Der Südtiroler Fleckviehzuchtverband feiert heuer sein 50. Bestandsjubiläum. Mit einer großen Leistungsschau in St. Lorenzen (Samstag, zweiter Mai). Der Verband erfreut sich immer steigender Beliebtheit. Das Fleckvieh hat sich mit über 41.000 Tieren zur stärksten Population im Land entwickelt. Knapp die Hälfte der Mitglieder stammt aus dem Pustertal. 

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Imposantes Tier in einer imposanten Naturlandschaft… Die Fleckviehrasse ist stark.               Luca Nolli

Der Fleckviehzuchtverband ist eine Macht. Sowohl die Anzahl der Mitglieder als auch der sogenannten Kontrollkühe sind im Steigen begriffen (siehe Diagramm). Derzeit kann der Verband auf 2.650 Mitglieder zählen, wobei exakt 1.211 aus dem Pustertal kommen. Wenn man sich dann die Tiere genauer anschaut, dann ist das Pustertal überall vorne dabei. Überhaupt kommen die besten Kühe mehrheitlich aus dem grünen Tal. Von den 50 Tieren mit den besten Herdendurchschnitten Südtirols (Milchleistung, Fett- und Eiweißgehalt) stehen 32 in Pustertaler Ställen. Eine stolze Zahl! Das wurde auch anlässlich der kürzlich erfolgten Vollversammlung in Kiens mit großer Genugtuung festgestellt. 
Die Kühe mit den höchsten Milchmengen stammen ebenfalls aus dem Pustertal. Und zwar in allen Kategorien. So hat der Plattnerbauer Jakob Wolfsgruber aus Kiens sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweitmelkenden wahre Prachtexemplare im Stall stehen. Bei den Drittmelkenden steht hingegen der Schüsselerbauer aus Welsberg, Heinrich Plankensteiner, mit seiner „Falke“ an erster Stelle. Bei den Viert- und Mehrmelkenden ist mit Jakob Gartner (Oberachrain im Ahrntal) dagegen ein Tölderer das Maß der Dinge. 

 

Starke Entwicklung

Der Fleckviehzuchtverband hat sich stark entwickelt. Besonders in den letzten Jahren. Nicht ohne Grund: Das Fleckvieh hat sich in den letzten Jahren zur stärksten Population in Südtirol entwickelt. 
Zum Stichdatum 31. Dezember 2014 wurden exakt 41.386 dieser Tiere gehalten, was mit 31 Prozent dem ersten Platz der Südtiroler Hauptrassen gleichkommt. 15.509 Kühe, 13.250 Jungtiere und 22 sogenannte Natursprungtiere machen den Herdebuchbestand aus. Wenn man sich die Ausbreitung der Hedebuch-Kühe anschaut, dann ist das Pustertal mit knapp 52 Prozent (das sind 8.027 Kühe) weit an erster Stelle. Und die Tendenz ist nach wie vor steigend, was für die gute Zucht- und Verbandstätigkeit spricht. Das wurde auch anhand der Versteigerungszahlen registriert. So gab es im abgelaufenen Jahr durchwegs konstante Auftriebszahlen. Allerdings mussten kleine Preisrückgänge hingenommen werden. Und zwar in allen Klassen. Dafür ist der Verkauf in den Nachbarprovinzen mehr als zufriedenstellend, wie Herbst anmerkte.     

 

Jubiläumsschau 

Anlässlich des 50jährigen Bestandsjubiläums soll mit einer großen Leistungsschau am Samstag, den zweiten Mai die Wichtigkeit der gediegenen Zuchttätigkeit hervorgestrichen werden. In bzw. hinter der Versteigerungsanlage von St. Lorenzen sollen die 100 schönsten Tiere, zum Großteil Kühe, präsentiert werden. Alle sind dazu herzlich eingeladen. Die Jubiläumsschau ist laut Direktor Dieter Herbst ein wichtiger Termin, um „einheimischem und auswärtigem Publikum den Entwicklungsstand der Fleckviehrasse vorzuführen“. 
Stark eingebunden werden dabei auch die Jungzüchter, die ein eigenes Zelt errichten und mit Speis und Trank sicher nicht geizen werden. Überhaupt ist die gesamte Veranstaltung unterdacht, sodass auch bei widrigen Witterungsbedingungen Schutz vor Wind, Kälte und Wetter gegeben ist. Insofern steht einem Besuch bei der Jubiläumsschau nicht im Wege.     

 

Gegenrechnung  

Immer wieder wird über die Zusammenlegung der Südtiroler Viehzuchtverbände gesprochen. Der Fleckviehzuchtverband gehört im Land zu den „big playern“, zählt also zu den größten Zuchtverbänden. Sowohl Landesrat Arnold Schuler als auch sein Vorgänger Hans Berger haben die Forderung nach Zusammenlegung immer wieder vehement ins Feld geführt. Die Verbände haben sich mittlerweile auch tatsächlich mehrfach getroffen, um eine gemeinsame Marschroute auszuloten. Die wurde nun offenbar gefunden, wie die PZ in Erfahrung bringen konnte. Dabei sollen auch bereits die größten Hürden aus dem Weg geräumt worden sein. So werden erste Dienste bereits gemeinsam angeboten. Darüber hinaus wird beim Personal abgebaut, indem Pensionisten nicht mehr ersetzt werden. Doch an der Zusammenlegung der EDV-Strukturen hapert es. Das kostet Geld. Mächtig viel Geld! Rechnet man die anderen Kosten für die Zusammenführung der verschiedenen Verbandsstrukturen dazu, dann wird es richtig teuer. Von Millionenbeträgen ist die Rede. Diese Ausgaben müsste das Land stemmen. Das wurde von den Beamten und Politikern aber nicht berücksichtigt. Was wiederum dazu führt, dass die einst forsche Forderung nach Zusammenschlüssen mittlerweile mit weitaus weniger Elan eingefordert wird. Verkehrte Welt!

 

Neuwahlen  

Die Neuwahlen des Landesvorstandes des Fleckviehzuchtverbandes haben im Grunde die Bestätigung des bisherigen Ausschusses gebracht. Das Pustertal ist mit Vizelandesobmann Michael Trayer (St. Georgen), Vorstandsmitglied Reinhard Stabinger (Niederdorf), Vorstandsmitglied Robert Ausserhofer (Aufhofen) und dem Vorstandsmitglied sowie Kontrollausschussmitglied Walter Gartner (St. Jakob/Ahrntal) stark vertreten. Das Gremium wird für drei Jahre bestimmt. Im Zuge der Wahlversammlung wurde Albert Geiregger mit einem Geschenk bedacht. Er wirkte drei Perioden lang als Rechnungsprüfer beim Fleckviehzuchtverband.             

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