Mit einem alten Kommandanten-Helm, den Franz Josef Mairhofer einem Nachbarn vor 35 Jahren abkaufte, fing alles an. Er wurde zum leidenschaftlichen Sammler von Feuerwehrhelmen, gründete einen eigenen Verein und richtet seit 20 Jahren internationale Sammlertreffen in Gais aus. Vor kurzem wurde sogar ein Doppeljubiläum gefeiert. PZ-Mitarbeiterin Michi Huber mischte sich unter die Ehrengäste. 

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Franz Josef Mairhofer ist Hotelchef, Koch und leidenschaftlicher Feuerwehrhelm-Sammler.      

Der Anblick ist überwältigend: Kunstvoll verzierte Messinghelme aus dem Habsburgerreich, eine Vielzahl von Helmen aus der k.u.k.-Monarchie, Sammlerstücke aus Pappe, Leder, Messing, Stahl oder Kunststoff, Helme aus der ganzen Welt. Über 700 prachtvolle Stücke hat der rührige Franz Josef Mairhofer mittlerweile in seinem Hotel – selbstredend in einem eigenen Museumsbereich auf 200 Quadratmetern Fläche - ausgestellt. Ihm wurde die Leidenschaft für die Feuerwehr und allem was damit zusammenhängt wohl in die Wiege gelegt. Bereits sein Großvater Franz war von 1902 bis 1924 Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr von Gais. Der Vater von Franz Josef war ebenfalls 40 Jahre lang bei der Feuerwehr. Und der Sohnemann – die Rede geht vom Franz – ist natürlich auch begeisterter Feuerwehrmann. 

Und er sammelt Feuerwehrhelme. Seit über 30 Jahren. 700 Stück sind es mittlerweile. Dazu noch über 1.000 Ärmelabzeichen, Uniformen, Medaillen, Mützen, Feuerwehrsäbel, Pumpen, Urkunden und sogar eine eigene Feuerwehr-Sturmglocke mit dem klangvollen Namen „Sturmia Nominor“, die eigens zur Eröffnung des Museums vor exakt 10 Jahren gegossen wurde. Sie ist ein Unikat. 

 

Doppel-Jubiläum

Sie kamen aus ganz Europa, Russland und auch schon aus Miami. Sie alle verbindet eines: Sie sind begeisterte Sammler von Feuerwehrartikeln. Der eine sammelt Ausstattungsstücke der Feuerwehr, der andere Uniformen und Abzeichen, der eine alte Wasserpumpen und Feuerlöscher, der nächste Modelle von Feuerwehrfahrzeugen. Manche Besucher waren jung, andere älter, alleine oder mit der ganzen Familie angereist. Doch eins hatten alle gemeinsam: ihre Sammler-Leidenschaft und sie kamen zum Franz nach Gais. Und zwar anlässlich des 10jährigen Feuerwehrmuseums. Und ganz nebenbei wurden auch auf das seit 20 Jahren stattfindende Feuerwehrhelmsammlertreffen angestoßen. Das Treffen richtete Mairhofer alle zwei Jahre aus und heuer waren gleich 70 Sammler und Aussteller in Gais mit dabei. Sie alle boten ihre schmucken Sammlerstücke zum Verkauf und Tausch an. 

 

Sammeln ist pure Leidenschaft

Das Sammlertreffen in Gais war jedenfalls eine Augenweide. Rund 1.000 Helme aus aller Welt und allen Epochen reihten sich auf den Tauschtischen vor dem Hotel Burgfrieden Krempe an Krempe. Auffallend war die Diversität. „Einheitlichkeit gab es bei den Feuerwehren früher ja nicht. Jede Wehr hat sich ihre eigenen Helme angeschafft. Vorbild war in den meisten Ländern das Militär “, erklärte ein Aussteller, der mit über 40 Helmen im Gebäck angereist war. Die Vielfalt war jedenfalls enorm. 

Bei diesem Treffen ging es aber um mehr als die Jagd nach dem nächsten Fundstück für die eigene Sammlung.

Hier wurden Schätze präsentiert, da wurde gefeilscht, bewundert, begutachtet, Unikate wechselten den Besitzer und „oft entstanden Freundschaften für das ganze Leben“, so Mairhofer. Und seine Augen funkelten wieder um die Wette. Dem Mann ist die Begeisterung ins Gesicht geschrieben. 

 

Sammlertreffen

Vor 20 Jahren wurde übrigens das internationale Sammlertreffen geboren. Mairhofer und zwei Sammlerkollegen aus Stuttgart und Wien redeten in geselliger Runde über Gott und die Welt, als plötzlich die Idee aufkam, doch regelmäßig ein Treffen zu organisieren. Mairhofer war sofort Feuer und Flamme und er bekam auch gleich den Job als OK-Chef auf die Backe gedrückt.  Und so organisiert er seit 20 Jahren alle zwei Jahre das Feuerwehrhelmsammlertreffen in seinem Haus. Die Vorbereitungen dazu nehmen zirka ein Jahr in Anspruch. Einladungen müssen geschrieben, die Räume und Strukturen vorbereitet werden. Mairhofer fährt auch in der ganzen Welt herum, trifft sich mit Gleichgesinnten, um Kontakte zu knüpfen. Das sei ganz besonders wichtig.  

„A win nett reden, Erfohrungen austauschn und awin Fochsimpeln isch für mi als Sommler immer spannend. Man tauscht Erfahrungen aus und es werd viel und longe gired“ schwärmt er. Auf die Frage wie er zu all den Helmen im hauseigenen Museum gekommen ist, verrät er, dass eigentlich alles vor 35 Jahren mit einem Südtiroler Kommandanten-Helm begonnen hat. Später folgten Kontakte zu Tauschpartnern für Feuerwehrhelme. „Dann ging eigentlich alles Schlag auf Schlag“, erläuterte er. Die Sammlung wurde immer größer. 

Hinter jedem Helm steckt aber auch eine Geschichte. Mairhofer sammelt was ihm gefällt und was ihm etwas bedeutet. Und der Franz kann viel und lange erzählen. Denn alle Museumstücke sind ein Stück gelebter Geschichte. 

mh

 

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