Kaum jemand hätte es für möglich gehalten: Aber trotz anfänglichem Schneemangel haben die Pustertaler Skigebiete durchwegs Rekordzahlen geschrieben. Am Klausberg registrierte man sogar das beste Jahr seit dem Bestehen. Einen neuen Umsatzrekord meldete auch der Kronplatz. Ein Umsatzplus von 45 Prozent wurde auch im Hochpustertal registriert.
Franz Senfter wurde erneut zum Präsidenten der Drei Zinnen AG bestimmt. Foto: Chr. Tschurtschenthaler
Schnee und Geld – das gehört bei den Skigebieten unweigerlich zusammen. Davon hängt aber letztlich die gesamte Wirtschaft ab. Ein Kreislauf. Nirgends sonst wird das so deutlich, wie bei den alpinsportlichen Anlagen. So haben im letzten Jahr die Gesellschaften rund um den Skiberg Nummer eins im Lande, dem Kronplatz, wieder viel Geld investiert, um das Angebot technologisch auf dem letzten Stand zu bringen. Die neue Kabinenbahn Belvedere, die Verbreiterung der Piste Alpen, die Pistenvariante Ried und der neue Skiverleih samt Skidepot Miara, um nur die Wichtigsten zu nennen. Zudem wurden die Geiselsberger Hütte, die Ücia Gran Fodà und die Hütte Pizzastop neu gebaut. Die Corones Hütte wurde hingegen erweitert.
Das alles hat sich ausgezahlt, wie PR-Chef Andrea Del Frari nach Saisonsende mit Feuer in den Augen vermeldete. „Der Kronplatz schließt gegenüber der Vorjahressaison mit einem Umsatzplus von fast neun Prozent ab“, so Del Frari. Und das trotz Wetterkapriolen. Aber trotz Schneemangel zu Beginn der Saison konnte dank modernster Beschneiungstechnik das Skikarrussel termingerecht in Bewegung gesetzt werden. Der Winter selbst war dann von vielen schönen Wochenenden gezeichnet, was sich entsprechend positiv ausgewirkt hat. So konnte im gesamten Kronplatzgebiet die Zahl der Skifahrertage (Ersteintritte) um 8,32% und die Anzahl der verkauften Skipässe um 8,02 % gesteigert werden.
Skiarena Klausberg überragend
Eine überaus erfolgreiche Wintersaison gibt es auch von der Skiarena Klausberg zu melden. Die Klausberger blicken sogar auf einen Rekordwinter zurück. So konnte die Klausberg AG, die bereits sehr guten Wintersaisonen der vergangenen Jahre noch einmal toppen. Ein sattes Umsatzplus von zehn Prozent wurde registriert.
Die Gründe liegen auf der Hand: Dank der sehr guten Schneeanlage konnte die Wintersaison bereits am vierten Dezember 2015 eröffnet werden. Die Talabfahrt der K2 war schon am ersten Tag bis ins Tal perfekt hergerichtet. Obwohl sich das Wetter mitunter recht launisch zeigte, konnten den Gästen dank guter Beschneiungstechnik die ganze Saison über sehr gute Pistenverhältnisse geboten werden.
Doch die Klausberger wollen noch mehr. Sie verfolgen ein ehrgeiziges Ziel. Die Wintersaison war gerade einen Tag beendet (10.04.2016), als schon die Bagger auffuhren. Denn bereits am 11. April wurde mit dem Abbau der 6er-Gondel begonnen. Dort soll mit einer modernen 10er-Gondel der neue K-Express entstehen. Dank eines absolut straffen Zeitplans soll die neue Aufstiegsanlage bereits am neunten Juli eröffnet werden. Und zwar heuer! Am 29. April war einer der größter Transporthubschrauber, der Kamov K32K10, im Ahrntal, um die Stützen für den neuen K-Express in die Höhe zu transportieren. Ein wahres Spektakel. Und im ganzen Tal deutlich zu hören!
Im unteren Teil der Talabfahrt soll darüber hinaus eine neue, anspruchsvollere Variante eingebaut werden. Die Arbeiten laufen ebenfalls nach Plan. Des Weiteren wird die bestehende Talabfahrt verbreitert und somit qualitativ aufgewertet. Da sich die Skiarena Klausberg als Familienskigebiet und Ganzjahresdestination weiter entwickeln will, sind noch für heuer einige zusätzliche Investitionen für den Sommer und Winter geplant. Man darf also gespannt sein.
„Sextner Dolomiten AG“ wird „Drei Zinnen AG“
Auf der heurigen Jahreshauptversammlung der Sextner Dolomiten AG war ebenfalls eine große Aufbruchsstimmung zu verzeichnen. So wurde das Unternehmen in „Drei Zinnen AG“ umbenannt. Damit wurde eine lange Diskussion – vor allem rund um den Namen „Drei Zinnen“ – abgeschlossen. Einstimmig beschlossen wurden auch die Skiverbindungen nach Sillian und nach Padola/Comelico. Damit sollen letztlich rund 140 Pistenkilometer zur Verfügung stehen. Nun sollen die Gespräche mit den Grundeigentümern gesucht werden.
Positives gibt es auch bei den Geschäftszahlen 2015 zu vermelden. „Bereits nach den ersten beiden Wintern hat die neue Skiverbindung Helm-Rotwand ein 45%iges Umsatzplus eingefahren“, brachte es Direktor Mark Winkler auf den Punkt. Die Investition trage sich damit schon nach dem zweiten Geschäftsjahr selbst. „Die Umsätze liegen sogar rund neun Prozent über dem Businessplan“, so Winkler. Auch in den Sommermonaten konnte durch die neue “Drei Zinnen-Bahn“ ein sattes Umsatzplus eingefahren werden. Letztlich schlagen sich diese Entwicklungen auch in den Nächtigungszahlen nieder. Über ein Plus von 12 Prozent darf sich das Hochpustertal nach diesem Winter freuen.
Übrigens wurde im Laufe der Vollversammlung auch der Verwaltungsrat neu bestimmt. Dabei wurde Franz Senfter als Präsident eindrucksvoll bestätigt. Alles andere wäre auch eine echte Überraschung gewesen. Im Verwaltungsrat sitzen weiters Kurt Holzer, Walter Holzer, Alfred Prenn (als Tourismusreferent der Gemeinde Sexten) und Mark Winkler (als Geschäftsführer). Neu im Verwaltungsrat sitzen Simone Wasserer (Vizeübrgermeisterin von Innichen) und Dieter Wurmböck (Präsident Tourismusverband Hochpustertal und Tourismusverein Innichen).
rewe