Nadelstreif und hohes Prestige im Licht der Eitelkeiten, das nur mehr von der Höhe der Bezüge übertroffen wird - sehen so Betrüger aus? Ja, Steuerbetrüger. Die großen und so erfolgreichen Konzerne mit den Marken, die alle kennen und kaufen, entziehen dem Fiskus der G-20-Staaten zwischen 500 und 700 Milliarden Dollar an Steuern.

Schwarzgeld

Foto: dpa

Wäre Südtirol ein Konzern, könnten wir Steuern sparen. Dazu verkaufen wir einfach die Südtirol-Dachmarke an eine von uns flugs gegründete Firmen in den Niederlanden oder Irland. Die braucht dort nur einen Postkasten. Und dann stellt diese Firma an uns selbst und unsere „Partner” eine Rechnung für die Nutzung der Südtirol-Marke, in etwa in Höhe des Gewinns, den wir machen. Wir zahlen an diese Firma und schon ist unser Gewinn nur mehr mit der Lupe zu finden. In den Niederlanden oder Irland besteuern wir die Einnahmen mit ein paar Prozent und freuen uns über die florierende Auslandstochter. So reduzieren wir den Gewinn in Italien und kommen zu „sauberem“ Geld.  

 

Alle unter einer Decke 

Dies ist nur eine Variante, um die Steuerleistung "zu optimieren", wie man euphemistisch in Krawattenkreisen zu sagen pflegt. Und ganze Staaten spielen mit. Die Steuerparadiese hängen eng mit den Finanzzentren in London und New York zusammen und könnten ohne den Schutz der britischen oder amerikanischen Regierungen nicht bestehen. Das kleine Luxemburg will in der internationalen Finanzwelt mitmischen und hilft Konzernen bei komplexen finanztech nischen Konstruktionen, die nur den Zweck haben, Steuern zu umgehen. 

Die Konzernlenker finden in der Politik willige Helfer. Aktuell kämpft beispielsweise der Vorsitzende der EU-Kommission Jean Claude Juncker um seinen Ruf: Während seiner Zeit als Ministerpräsident von Luxemburg kam es zu solchen dubiosen Konstruktionen. Juncker will davon nichts gewusst haben.  Wir wissen, dass das nicht sein kann: Luxemburg hat grade einmal 10 Prozent mehr Einwohner als Südtirol - und da fließen Informationen normalerweise schnell und umfassend…Der Eindruck, dass hier willfährige Politiker gerne auf die Interessen der Konzerne eingehen, lässt sich nicht so ohne weiteres abschütteln. Diese Kumpanei lässt Zweifel an der Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftssystems aufkommen. Denn das Gemeinwohl wird dabei oft mit Füßen getreten. Weitere Informationen: www.zigorimedia.
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Von Markus Lobis

 

 

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