Wohin mit den Kindern und Jugendlichen während der Sommerzeit? Ein „Problem“ das jedes Jahr auf das Neue akut wird. Im Ahrntal wurde eine Lösung gefunden. Bei ausgewählten sozialen und öffentlichen Institutionen können Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren arbeiten. Dafür bekommen sie nicht etwa Geld, sondern Punkte. Die wiederum können sie bei ausgewählten Betrieben eintauschen. Ein Kreislauf, der seit mittlerweile fünf Jahren erfolgreich funktioniert.

 Echo

links: Ein Echo-Mitglied beim Anstreichen eines Zaunes
rechts: Eine Echo-Teilnehmerin beim Mithelfen in der Bibliothek. 

Immer das Gleiche. Jeden Sommer machen sich Eltern verrückt, weil sie ihre Kinder nicht beaufsichtigt wissen. Also irgendwo „unterbringen“, wo sie während der schulischen Sommerpause beschäftigt sind. Wenn die Beschäftigung dann auch noch erfüllend und sinnvoll ist, dann wäre das die Krönung des Ganzen. Dieses Problem wurde auch an die Verantwortlichen des Jugendzentrums „Loop“ in Sand und „Aggregat“ in Steinhaus herangetragen. Die jungen Leute haben sich an einen Tisch gesetzt, ihre Köpfe rauchen lassen und Ideen gesammelt. Am Ende kam „echo“ heraus, wobei Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren einer sinnvollen Sommerbeschäftigung nachgehen können. Das war vor fünf Jahren! Mittlerweile ist das Projekt den Kinderschuhen entwachsen und erfreut sich großer Beliebtheit, wie der PZ allgemein bestätigt wurde. Eine Erfolgsstory, wie sie im Buche steht. 

 

Rege Beteiligung

Denn mittlerweile konnten viele Partner ins Boot geholt werden. Neben den örtlichen Tourismusvereinen, sind das die Jugendvereine selbst, aber auch die Gemeinden, die öffentlichen Bibliotheken des Tales, Recyclinghof, Burg Taufers, die Naturparkhäuser der Gegend, die geschützte Werkstatt in Mühlen, der Weltladen Taufers, das Altersheim in St. Johann und sogar das Schulsprengel von Sand unterstützt die Aktion. Überall dort können die jungen Leute verschiedene einfache Tätigkeiten verrichten.  Die Jugendlichen machen etwas für das Allgemeinwohl und verdienen sich dabei auch eine kleine Anerkennung. Mit diesem Projekt wird den Jugendlichen aber auch vermittelt, dass nicht alles einfach selbstverständlich ist. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass Jugendliche die sozialen Einrichtungen im Tauferer- und Ahrntal besser kennenlernen und somit Kontakte knüpfen können. „Außerdem wird die Selbstständigkeit und Verantwortung der Jugendlichen gefördert“, so Jugendarbeiterin Kathrin Elzenbaumer.

 

Punkte statt Geld

Es gibt aber kein Geld dafür. Vielmehr werden mit jedem Arbeitsmodul Punkte gesammelt. Diese Punkte können dann in den beiden Jugendzentren Loop und Aggregat in Gutscheine umgetauscht werden. Es gibt Gutscheine für Handywertkarten, Tageskarten in einem Skigebiet, für eine Pizza, für ein Essen, einen großen Eisbecher und vieles mehr. Verschiedene Betriebe unterstützen die Aktion und leisten somit einen überaus nützlichen Beitrag für die Allgemeinheit. 

Den Organisatoren ist aber auch daran gelegen, zugkräftige Unternehmen mit dabei zu haben, damit das Interesse der Jugendlichen weiterhin hoch bleibt. Diesbezüglich ist anzumerken, dass die Bereitschaft der Betriebe durchwegs hoch ist. „Wir haben eine ganze Reihe an verständnisvollen Betriebschefs gefunden, die uns bereitwillig unterstützen“, freut sich Elzenbaumer.  

Das Projekt, das auf insgesamt 80 Personen ausgelegt ist, verschlingt aber dennoch viel Zeit und noch mehr Geld. Um das abzufedern, gibt es Beiträge von den Gemeinden Sand in Taufers, Ahrntal, Mühlwald und Prettau, sowie dem Amt für Jugendarbeit und dem Sprengelbeirat. „Diesen gebührt unser größter Dank“, so Elzenbaumer. 

rewe

 

 

 

 

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