Noch vor Kurzem gab es ein Treffen zwischen den Spitzen des Südtiroler Wirtschaftsringes und des Vereins für „Lokale Arbeitsgruppe“ (LAG). Joachim Reinalter und Helmuth Innerbichler wollten sich im freundschaftlichen Rahmen darüber unterhalten, wie in Zukunft die verschiedenen Leader-Projekte im Pustertal umgesetzt werden. So dass alle davon etwas haben, versteht sich. Ganz im Sinne von Partizipation und Nachhaltigkeit. Die Ausarbeitung einer „Regionalen Entwicklungsstrategie für das Pustertal“ hat 2014 unter breiter Einbeziehung der Bevölkerung begonnen. 2015 erfolgte dann die Kandidatur der Bezirksgemeinschaft Pustertal als Leadergebiet, die im September 2015 durch die Landesregierung genehmigt worden ist. Helmuth Innerbichler wurde einstimmig zum Vorsitzenden ernannt. Doch nun hat er dieses Amt zurückgelegt.

 

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Helmuth Innerbichler: Das Handtuch geworfen.             rewe

Streit im Vorstand

Als offiziellen Grund hat Innerbichler seinen Widerstand über die Ernennung von Robert Alexander Steger, den Bürgermeister von Prettau, zum Koordinator der LAG ins Feld geführt. Das ist Innerbichler deshalb sauer aufgestoßen, weil Steger als Mitglied des Vorstandes selbst die Ausschreibung dieses Postens aktiv mitgestaltet hat. Den folgenden Wettbewerb hat Steger dann auch tatsächlich gewonnen. Innerbichler wirft ins Feld, dass Steger hätte zurücktreten müssen, wenn er sich schon für den Posten interessiert. Er könne nicht als Mitglied eines Gremiums (LAG-Vorstand) die Wettbewerbskriterien für die eigene Bewerbung mitgestalten.

Eine Sichtweise, die durchaus nachvollziehbar ist. Derzeit wird überprüft, ob aus diesem Grund sogar eine Neuausschreibung dieser Stelle vorgenommen werden muss. Fakt ist aber auch, dass Innerbichler und Steger nie so richtig dicke Freunde waren. Indiskretionen zufolge hat Steger im LAG-Vorstand mehrfach auf die derzeit prekäre Situation des Leader-Vereins Tauferer-Ahrntal hingewiesen. Dieser Verein befindet sich in der Phase der Auflösung und Liquidation, wobei Innerbichler als ehemaliger Präsident mit der Abwicklung der nötigen Schritte betraut worden ist. Vor kurzem hätte die Abschlussbilanz genehmigt werden sollen. Das aber musste verschoben werden, weil offenbar ein Finanzloch von rund 90.000 Euro festgestellt wurde. Obwohl das Leader-Projekt im Tauferer- und Ahrntal mit der LAG Pustertal nichts zu tun hat, entflammte sich im LAG-Vorstand eine lebhafte Diskussion, bis letztlich Innerbichler entnervt das Handtuch warf.

Wie es nun weitergeht, steht noch in den Sternen. Zum einen muss überprüft werden, ob die Ernennung des fix angestellten Koordinators (Steger) in Ordnung war oder nicht. Wenn ja, muss für Steger ein neues Vorstandsmitglied gekürt werden. Aus dem dann komplettierten Gremium muss anschließend ein neuer Präsident gewählt werden.                     

rewe

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