Ein Thema, das vielen Eltern unter den Nägeln brennt, wenn es in ihrer Familie oder im Kinderzimmer „zur Sache“ geht. Doch wie können die Eltern Geschwisterbeziehungen positiv beeinflussen? Harmonie und Rücksicht unter den Kindern  fördern? Die Pädagogin Silke Pardeller aus Siebeneich wurde vom ELKI Ahrntal gebeten, nützliche Ratschläge zu erteilen.  

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Verena Hainz, Silke Pardeller und Verena Hittler              mg

 

Zahlreiche Mütter nahmen sich Zeit und lauschten den Ausführungen von Silke Pardeller. Sie hielt mit ihrer Meinung auch nicht hinter den Berg. Als erstes müssen sich Eltern bewusst sein, dass ihre eigene Lebenseinstellung sehr in die Erziehung der Kinder mit einfließt, vielleicht oft unbewusst. Auch die Umwelt und die Familienkonstellation spielen eine große Rolle. „Geschwisterbeziehungen kann man aber nie ablegen. Sie bestehen ein ganzes Leben, sind schicksalshaft und dauerhaft“, so Pardeller. Im Gegensatz zu Freundschaften, die gepflegt werden müssen, aber auch  aufgelöst werden können.

Deswegen wäre für alle Beteiligten ein harmonischer Umgang zwischen den Kindern von Vorteil. Der Alltag sieht aber zumeist anders aus. Denn Kinder wollen vor allem eins: sie wollen gesehen werden. Sie buhlen um die Aufmerksamkeit der Eltern, oft mit allen Mitteln. Dies kann auch ein Streit mit den Geschwistern sein, wenn es denn der Sache dient. Hauptsache die Eltern werden auf das Kind aufmerksam. Wenn sich die Erziehenden dessen bewusst sind, kann diesem Bedürfnis auch anderweitig nachgekommen werden, zum Beispiel durch besondere gezielte  Aufmerksamkeit im Laufe des Tages.

 

Vorbildfunktion

Natürlich ist eine gesunde Streitkultur der Erwachsenen von großer Wichtigkeit. Die Kinder nehmen die Großen zum Vorbild. „Die Eltern sollen  Gerechtigkeit vermitteln, innere Klarheit zeigen und eine Konfliktbewältigung anbieten. Sehr wichtig ist bei jedem Streit aber auch ein positiver Abschluss“, rät Pardeller.

Eine besondere Aufmerksamkeit verdient die Rollenverteilung. Kinder nehmen oft eine Rolle ein, die eigentlich von den Erwachsenen für sie bestimmt wurde (die Brave, der Laute, der Clown, usw.). Um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, spielen die Kleinen diese für sie zugedachte Rolle, obwohl sie vielleicht ganz anders fühlen.

Oft lassen sich aber theoretische Ratschläge nur schwer mit den großen Herausforderungen des Alltages in Einklang bringen. Die Eltern sollten aber wissen, dass sie nicht perfekt sein müssen, sondern ganz einfach „ausreichend gute Eltern sein“, wie Pardeller meinte. Dann lässt sich auch vieles leichter bewältigen.     

mg

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