Zwei Skiregionen - Eine Vision - Handschlag über Berg und Tal
Seit dem Heiligen Abend ist nun auch die neue Brücke in Vierschach begehbar. Sie verbindet den Eisenbahnhof über die Pustertaler-Straße und die Drau hinweg mit dem Servicecenter „Punka“.
Die Fußgängerbrücke in Vierschach steht den Skifahrern seit dem Heiligen Abend 2015 zu Diensten wpz
Der „Punka“ wurde vorausgehend bereits im November 2014 in Betrieb genommen, wie der Bahnhof selbst im Übrigen auch. Gekostet hat die wuchtige Überführung rund 1,6 Mio. Euro. Das Geld wurde zu einem Drittel von der Provinz und zu zwei Drittel von der Sextner Dolomiten AG beigebracht. Insgesamt wurden in den neuen Bahnhof, samt Überführung, rund 2,5 Mio. Euro, investiert. In jenen von Percha, bezieht man die um zwei Jahre (ver-)spätete behindertengerechte Adaptierung, sowie die ebenso erst hinterher erfolgten Hangsicherungsmaßnahmen durch die Firma Wieser mit ein, waren es knapp drei Mio. Euro.
Der Hauptzweck der beiden sozusagen aus dem Nichts geschaffenen neuen Bahnhöfe, eben jener von Percha zuerst und jener von Vierschach hierauf, liegt eindeutig in der beschienten Verkettung der beiden Skiregionen Kronplatz und Sextner Dolomiten. In der Tat ermöglichen beide Haltestellen einen Direktumstieg vom Zug in die Gondelbahnen, wobei die Lösung von Percha jene von Vierschach hinsichtlich der Unmittelbarkeit eindeutig übertrifft.
„Alle zahlen – nicht alle fahren!“
Seit Beginn der heurigen Skisaison (2015/2016) verkehren die Zügen zwischen den beiden Stationen im Halbstundentakt. Die Investition, auch wenn von der Behörde ursprünglich anders deklariert, sollte den beiden Skiregionen einen beträchtlichen Zuwachs an Attraktivität verleihen. In diesem Zusammenhang ist auch die Initiative des kostenlosen Holiday-Passes zu sehen. Den bekommen die Urlauber in ihrem Hotel ausgehändigt. Er berechtigt den Gast, alle öffentlichen Verkehrsmittel südtirolweit und ohne Einschränkung, etwa nach gefahrenen Kilometern, zu benützen. Hierfür, so sagte STA-Präsident Dr. Martin Außerdorfer, zahlten die Gastwirte per Nächtigung 50 Cent über die festgelegte Aufenthaltssteuer hinweg. Der Tarif sei das Ergebnis einer auf statistischer Basis erfolgten Mischrec hnung, etwa nach dem Leitsatz: „alle zahlen - nicht alle fahren“.
Für die Hoteliers macht das allerdings eine ganze Stange Geld aus. Wer zum Beispiel 10.000 Nächtigungen verbucht, hat das hübsche Sümmchen von 5.000 Euro für die kostenlose Fahrleistung seiner Gäste zu berappen. Keine Kleinigkeit. Betroffene sorgen sich außerdem um die Zeit danach: sprich um die Auswirkungen, sollte diese Leistung einmal zurückgenommen werden. Würde das Ärgernis bei Stammgästen auslösen? Vermutlich. Schließlich würde man dem Gast das Angebot, an das er sich mittlerweile gewöhnt hat, beschneiden.
Zusammenschluss Helm-Rotwand
Um noch einmal auf die skitechnische Erschließung der Skiregion Sextner Dolomiten zurückzukommen, sei erwähnt, dass der Zusammenschluss „Helm-Stiergarten-Signaue-Rotwand“ von den Winterurlaubern insgesamt positiv aufgenommen wurde. Um die 36 Mio. Euro wurden in das Projekt mittlerweile investiert. Wohl aufgrund dieser hohen Investitionen ist das Defizit von rund 1,8 Mio. Euro, betreffend das Bilanzjahr 2014, zurückzuführen. Für das Bilanzjahr 2015 erwartet man sich ein deutlich besseres Ergebnis, auch weil man in Padola hinsichtlich der geplanten Verbindungskette (Col d’la Tenda, Valgrande, Colesei, Kreuzbergpass) weit hinter dem ursprünglich gefassten Ziel zurückliegt. Nach momentanem Stand der Dinge soll eine derartige Verbindung erst um 2018 zustandekommen. Mittlerweile sollen ein wenig attraktiver Skiweg zwischen dem Kreuzbergpass und Valgrande sowie ein ständiger Busverkehr die Lücke schließen, doch en masse wird dieses Ersatzangebot beileibe nicht angenommen, wie man in den letzten zwei Jahren feststellen konnte.
jessasmaria