Josef Huber, alias Alm-Öhi
Josef Huber wurde am 12. März 1946 geboren. Er wuchs in Kiens auf und war – ganz seinem aufgeweckten Wesen entsprechend – immer mit seinem Vater unterwegs. Dieser war Zimmermann und so feilte der Sepp schon früh sein handwerkliches Geschick. Zur Firmung bekam er von seinem Patenonkel Peter Gatterer, dem Hilber-Wirt in Kiens, seinen ersten Fotoapparat. Schon damals war nämlich ersichtlich, dass der schlaue Bursche ein Auge für den richtigen Fokus hatte. Er fotografierte und filmte für sein Leben gern – ein Hobby, das ihm bis heute geblieben ist.
Im Jahr 1984 heiratete er Waltraud Grunser („itz wer’is wohl tion missn…“). Sie hatte ihm sechs Jahre zuvor Sohn Martin und 1987 den Zweitgeborenen Armin geschenkt. Bis zur Hochzeit kletterte er viel und flog sogar mit dem Flugdrachen. Das hat ihm seine Frau dann aber doch ausgetrieben. Jedenfalls wandert er noch immer gerne und selbstverständlich ist er Mitglied beim AVS.
Was seine berufliche Werd ebahn betrifft, ist zu erwähnen, dass er in den 60er-Jahren in Garmisch den Beruf des Spenglers erlernte. Er übte diesen Beruf bei verschiedenen Unternehmen aus. Am längsten hielt es ihn aber beim Kammerer Tankbau in Kiens. 35 Jahre lang war er dort beschäftigt. Schon damals kannte man den „bärtigen Kiena“ im ganzen Land.
Der Sepp hat auch ein großes Herz und stellt sein handwerkliches Geschick gerne jenen zur Verfügung, denen es nicht so gut geht. So hat er gemeinsam mit seinem Freund Andreas Messner in Rumänien ein Waisenhaus errichtet und in Äthiopien das Dach einer Kirche gefertigt. Alles in Eigenregie und mit ihren eigenen Händen.
Vielseitiges Wirken
Über den Alm-Öhi könnte man mittlerweile ein Buch schreiben. So vielschichtig sind seine Interessen und Wirkungsbereiche. Im Mahr 1961 trat er mit zarten 15 Jahren der Feuerwehr Kiens bei, wo er sich heute noch – zwar als Mitglied außer Dienst - wohlfühlt. Er war bei der Einweihung des ersten Tanklöschfahrzeuges – ein Magirus Deutz Iveco – mit dabei und auch für den amerikanischen Willis-Jeep hatte er stets ein Faible.
Fünf Jahre später gründete er mit einigen Kollegen die erste Schuhplattlergruppe in Kiens, die immerhin ein Vierteljahrhundert – solange es die Recken halt „derpockten“ – die Zuschauer erfreute. Auch in musikalischer Hinsicht hat er Akzente gesetzt. So war er Mitglied der Musikkapelle Kiens und drei Jahre lang sogar deren Fähnrich. Er war auch bei mehreren Musikgruppen dabei.
Am längsten hielt es ihn bei der Pustertaler Gaudimusik. Schon der Name ist Programm… Mit ihnen war er sogar mehrmals in New York und Kanada, wo sie diverse Auftritte absolvierten. Die Amerikaner waren von den bärtigen Männern aus dem Pustertal so begeistert, dass bei einem Konzertabend der Auftritt der Hauptgruppe zur Nebensache wurde. In Kanada versuchten sich die flotten Musikanten auch im Heli-Skiing. Da verlor der Sepp die ersten Zähne im Mannesalter…
Leidenschaftlicher Sammler
Josef Huber ist auch begeisterter Schnitzer. Unzählige Krippen hat er bereits gebaut. Über 100 Krippenfiguren zieren seine hauseigene Krippe – natürlich alle selbst angefertigt. Er ist auch im Krippenverein tätig. Auch zahlreiche Herrgotte für Wohnungen und Wegkreuze hat er geschnitzt. Selbst Wassertröge hat er produziert. Der weitum schönste Trog steht vor der Kiener Feuerwache. Zu internationaler Berühmtheit hat es auch sein 160 kg schwerer lebensgroßer Herrgott gebracht, den er aus unzähligen Motorkettensägen zusammengeschweißt hat. Nun plant er einen drei Meter hohen Tiroler Adler. Dafür benötigt er aber noch an die 100 alte Sensen.
Er ist darüber hinaus ein leidenschaftlicher Sammler. Dieser Passion frönt er schon sein ganzes Leben lang. Er sammelt alles. Gemeinsam mit seinem Sohn Armin sammeln und restauriert er auch alte Traktoren und Motorsägen. Mittlerweile hat er bereits zehn alte Traktoren, mit denen die beiden immer wieder gerne ausfahren. Der Sepp und seine beiden Söhne Armin (der zugleich Vizekommandant der Kiener Feuerwehr ist) und Martin sind auch Mitglied beim Oldtimerverein in Pfalzen.
Erfülltes Leben
Der Sepp ist ein Unikum. Das bewies er schon auf der „Sünd-Alm“ in Lappach. Damals wurde er von einem Freund – ohne sein Wissen – für das Casting der Pro7-Serie „Die Alm“ angemeldet und prompt genommen. Seine Urigkeit und Bodenständigkeit überzeugten sofort. Seither wird er als Werbeikone herumgereicht. Dennoch sucht er nun gerne die Ruhe und Abgeschiedenheit in den heimischen Wäldern beim Waldarbeiten und „Schabe machen“. Mit dabei sein treuer Begleiter, der Hund „Mira“. Gerne verbringt er auch seine Zeit mit den Enkeln Selina und Tobias. Aus absolut gut informierter Quelle konnte die PZ in Erfahrung bringen, dass er ein „suppo Kintza“ sei.
Natürlich ist der Sepp noch immer für den „Blödsinn“ zu haben. Das liegt ihm einfach im Blut. Die Musik liegt ihm auch noch ganz besonders und so ist es nicht verwunderlich, dass er wieder verstärkt mit dem „Feddra-Hons“ unterwegs ist, um bei Feiern, Hochzeiten und Betriebsmeetings aufzuspielen. Immer wieder sind die beiden auch gern gesehene Gäste im Brunecker Bezirksaltersheim.
Nun denn: Ad multos annos, Du jung gebliebener alter Haudegen!
Reinhard Weger