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Bezirksausschussmitglied Margin Baumgartner, KVW-Bezirksvorsitzender Karl H. Brunner, die zukünftige Verbandssekretärin Stefanie Oberjakober, die langjährige scheidende Verbandssekretärin Anna Willeit, Landesvorsitzender Werner Steiner, Bezirksausschussmitglied und Stadträtin Ursula Steinkasserer und KVW-Geschäftsführer Werner Atz             ph

Am neunten April fand in der Aula der Berufsschule Bruneck die alljährliche Bezirksversammlung des KVW Bezirk Pustertals statt. Der KVW nutzte die Gelegenheit, um mit Stammtischparolen über die Flüchtlingsproblematik aufzuräumen und aufzuklären. Mitarbeiter der Caritas und der Bezirksgemeinschaft erzählten über das Leben der Flüchtlinge im Josefsheim in Bruneck und konnten viele Vorurteile entkräften. Der Jugenddienst Bruneck hat den Nachmittag mit Einlagen umrahmt und einem Kurzfilm gezeigt. PZ-Redakteurin Patrizia Hainz hat die Veranstaltung genutzt, um den KVW Bezirksvorsitzenden des Pustertals, Karl Heinz Brunner, über Ziele und Zukunft des KVW‘s zu befragen: 

 

PZ: Wie zufrieden sind Sie mit dem Verlauf der Bezirksversammlung? Was wollten Sie mit dem Thema „Flüchtlinge“ bewirken?

K.H. Brunner: Ich freue mich über die gelungene Veranstaltung und bin zuversichtlich, dass wir die gewonnenen Erkenntnisse durch unsere annähernd 60 Ortsgruppen und fast 7.000 Mitglieder im Bezirk auch weit in unsere Bevölkerung hineintragen. Als kirchlicher Sozialverband ist es uns ein Anliegen zum gelungenen Zusammenleben beizutragen. Eine Voraussetzung dafür ist es, Vorurteile aufzugreifen und Falschinformationen richtig zu stellen und genau das, haben wir mit der Bezirksversammlung auch gemacht. 

 

Welche Ziele verfolgt der KVW Pustertal für die Zukunft?

Eine gute Weiterbetreuung langjähriger Mitglieder und unser Angebot für jüngere Menschen auszubauen, um eine Zukunftssicherung zu garantieren. Wir möchten auch eine Vernetzung in doppeltem Sinn schaffen. Einmal zwischen den katholischen Verbänden und Vereinen untereinander, zum Zweiten aber auch eine Zusammenarbeit und Kooperation mit Wirtschaftsverbänden zu wichtigen Themen, um uns noch mehr an gesellschaftsrelevanten Diskussionen zu beteiligen und Stellung zu beziehen.

 

Wie geht der KVW mit den Kürzungen im Patronat um?

Die Lage im Patronat ist zur Zeit sehr schwierig. Die nationalen Kürzungen sind ein großes Problem. Dies sind jedoch Dinge, die nicht vom KVW zu entscheiden sind. In dieser Hinsicht sind wir vom Staat abhängig und müssen Entscheidungen hinnehmen. Momentan unterstützen wir das Patronat sehr stark mit finanziellen Mitteln. Dies ist allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt möglich. Danach bleibt zu hoffen, dass sich die Situation auf nationaler Ebene verbessert, damit wir auch weiterhin unserer Kernaufgabe nachgehen können: den Menschen zu helfen, Ihre Rechte in Anspruch zu nehmen.

 

Die KVW-Mitglieder werden immer älter, junge Nachfolger gibt es nur wenige. Entwickelt sich der KVW zum „Altenverein“? 

Wir haben viele treue und langjährige Mitglieder und sehen diese als unsere große Kompetenz, wir sind stolz auf sie. Es muss uns allerdings gelingen, jüngeren Generationen Angebote zu machen. Wir müssen es auch viel mehr schaffen, Angebote, die ohnehin schon von jungen Bürgern genutzt werden, klarer als KVW-Angebote zu präsentieren. So haben wir zum Beispiel im KVW-Service eine Menge junger Menschen, die ihre Steuererklärungen und EVEE-Erklärungen machen. Im Patronat nehmen viele junge Familien das Angebot zum Ansuchen um Familiengeld in Anspruch, mal ganz abgesehen von den vielen Ansuchen um Arbeitslosengeld. Die KVW-Arche unterstützt junge Menschen im Bereich Wohnbau und auch die KVW-Bildung und die Sprachreisen haben in ihren Programmen viele Angebote, die sehr stark von jüngeren Menschen genutzt werden. Daneben gibt es im KVW eine eigene KVW-Jugend-Stelle, die jährlich mit tollen Projekten und Initiativen auf Jugendliche zugeht. Es muss gelingen, diese Angebote näher zusammenzubringen, die einzelnen Stellen zu vernetzen und ein Bewusstsein zu schaffen, dass alles zusammen den KVW ausmacht und dass es sich lohnt, diesen Verband zu unterstützen.

 

Welche konkreten Schritte will der KVW machen?

Viele Dinge liegen leider nicht im Entscheidungsbereich des Bezirkes, sondern müssen auf Landesebene vorangebracht werden. Wir im Pustertal versuchen, wie vorhin schon aufgezählt, mit gezielten Angeboten auf Bezirksebene, die junge Generation anzusprechen und die einzelnen Bereiche des KVW näher zusammenzubringen." 

 

Welche Ziele möchten Sie persönlich im KVW bis zur nächsten Bezirkswahl erreichen?

Die nächsten Bezirkswahlen sind in einem Jahr. Bis dahin möchte ich weiterhin gute Mitarbeiter finden, die mit Engagement und Einsatz ihre Hilfe zur Verfügung stellen und sich im Verband einbringen möchten. Für den Herbst haben wir als Bezirk gemeinsam mit der Raiffeisenkasse Bruneck ein Projekt zum Thema "Wohnen" in Planung. Dieses möchte ich gut durchführen und der Bevölkerung damit viele wichtige Informationen geben. Ab Juni werden wir in Bruneck eine neue Verbandsmitarbeiterin haben und als Bezirksvorsitzender sehe ich es als meine Aufgabe, diese gut einzuführen. Mir ist der Aus- und Aufbau der Tätigkeiten in den Ortsgruppen sehr wichtig und ich möchte daher auch auf die Zusammenarbeit mit den Ortsgruppen einen Schwerpunkt setzten. Ob ich mich der nächsten Wahl wieder stelle, kann ich zum heutigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Diese Entscheidung ist von Faktoren abhängig, die sich erst in Zukunft zeigen werden.

Interview: Patrizia Hainz

 

 

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