund zu haben, wieder nach Bruneck zurückzukehren. Alle Mitglieder unseres Vereins sind ins Ausland gegangen, aus ganz verschiedenen Gründen, beruflich oder für das Studium. Ist man erst mal einige Jahre in einer anderen Stadt, verliert man immer mehr den Bezug zur Heimat, viele Kontakte verlaufen sich im Sand, dem wollten wir entgegenwirken. Im Laufe der Zeit wird der Anreiz nach Hause zu kommen immer kleiner, das Stadtfest aber mitzugestalten und ein Teil davon zu sein, war Anreiz für uns alle. Also haben wir beschlossen einen Verein zu gründen, um dieses Ziel zu verfolgen. Und somit erklärt sich wohl auch der Name, verzogen sind wir alle auf die eine oder andere Weise.
Und dieser Stand gemeinnützig, warum das?
Warum nicht? Das Geld nach dem Fest einfach durch uns zu teilen bringt doch auch nichts, von der ersten Minute an, wollten wir es einem guten Zweck spenden, es geht uns nicht ums Geld, sondern nur darum uns wiederzusehen, alte Bekannte zu treffen und zu kochen. Also spenden wir den kompletten Erlös der Südtiroler Krebshilfe.
Was hat es nun mit eurem Stand auf sich?
Da alle Mitglieder in verschiedenen Städten wohnen, wollten wir einige Internationale Spezialitäten anbieten und Dinge, die man sonst vielleicht in Bruneck nicht bekommt. Darum bieten wir nun Cupcakes an, verschiedene Spisse, Cocktails, Eistees und Aperitifs. Eine gute Mischung aus allem also. Einige von uns kochen oder backen sehr gern, andere kellnern nebenbei. Jeder lässt die Fähigkeit einfließen, die er hat.
Und in zwei Jahren?
Soweit sind unsere Pläne noch nicht. Es ist unser erstes Stadtfest. Abhängig davon, wie gut alles läuft können wir danach erst sagen ob es ein zweites Mal gibt. Jetzt freuen wir uns auf jeden Fall schon sehr auf unser erstes Stadtfest und hoffen, dass alles klappt und dass uns viele Verzogene und nicht Verzogene auf dem Stand besuchen werden.
Interview: Reinhard Weger