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Pustertaler Zeitung – Die Informationsquelle für das ganze Tal

Die aktuelle Ausgabe der PZ‑Pustertaler Zeitung!

Ausgabe 2025/02
Veröffentlicht: 22. Januar 2025

Aktuelle Themen:

  • Gegen den Fachkräftemangel: Gezielte Stärkung der Willkommenskultur
  • Jahresrückblick: Des Bürgermeisters To-do-Liste für Bruneck
  • Radio Holiday-Hockey-Night: Ein tolles Erlebnis
  • Astrid Marsoner: „Wir müssen lernen, Dinge einfach neu zu denken“
  • Sonderthema: Schulen, Aus- und Weiterbildung

Kommentar _ Ausg. 02–2025

Vernünftige Willkommenskultur

Der Begriff „Willkommenskultur“ bezeichnet laut Wikipedia erstens eine positive Einstellung von Bürgerinnen, Bürgern, Politikerinnen, Politikern, Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Vereinen und anderen Institutionen zu Migranten. Zweitens drückt der Begriff den Wunsch aus, dass Migranten allen Menschen, denen sie begegnen, willkommen sein mögen. Drittens bezeichnet das Wort Willkommenskultur die Gesamtheit aller Maßnahmen, durch die eine positive Haltung gegenüber Migranten bei anderen gefördert und dem Gefühl von Migranten, willkommen zu sein, eine Grundlage in der Realität gegeben werden soll. Im Grunde geht es also darum, die positive Grundeinstellung diesen Menschen gegenüber zu haben und zu leben. Mit einer entwickelten Willkommenskultur signalisiert eine Gesellschaft, dass Menschen aus anderen Kultur- und Sprachkreisen willkommen sind und dass es entsprechende Perspektiven im Land gibt.

 

Solche Perspektiven werden derzeit im Pustertal gezielt gefördert. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern arbeitet das Regional Management LAG Pustertal (RMP) an der sogenannten Willkommenskultur in unserem Tal. Hintergrund ist unter anderem der dramatische Fachkräftemangel, der – zumindest bisher – ein enormes Problem darstellt. Zudem wird unsere Gesellschaft immer älter, was das Problem weiter verschärft. Durch verschiedene Maßnahmen sollen neue Arbeits- und Fachkräfte im Pustertal – also in ihrer neuen Heimat – beim Ankommen, Sich-Integrieren und Sich-Wohlfühlen unterstützt werden. Viele Unternehmen und die Gemeinden des Tales machen mit. Im vergangenen Jahr wurde schon einiges auf den Weg gebracht und für heuer sollen weitere Weichen gestellt werden, wie man hört.

 

So weit, so gut! Aber das Ganze darf keine Einbahnstraße werden. Jede und jeder, der „willkommen“ ist, muss sich auch entsprechend integrieren, anpassen und die entgegengebrachte Wertschätzung auch erwidern. Ich stelle mir aber die Frage, ob es nicht sinnvoll ist, zwischen Willkommens- und Anerkennungskultur zu unterscheiden. Schließlich steht immer der Mensch im Mittelpunkt – auf der einen und der anderen Seite! Während aber der Begriff der Willkommenskultur vor allem in der notwendigen Phase der „Vorintegration“ und der „Erstorientierung“ unumgänglich ist, steht die Phase der „Etablierung“, also die Festigung der „Anerkennungskultur“, vor allem für die folgenden Schritte. Beide Phasen sind aber notwendig und müssen durchlebt werden. Und zwar im gegenseitigen Respekt und in menschlicher Wertschätzung.  

 

Uns muss aber auch bewusst sein, dass es Grenzen gibt. Es braucht klare Regeln und vor allem darf es zu keiner Ausreizung der gesellschaftlichen Aufnahmefähigkeit kommen. Denn damit ist uns allen nicht gedient. Vor allem gegen die illegale Migrantenströme muss zudem mit aller Kraft vorgegangen werden. Wer sich am Leid anderer Menschen bereichert, den muss die volle Härte des Gesetzes treffen. Es ist darüber hinaus auch nicht zielführend, über die Schiene der Willkommenskultur die ansässige Bevölkerung zu vernachlässigen. Denn dann stößt die Willkommenskultur schnell an ihre Grenzen. Es braucht also ein Vorgehen mit Augenmaß, Hausverstand, Respekt und Menschlichkeit. Ansonsten werden wir es nicht schaffen, auch in dieser Hinsicht einen nachhaltigen Perspektivwechsel in der Gesellschaft voranzutreiben und letztlich beizubehalten.  

 

Ihr Reinhard Weger

 

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