Zweistellige Zuwachszahlen, sei es bei den Ankünften (+15 Prozent ) oder den Nächtigungen (+11 Prozent) erklären die positive Stimmung bei der Generalversammlung des Tourismusvereins Ahrntal. Präsident Michael Zimmerhofer lobte den Einsatz der Tourismustreibenden. Allerdings gibt es in Prettau einige Probleme. Noch einiges zu tun gibt es auch beim Radwegenetz.
Das Ahrntal ist wirtschaftlich durchwegs vielfältig, lebt in der Hauptsache aber vom Tourismus. Am Speikboden bräuchte es aber dringend einen neuen Speichersee. rewe
Die Ahrntaler Tourismustreibenden strotzen vor Selbstbewusstsein. Das ist laut Vereinspräsident Michael Zimmerhofer auch gerechtfertigt. „Das Ahrntal wird allgemein positiv wahrgenommen. Das machen die jüngsten Zahlen deutlich“, ist er überzeugt.
Er erläuterte in seinem Referat auch die immense Wichtigkeit des digitalen Zeitalters und die daraus entstehenden Möglichkeiten. In einer immer schnelleren Welt hat die Sichtbarkeit im Netz große Priorität. Eine Studie auf dem deutschen Markt zeigt auf, dass die Urlaubswilligen in einer großen Prozentzahl mittlerweile die Buchungen online vornehmen. Noch mehr holen sich die Informationen über ihren Traumurlaub aus dem weltweiten Netz. „Daher ist eine gut gemachte und aktualisierte Homepage der Betriebe ein absolutes Muss“, so Zimmerhofer. Es gebe neue Medien, neue Programme, die Betriebe müssten Präsenz im Internet aufweisen. „Wir müssen ein gesundes Selbstbewusstsein zeigen, und das Produkt „Urlaub“ so verkaufen, wie wir es selber buchen würden“, bringt es der Chef auf den Punkt.
Radtourismus floriert
Im Rahmen der Hauptversammlung der Ahrntaler Hoteliere wurde auch ein Blick in die Zukunft geworfen. Besonders die kommende Sommersaison rückte dabei im Fokus. Dabei ist vor allem eines auffallend: Der Radtourismus wird immer wichtiger. Auch für das Tauferer- und Ahrntal. Das wiederum stellt die Gemeindeverwaltungen vor neue Herausforderungen. Zimmerhofer bat dann auch den Ahrntaler Bürgermeister Helmuth Klammer, sich dafür einzusetzen, dass „beim Fahrradnetz endlich eine tragbare Lösung gefunden wird“. Auch sollte die Beschilderung einheitlich und klar sein. Als Vorbild wurde der Vinschgau genannt. Der Präsident erläuterte auch die weitläufige Tätigkeit des Tourismusvereins und rechtfertigte zum Schluss die eingeforderten Beiträge der Mitglieder.
Freud und Leid
Beide Skigebiete – Klausberg und Speikboden – hatten ihre Vertreter geschickt. Herbert Steger von der Klausberg AG wartete mit positiven Berichten auf, sei es über den Bau der neuen Umlaufbahn, Verbreiterung der Wege im Skigebiet, oder den Bau einer neuen Piste im Bereich der Talstation. Ein Ziel für die kommenden Jahre sei es auch, die Beschneiungsanlagen so auszubauen, dass das gesamte Skigebiet innerhalb von sieben Tagen eingeschneit werden kann.
Kollege Gottfried Beikircher vom Skigebiet Speikboden musste heuer aufgrund der misslichen Schneelage und dem fehlenden Speichersee hingegen große Einbußen verschmerzen. Deswegen sei es absolut wichtig, das geplante Speicherbecken endlich zu realisieren, damit bei Bedarf genügend Wasser für eine komplette technische Beschneiung der Pisten zur Verfügung steht. „Das ist für uns enorm wichtig“, so Beikircher.
Prettau hat Probleme
Bürgermeister Helmuth Klammer rief dazu auf, den Namen „Ahrntal“ weiterhin zu stärken und mit Stolz die positiven Zahlen zu reflektieren. Die Möglichkeit, EU-Gelder für verschiedene Projekte zu akquirieren sei hingegen eine Aufgabe für die Zukunft und dürfe nicht außer Acht gelassen werden, wie er meinte.
Schwierigkeiten in touristischer Hinsicht gibt es dagegen in der Gemeinde Prettau, wie vom dortigen Bürgermeister Robert Steger aufgezeigt wurde. Die Nächtigungszahlen in Prettau haben sich in den letzten 20 Jahren halbiert. Ein gewaltiger Aderlass, der sich natürlich negativ auf die dörfliche Entwicklung niederschlägt. Daher seien neue Impulse dringend notwendig. Die Pilotstudie über den Klimastollen soll neben anderen Initiativen neuen Schwung bringen und die Wirtschaft wieder ankurbeln. Hermann Plankensteiner, der Betreiber einer Pension in Prettau, appellierte an die Führung des Tourismusvereins, alles daran zu setzen, um die Gelder der Kurtaxe in den Dörfern zu belassen. Er bat um Hilfe, die Ressourcen der Urlaubsdestination Prettau und Kasern besser zu nutzen. „Das Potential im Talschluss ist riesig und wird zur Zeit zu wenig genutzt“, ist er überzeugt.
mg
Holidaypass und Ehrungen
Der Holidaypass wird im „Toul“ gut genutzt. Davon wusste Stefan Auer zu berichten. Er appellierte an die Anwesenden, den eingeschlagenen Weg mutig weiterzugehen und die positiven Ergebnisse auszubauen.
Im Anschluss wurde die Mitarbeiterin des Tourismusbüros in Steinhaus Monika Platter-Innerhofer für ihre 25jährige Tätigkeit geehrt, ebenso Otmar Zimmerhofer für 25 Jahre Mitglied des Tourismusvereins. Gleichzeitig wurde ihm auch zur Auszeichnung zum besten Hotel in der Region laut Bewertungen über Trivago gratuliert.
mg