„Idee a San Vigilio“ - unter diesem Titel organisiert der Tourismusverein St. Vigil in Enneberg mit Unterstützung der Europäischen Kommission seit nunmehr acht Jahren eine Veranstaltungsreihe in italienischer Sprache, in deren Fokus die Natur steht. Die PZ hat beim Direktor des Tourismusvereins Martin Resch nachgefragt und im Zuge dessen mit ihm ganz allgemein über die aktuelle Sommersaison gesprochen.
Tourismushochburg St. Vigil in Enneberg: Für den Monat August sind durchwegs noch Betten frei. rewe
Das Thema der diesjährigen „Talkshow“, wie die Veranstalter die Abende benennen, stand unter dem Motto „Wir, die Umwelt und Europa - Die Zukunft ist heute“. Auch in diesem Jahr waren wiederum namhafte Persönlichkeiten aus den Bereichen Berg, Sport und Medienlandschaft, vor allem aus dem italienischen Sprachraum, als Diskussionsteilnehmer mit von der Partie.
Direktor Martin Resch rewe
PZ: Herr Resch, welche Idee steckt hinter der Veranstaltung?
Martin Resch: Der Tourismus braucht die Natur, das ist keine Frage! Nachdem wir uns in St. Vigil am Eingang des Naturparks Fanes-Sennes-Prags befinden und vor allem im Sommer auch aus touristischer Sicht sehr gut mit diesem Gebiet arbeiten, wollten wir eine interdisziplinäre Plattform schaffen, um uns mit dem Thema „Natur“ auseinanderzusetzen und auch problematische Aspekte aufzugreifen. Unser Ziel ist es, die Menschen für die Natur zu sensibilisieren: Die Natur soll genossen, gleichzeitig aber auch geschätzt und geschützt werden.
Wer ist das Zielpublikum?
Die Veranstaltung richtet sich nicht nur an Feriengäste, sondern wird auch von den Einheimischen aus allen Schichten sehr gut angenommen. Sind wir vor acht Jahren mit einer relativ überschaubaren Zuschauerzahl von etwa dreißig Leuten gestartet, so ist das Interesse von Jahr zu Jahr sichtlich gewachsen. Mittlerweile sind die Veranstaltungen äußerst gut besucht, gerade wenn wir illustre Teilnehmer wie beispielsweise Reinhold Messner im vergangenen Jahr haben, können wir auch Rekordzahlen verbuchen.
Apropos Rekordzahlen – damit kann man in der laufenden Sommersaison wohl eher nicht aufwarten?
Seit dem Beginn der Wirtschaftskrise im Jahre 2008 ist eine Prognose bezüglich guter oder schlechter Saison im Voraus nicht mehr möglich. Trotz des schönen Wetters ist das Buchungsverhalten im Sommer bis dato eher zurückhaltend. Generell lässt sich sagen, dass es Unterschiede gibt zwischen dem italienischen und dem deutschen Gast, die deutschen Gäste buchen früher, Italiener warten eher gerne ab... hier kann man gar nicht mehr von last minute, sondern schon von last second reden!
Trotzdem arbeitet St. Vigil nach wie vor hauptsächlich mit italienischen Gästen?
Das stimmt. Natürlich gilt es, künftig neue Märkte zu erschließen. In letzter Zeit steigt auch bei unseren Betrieben verstärkt die Bereitschaft mit Tour Operators zusammenzuarbeiten, die bessere Möglichkeiten für eine Aufstockung der Gästeanzahl und auch der Derivationen bieten. Der Nachteil liegt allerdings in den anfallenden Kommissionen. Das Problem ist hierbei, dass es in St. Vigil viele Kleinbetriebe gibt, die zum Teil auch nicht das Know How oder die Ressourcen haben, sich mit den neuen Technologien auseinanderzusetzen. Fest steht aber, dass online-Buchungen die Zukunft sind!
Viele beklagen sich ja, dass noch nicht so viele Gäste im Lande sind, wie sieht also der momentane Verlauf nun tatsächlich aus?
Im Vergleich zum vergangenen Jahr mit dem katastrophalen Schlechtwettersommer ist durchaus ein Zuwachs zu verbuchen, da hat das diesjährige schöne Wetter natürlich seinen Anteil daran. Für den Monat August sind noch Zimmer verfügbar, aber wir hoffen diese auch noch bestmöglich zu füllen. Ganz allgemein ist die Aufenthaltsdauer der Gäste einfach gesunken und der Wochenendtourismus gestiegen; eine Tatsache, die unsere Betriebe vor große Herausforderungen bezüglich Planung, Einteilung des Personals usw. stellt.
Interview: Judith Steinmair
Die Veranstaltungsreihe „Idee a San Vigilio“ gehört nunmehr zum fixen Sommerprogramm von St. Vigil in Enneberg. Unlängst ist im Veranstaltungssaal des Gadertaler Tourismusortes über Sport und Showbusiness diskutiert worden. Im voll besetzten Saal haben sich die ortsansässige Skirennläuferin Manuela Mölgg, der Skistar Kristian Ghedina sowie der zweifache Olympiasieger und sechsfache Weltmeister im Rodel- Einsitzer Armin Zöggeler mit der italienischen Schauspielerin und Buchautorin Lella Costa und dem Direktor der Tageszeitungen „Alto Adige“ und „Trentino“, Alberto Faustini, ausgetauscht. Eröffnet wurde der Abend von Moderator Gianfranco Fabi mit einem Schlagabtausch zwischen Lella Costa und den weiteren Teilnehmern zur Gleichstellung zwischen Mann und Frau in Sport, Politik und Wirtschaft. Mit unterhaltsamen Anekdoten sorgte vor allem der sympathische Kristian Ghedina für eine kurzweilige Unterhaltung auf der Bühne. Die Diskussion wurde durch vielfältige Fragen des Publikums abgeschlossen.
Eingefangen von Michael Mutschlechner
Lella Costa: Würde eher mit Armin Zöggeler auf der Rodel als mit Kristian Ghedina auf den Skiern mitfahren.
Armin Zöggeler: Sein Erfolgsgeheimnis ist die Leidenschaft zum Rodelsport.
Manuela Mölgg: Ob Höhen oder Tiefen - Mölgg konnte in ihrer Karriere immer auf die Unterstützung von Familie und guten Freunden zählen.
Alberto Faustino: Die Südtiroler haben den Belluneser Kristian Ghedina „adoptiert“.
Kristian Ghedina: Hat den ihm zur Seite gestellten Sportpsychologen in den Wind geschossen.