Mit Herbst dieses Jahres ziehen der Tourismusverein St. Vigil in Enneberg und der Tourismusverein St. Martin in Thurn  durch den Zusammenschluss der beiden Vereine endgültig an ein- und demselben Strang.  Die Gebietsangliederung soll Ressourcen bündeln und Fixkosten senken. 

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Die beiden Tourismusorganisationen von St. Vigil und St. Martin wollen künftig an einem Strang ziehen.    rewe

Die Idee stand bereits länger schon im Raum. In den vergangenen Jahren haben beide Tourismusvereine des Öfteren eng zusammengearbeitet und mehrere Projekte gemeinsam umgesetzt. So wurden beispielsweise wichtige Drucksorten zur Bewerbung der beiden beliebten Gadertaler Tourismusdestinationen, wie das Unterkunftsverzeichnis oder die Sommer- und Winter-Info-Hefte, gemeinsam herausgegeben. Der Sinn dieser Zweckgemeinschaft lag in einer Optimierung der Vermarktung und hatte finanzielle Hintergründe. In zwei kürzlich einberufenen Sitzungen haben die beiden Tourismusvereine nach einer entsprechenden Vorlaufzeit nun beschlossen, Nägel mit Köpfen zu machen. In der Vollversammlung des Tourismusvereins St. Martin lautete einer der Tagesordnungspunkte dementsprechend „Auflösung des Vereins“. Dem gegenübergestellt entschied St. Vigil seinerseits in einer außerordentlichen Vollversammlung über die Satzungsänderung zur Erweiterung des Kompetenzgebietes. Die gesetzlichen Weichen sind somit gestellt, nun gilt es die Umsetzung zu verwirklichen.  Dazu benötigt es einen Antrag von Seiten der Mitglieder des Tourismusvereins St. Martin um Aufnahme beim Tourismusverein St. Vigil, über welchen der St. Vigiler Vorstand  unter Präsident Werner Call entscheiden wird. Was natürlich eine Gebietsangliederung  beträchtlich erleichtert, ist die Tatsache, dass beide Tourismusvereine schuldenfrei sind, wie Werner Call und die Präsidentin des Tourismusvereins St. Martin, Edith Prosch, untermauern.  

 

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Tourismusdirektor Martin Resch: "Dank der Fusion wollen wir das ladinische Gebiet im Kronplatz-Gefüge stärken."

 

Große Einsparungen

Der effektive Zusammenschluss ist nun für  Herbst 2015 geplant. Aber beide Parteien sind sich jetzt schon der Vorteile dieser Gebietsangliederung sicher. Zum einen sollen, wie bereits in den vorhergehenden gemeinsamen Projekten erprobt, Fix-Kosten reduziert werden. Zum anderen strebt die Fusionierung das Ziel an, das ladinische Gebiet in der Ferienregion Kronplatz zu stärken. Auch im künftigen Namen spiegelt sich der somit neu entstandene Tourismusverein wieder. Unter der Bezeichnung „INFO San Vigilio San Martin“ legt der neue Tourismusverein beachtliche Zahlen vor. Gemeinsam verbuchen die beiden bisherigen Tourismusvereine künftig über 350 Mitgliedsbetriebe  und zirka 680.000 Nächtigungen auf ihr Konto und verwalten ein Umsatzvolumen von rund 1,4 Mio Euro. 

 

Lokales bleibt bestehen

Der Direktor des Tourismusvereins St. Vigil, Martin Resch, zeigte auf, dass es sich beim Zusammenschluss in erster Linie um einen administrativen Vorgang handelt. Das bedeutet, dass Anfragen, Anträge und ähnliches künftig zentral verwaltet werden. Die Organisation betreffend Veranstaltungen und Ortsverschönerung vor Ort in St.  Martin obliegt auch in Zukunft nicht den Nachbarn in St. Vigil, sondern wird einer voraussichtlich zehnköpfigen Ortsgruppe anvertraut. Diese werde seitens des Tourismusvereins „INFO San Vigilio San Martin“ mit einem eigenen Budget ausgestattet, das sich aus diversen Einnahmen zusammensetzt. Dazu gehören außerordentliche  Beiträge des Landes sowie zweckgebundene Beiträge durch Institutionen und Körperschaften betreffend Projekte, die sich auf das Gemeindegebiet  St. Martin in Thurn beziehen, ordentliche und außerordentliche Beiträge der Gemeinde für übernommene Dienstleistungen und Einnahmen durch die Aufenthaltsabgabe der Zweitwohnungen. 

 

Voll im Trend?

Dass die Gadertaler Touristiker mit ihrem Zusammenschluss voll im Trend liegen und eine Vorreiterrolle einnehmen, steht außer Frage. Südtirol strebe künftig Zusammenarbeiten und Gebietsangliederungen verstärkt an, unterstreichen die Verantwortlichen in St. Vigil und St. Martin. 

Die beiden bisherigen Vorstände sind sich sicher, dass Synergien und die touristische Bewerbung besser genutzt beziehungsweise umgesetzt werden können. Dass sich die Rechnung aufgeht, darin besteht intern auch gar kein Zweifel. Es gibt auch schon entsprechende Berechnungen. Auch in Bezug auf die Kooperation gibt es keine Berühungsängste. „Im Zuge der bisherigen Zusammenarbeit hatten wir alle genügend Möglichkeiten, uns kennen zu lernen, und wir hoffen natürlich, dass wir auch künftig weiterhin so gut zusammen agieren“, so Martin Resch. 

Judith Steinmair 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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