Die Kehrseite der Industriegesellschaft

Riesige Mengen an Kunststoffabfällen belasten den Globus und die Ozeane. Jährlich kommen 10.000.000 Tonnen an Kunststoffabfällen zu den Müll-Inseln dazu, die schon sechs Mal mehr Menge aufweisen, als es in den Ozeanen Plankton gibt. Tiere halten den Müll für Futter und verrecken daran. Das Ökosystem Ozean gerät immer stärker in Gefahr.

Weniger bekannt ist, dass weltweit immer mehr Mikroplastik in Bäche, Seen und Flüsse gelangen. Das sind Partikel im Mikrometer- und Nanometer-Bereich. Weil sie so klein sind, werden sie von Fischen und Wasserlebewesen gefressen und gelangen in die Nahrungskette von Mensch und Tier.

Wie kommen diese Partikel ins Wasser? Ein Teil davon befindet sich in Kosmetika, Zahnpasten, Duschgels und Peeling-Lotionen. Nur in Deutschland werden diesen Produkten jährlich bis zu 500 Tonnen an Mikropartikeln zugesetzt. Auch Textilien emittieren Mikroplastik: Wenn Sie Ihren Fleece-Pulli waschen, gelangen bis zu 2.000 Mikropartikel ins Abwasser, die nicht herausgefiltert werden.

Ein weiterer Teil entsteht durch die Zersetzung von Kunststoff-Treibgut, das durch UV-Licht und die Wasserbewegung versprödet und in immer kleinere Partikel zerfällt. Überall, wo gemessen wird, zeigen sich die Forscher über hohe Anteile von Mikroplastik überrascht. Es gibt Befürchtungen, der Grund des Bodensees könnte zu 40 Prozent von Plastikmüll und Mikroplastik bedeckt sein.

 Das "bisschen" Plastik hat es aber in sich: Die Partikel tragen Umweltgifte in sich, an ihrer Oberfläche binden Mikro-Organismen an und bilden einen Wirkstoff-Film. Die Plastikpartikel sind extrem langlebig und wurden schon in fast allen Lebensmitteln gefunden. Sie lagern sich bei Mensch und Tier im Körpergewebe ab.

 Da Plastik erst seit wenigen Jahrzehnten derart massiv im Einsatz ist, verfügt unser Organismus über keine Abwehrmechanismen. Die schöne neue und bequeme Welt zeigt mehr und mehr ihre Schattenseiten. Weitere Informationen zum Thema: www.zigorimedia.wordpress.com/die-welt-und-wir/